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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Ankündigung einer Vision – der Zusammenbruch eines Marktes oder ein geschäftlicher Misserfolg –, aber die Dunkelheit hatte von Tag zu Tag zugenommen, hatte sie immer mehr niedergedrückt, ohne irgendetwas Konkretes zu enthüllen. Und sie hatte etwas gefühlt . Obwohl sie nie zuvor Gefühle gehabt hatte, waren diese Träume von Furcht durchtränkt gewesen, hatte Angst sie dabei fast erstickt.
    Nur gut, dass sie schon vor langer Zeit darum gebeten hatte, im Schlafzimmer nicht überwacht zu werden. Irgendetwas in ihr hatte gewusst, was ihr bevorstand. Irgendetwas in ihr wusste immer Bescheid. Aber diesmal konnte sie sich keinen Reim machen auf diese schreckliche Wut, die ihr fast den Atem nahm. In den ersten Träumen hatte es sich so angefühlt, als würde sie jemand würgen, ihr den Hals zudrücken, bis sie nur noch ein Bündel Angst war.
    Letzte Nacht war es anders gewesen. Sie war nicht aufgewacht, als sich die Hände um ihren Hals legten. So sehr sie es auch versucht hatte, sie hatte den Schrecken nicht abschütteln können, hatte nicht in die Wirklichkeit zurückgefunden. Letzte Nacht war sie gestorben.
    Vaughn D’Angelo sprang von dem Ast, auf dem er entlanggelaufen war, und landete elegant auf dem Waldboden. Sein orangeschwarzes Fell hätte im Silberlicht des Mondes wie unter einem Scheinwerfer aufleuchten sollen, aber der Jaguar war unsichtbar, nutzte die Schatten der Nacht, um sich zu verbergen. Vaughn war nur zu sehen, wenn er es wollte.
    Durch das dichte Blätterdach konnte man die helle Scheibe des Mondes sehen. Lange starrte Vaughn durch das dunkle Gespinst der Äste in den Himmel, die glitzernde Schönheit zog Mann und Tier in ihm gleichermaßen in den Bann, obwohl keiner von beiden den Grund dafür kannte. Das spielte auch keine Rolle. Heute Abend hatte der Jaguar die Führung übernommen, und der kam nicht in Versuchung, sich über irgendetwas Gedanken zu machen.
    Der Wind trug die Andeutung einer Witterung zu ihm herüber, und Vaughn hob schnuppernd den Kopf. Jemand aus dem Rudel. Er kannte den Geruch: Es war Clay, ein anderer Wächter.
    Dann verschwand der andere, ein Leopard, als hätte er Vaughns höheren Rang bemerkt. Vaughn öffnete das Maul, knurrte leise und streckte seinen mächtigen Katzenkörper. Die tödlich scharfen Fangzähne glitzerten im Mondlicht, aber er war nicht auf Beute aus. Heute wollte er nicht mit einem einzigen Biss den schnellen Tod bringen, heute Abend wollte er nur laufen.
    Mit seinen federnden Sprüngen konnte er große Entfernungen überbrücken und in der Regel lief er tief in die Wälder hinein, die den größten Teil Kaliforniens bedeckten. Doch heute war die Stadt am Lake Tahoe sein Ziel. Selbst als Katze konnte er sich dort leicht unter die Menschen und Medialen mischen. Er war schließlich nicht umsonst ein Wächter – er konnte auch in eine schwer bewachte Festung eindringen, ohne sich zu verraten.
    Doch diesmal kam er gar nicht erst in die Stadt hinein; unerwartet zog kurz davor etwas seine Aufmerksamkeit auf sich. Nur ein paar Meter vom dunklen Grün des Waldes entfernt umgab ein elektrischer Zaun ein kleines Gelände, das unter anderem durch Kameras mit Bewegungsmeldern schwer bewacht wurde. Er wusste, dass dort drinnen ein Haus war, auch wenn die üppige Vegetation und vielleicht noch ein weiterer Zaun es verbargen. Überrascht witterte er überall den metallisch-scharfen Geruch der Medialen. Wie interessant!
    Normalerweise zogen es die Medialen vor, in der Stadt zu leben; inmitten von Wolkenkratzern wohnte jeder Erwachsene dort in seinem eigenen kleinen Kasten. Aber auf diesem Gelände lebte ein Medialer, und wer immer es war, er oder sie wurde von anderen ihrer Rasse beschützt. Nur wenige außerhalb des Rats genossen ein solches Privileg.
    Neugierig geworden schlich Vaughn um das gesamte Gebiet herum, immer außerhalb der Reichweite der Kameras. In weniger als zehn Minuten hatte er ein Schlupfloch gefunden – die Arroganz der Medialen hatte sie wieder einmal dazu gebracht, nicht mit den Tieren zu rechnen, mit denen sie die Erde teilten.
    Oder, überlegte der Mann im Tier, sie haben einfach keine Ahnung, wozu andere Rassen fähig sind. Gestaltwandler und Menschen zählten für die Medialen nicht, weil sie mit ihrem Verstand nicht dieselben Dinge tun konnten wie sie. Doch sie hatten vergessen, dass der Geist schließlich auch den Körper bewegt, und Tiere konnten außerordentlich gut mit ihrem Körper umgehen.
    Über dem ersten Zaun ragte ein Ast ins

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