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Jäger des verlorenen Schatzes

Jäger des verlorenen Schatzes

Titel: Jäger des verlorenen Schatzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Black
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darauf, daß Eidel das Wort ergriff, aber der SS-Offizier schwieg schon geraume Zeit, so, als sollte sogar sein Schweigen etwas von dem vermitteln, was er als seine eigene Bedeutsamkeit betrachtete.
    Dietrich blickte auf das Führerbild an der Wand. Wenn man es genau nahm, kam es gar nicht darauf an, was man von Leuten wie Eidel hielt - schlaff, ein Schreibtischhocker, gespreizt, in armselige Büros eingesperrt -, weil Eidel zu Hitler direkten Zugang hatte. Man hörte sich also das an, was er zu sagen hatte, und man lächelte dazu, und man gab sich so, als sei man geringeren Ranges. Schließlich gehörte Eidel zum engsten Kreis des Führers, zur Leibstandarte.
    Eidel fuhr mit den Händen über seine Uniform, die frisch gewaschen und gebügelt zu sein schien. »Ich hoffe, ich habe Ihnen die Bedeutung dieser Sache klargemacht, Oberst.«
    Dietrich nickte. Er war ungeduldig. Er haßte Büros.
    Eidel stand auf, stellte sich auf die Zehenspitzen wie ein U- Bahn-Fahrgast nach einem Haltegriff, von dem er weiß, daß er zu weit entfernt ist; dann ging er zum Fenster.
    »Der Führer wünscht, daß dieser Gegenstand beschafft wird. Und wenn er einen Wunsch ausspricht, versteht sich...« Eidel verstummte, drehte sich um und starrte Dietrich an. Er gestikulierte mit den Händen, um anzudeuten, daß das, was durch den Kopf des Führers ging, für geringere Sterbliche ohnehin unbegreiflich sei.
    »Ich verstehe«, sagte Dietrich und trommelte mit den Fingern auf seinen Aktenkoffer.
    »Die religiöse Bedeutung ist von Wichtigkeit«, fuhr Eidel fort. »Selbstverständlich ist es nicht so, daß der Führer ein besonderes Interesse an jüdischen Altertümern als solchen hätte.« Er unterbrach sich und lachte sonderbar, so, als glaube er, einen guten Witz gemacht zu haben. »Ihn interessiert mehr die symbolische Bedeutung des Stückes, wenn Sie verstehen.«
    Dietrich kam es so vor, als lüge Eidel und versuche hier etwas zu vertuschen. Es fiel schwer, sich vorzustellen, daß der Führer in diesem Zusammenhang auf symbolische Bedeutung Wert legte. Dietrich starrte auf das Telegramm, das Eidel ihm vorhin zu lesen gegeben hatte, dann blickte er wieder auf das Bild des Führers, das ernst und grimmig von der Wand herabschaute.
    Eidel sagte in der Art eines Oberlehrers: »Wir kommen nun zur Frage des Fachwissens.«
    »Gewiß«, nickte Dietrich.
    »Wir kommen im besonderen zur Frage des archäologischen Fachwissens.«
    Dietrich sagte nichts. Er sah, wohin das führte. Er begriff, was man von ihm wollte. »Ich fürchte, das übersteigt meine Fähigkeiten«, erklärte er.
    Eidel lächelte schwach. »Aber Sie haben Beziehungen, soviel ich weiß. Sie haben Verbindung zu den höchsten Autoritäten auf diesem Gebiet. Habe ich recht?«
    »Darüber ließe sich streiten.«
    »Dafür bleibt keine Zeit«, gab Eidel zurück. »Ich bin nicht hier, um darüber zu debattieren, was höchste Autorität bedeutet, Oberst. Ich bin, wie Sie, hier, um einen bestimmten Befehl auszuführen.«
    »Daran brauchen Sie mich nicht zu erinnern«, antwortete Dietrich.
    »Ich weiß«, sagte Eidel. Er stützte sich auf seinen Schreibtisch. »Und Ihnen ist klar, daß ich von einer ganz bestimmten Autorität in Ihrem Bekanntenkreis spreche, deren Fachkenntnisse auf diesem Spezialgebiet für uns von unschätzbarem Wert sein werden. Richtig?«
    »Der Franzose«, sagte Dietrich.
    »Genau.«
    Dietrich schwieg lange. Er fühlte sich ein wenig beunruhigt. Es kam ihm vor, als sehe ihn Hitlers Gesicht mahnend und vorwurfsvoll an.
    »Und seine Vertrauenswürdigkeit ist nicht gerade die beste.«
    »Der Franzose ist schwer zu finden«, erklärte er. »Wie jeder, der sich als Söldner bezahlen läßt, nimmt er Aufträge auf der ganzen Welt an.«
    »Wann haben Sie zuletzt von ihm gehört?«
    Dietrich zog die Schultern hoch. »Als er in Südamerika war, denke ich.«
    Eidel betrachtete seine Hände, die schmal und blaß und trotzdem plump wirkten, wie die eines Menschen, dem es versagt geblieben ist, Konzertpianist zu werden.
    »Sie können ihn finden«, stellte er fest. »Verstehen Sie, was ich sage? Ist Ihnen klar, woher dieser Befehl kommt?«
    »Ich kann ihn finden«, sagte Dietrich. »Aber ich warne Sie gleich -«
    »Sie sollen mich nicht warnen, Oberst.«
    Dietrich spürte, wie seine Kehle trocken wurde. Dieser kleine, schwachsinnige Angeber und Schreibtischhengst. Es hätte ihm Spaß gemacht, ihn zu erdrosseln, ihm die Akten in den Schlund zu stopfen, bis er daran erstickte.
    »Nun

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