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Jäger des Einhorns

Jäger des Einhorns

Titel: Jäger des Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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würde.«
    Kukuar schüttelte mit Entschiedenheit den Kopf.
    »Ich kann dir diesen Gefallen nicht erweisen.«
    Die Schiffe beschrieben einen Kreuzkurs zwischen den Ausläufern des Quinen-Archipels und dem Rand von Lyrland. Aus den Feuerzeichen bildeten sich einzelne Buchstaben.
    »Was haben diese Zeichen zu bedeuten?« wollte Luxon wissen. Es drängte ihn, wieder mit Necron in Kontakt zu kommen. Necron war dort drüben! Er wußte mehr! Bis jetzt hatte Luxon seine Erregung unterdrücken können und sie Kukuar nicht gezeigt. Jetzt begann er zu spüren, daß er seine Selbstkontrolle zu verlieren begann.
    »ALLUMEDDON«, sagte der Zauberer. »So lesen wir es. Das Wort hast du wahrscheinlich schon früher gehört, aber ebenso wenig verstanden, wie wir.«
    Luxon befingerte den Ring in seinem rechten Ohrläppchen, federte die Bewegungen der Ayadon ab und erkannte wieder einmal, daß die Reihe der Denkwürdigkeiten und der Beweise für die Herrschaft der Magie nicht abriß.
    »Wie diese Leuchtzeichen zustande kommen – auch das weißt du nicht?« fragte er.
    »Nein. Die Zeichen… früher waren sie weniger gut zu sehen.«
    Die letzten Tage der abweichenden Zeitrechnung des Zaketerlandes schienen tatsächlich seltsame Ereignisse anzukündigen. Selbst der Rebell gegen die Zaketer achtete die Tabus. Obwohl Necron so nahe war und vielleicht unendlich viele Fragen beantworten konnte, beugte sich Luxon der bitteren Einsicht.
    Luxon ging hinunter in seine winzige Kabine, starrte einige Augenblicke durch das runde Bullauge aufs Meer hinaus und schrieb dann:
    Was für eine glückliche Fügung, du bist in Lyrland. Das ist ganz nahe dem Archipel Quin. Von Bord des Schiffes, auf dem ich mit Kukuar reise, können wir die Küste sehen. Nachts bietet sich uns ein grandioser Anblick durch die leuchtenden Landbilder. Wir werden uns finden, Augenpartner. Vielleicht bringe ich Kukuar dazu, obwohl Lyrland für ihn tabu ist, bei LUMDON zu landen .
    Aber als er die letzten Worte schrieb, glaubte er selbst schon nicht mehr daran.
    Necron übernahm Luxons Augen und las den Text. Nachdem er auch das ruhige Bild des dunklen Meeres in sich aufgenommen hatte, zog er sich blitzschnell zurück.
    Kurz darauf spürte Luxon wieder das charakteristische Gefühl des Ziehens, als ob im Hintergrund seiner Augen kleine Feuer brennen würden.
    LANDE NICHT – DEIN AUGENPARTNER MUSS LYRLAND WIEDER VERLASSEN – ICH FOLGE EINEM RUF ALS STEINMANN – BALDIGER BLICKWECHSEL NICHT AUSGESCHLOSSEN – VIEL GLÜCK MIT DEN ZAKETERN.
    Dann riß der Kontakt für Luxon endgültig ab.
    Die entschlossene Heftigkeit, mit der sich der Alleshändler und Alptraumritter von dem Blickkontakt trennte, machte Luxon stutzig. Was ging dort vor? Warum diese Schroffheit des Freundes?
    Langsam und sehr nachdenklich ging Luxon wieder zurück an Deck und fuhr fort, Ausschau nach einem Licht oder Feuer zu halten, das er mit der Doppelaxt in Verbindung bringen konnte.
*
    Die Schiffe segelten und ruderten auf Tay zu, eine Insel, die im Nordwesten lag, aber noch nicht zu sehen war.
    Die Männer mit den schärfsten Augen hatten einander Tag und Nacht abgelöst, aber die Oberfläche des Meeres war leer – nicht einmal Trümmerstücke wurden gesichtet.
    Jetzt, kurz nach dem höchsten Stand der Sonne, sagte Kukuar zu Luxon:
    »Ich gebe die Hoffnung auf. Es tut mir leid; es schmerzt mich der Verlust von guten Männern und deinem schönen Schiff.«
    »Abgesehen von Tay, dem unwirtlichen Eiland – liegen im Westen noch andere Inseln?«
    »Ja. Tata, die Heimat der Tatasen. Eine Falle, denn dort gibt es ein Nebelloch, das die Schiffe verschlingt.«
    »Viele Schiffe sind schon dort verschollen«, sagte der Steuermann. »Auch ich weiß das, Casson.«
    Sie suchten seit Tagen und hatten nicht den geringsten Erfolg gehabt. Luxon hob die Schultern und sagte sich, daß er nichts mit Drängen und wildem Draufgängertum, sehr viel hingegen mit klugem Abwarten erreichen konnte. Die Doppelaxt war verschollen; wenn die Männer noch lebten, würden sie tüchtig genug sein, sich durchzuschlagen.
    »Umschiffen wir die Insel, von der du gesprochen hast«, sagte Luxon zu dem Hexer. »Wenn wir dort nichts finden, kehren wir um – oder wir stoßen nach Yucazan vor.«
    »Genauso hätte ich es gemacht!« brummte Kukuar und legte ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter.
    Luxon gähnte und ging auf den Niedergang zu. Er hob den Arm und rief zurück:
    »Paßt gut auf! Ich lege mich ein paar Stunden aufs Ohr!«
    »Ich

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