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Jäger des verlorenen Schatzes

Jäger des verlorenen Schatzes

Titel: Jäger des verlorenen Schatzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Black
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Belloq in einem Zimmer, das sonst der Botschafter benützte, ein Berufsdiplomat, der Hitlers Säuberungen überstanden hatte und nun sehr gern bereit gewesen war, den Raum zur Verfügung zu stellen. Sie saßen schon geraume Zeit stumm beieinander, Belloq betrachtete das Führerbild, während Dietrich eine ägyptische Zigarette nach der andere rauchte.
    Ab und zu läutete das Telefon. Dietrich nahm jedesmal den Hörer ab, lauschte kurz, legte wieder auf und schüttelte den Kopf, wenn Belloq ihn ansah.
    »Wenn wir die Lade verloren haben...« Dietrich zündete sich die nächste Zigarette an.
    Belloq stand auf, ging im Zimmer herum und winkte ab. »Auf diesen Gedanken lasse ich mich gar nicht erst ein, Dietrich. Was ist mit Ihrem großartigen Spionagenetz in Ägypten? Warum können die Leute nicht finden, was Ihre Männer mit solcher Nachlässigkeit verloren haben?«
    »Sie finden es. Ich glaube fest daran.«
    »Glauben! Wenn ich das nur auch könnte!«
    Dietrich schloß die Augen. Er hatte Belloqs Gereiztheit satt und fürchtete sich gleichzeitig davor, mit leeren Händen nach Berlin zurückkehren zu müssen.
    »So etwas von Unfähigkeit ist nicht zu fassen«, sagte Belloq. »Wie kann ein einzelner Mann - ganz allein, wohlgemerkt - sich gegen eine Militärkolonne durchsetzen und auch noch spurlos verschwinden? Was für eine Idiotie! Kaum zu fassen!«
    »Das höre ich nun schon zum zehntenmal«, sagte Dietrich verärgert.
    Belloq trat ans Fenster und starrte in die Dunkelheit hinaus. Irgendwo in dieser undurchdringlichen ägyptischen Nacht verbarg sich Jones, und Jones hatte die Bundeslade. Der Teufel sollte ihn holen. Die Lade durfte nicht in seinen Händen bleiben, schon der Gedanke daran jagte Belloq kalte Schauer über den Rücken.
    Wieder schrillte das Telefon. Dietrich meldete sich, lauschte und richtete sich plötzlich auf. Als er den Hörer auf die Gabel zurücklegte, sah er den Franzosen triumphierend an.
    »Ich sagte doch, daß meine Leute etwas finden.«
    »Nämlich?«
    »Einem Nachtwächter im Hafen zufolge hat ein Ägypter namens Sallah, der mit Jones befreundet ist, einen Frachtdampfer namens ›Bantu Wind‹ gechartert.«
    »Das könnte eine List sein«, wandte Belloq ein.
    »Möglich, aber wir werden uns damit befassen.«
    »Es bleibt uns gar nichts anderes übrig«, knurrte Belloq.
    »Gehen wir.«
    Sie verließen mit schnellen Schritten die Botschaft und fuhren zum Hafen, erfuhren dort jedoch nur, daß das Schiff vor einer Stunde abgelegt hatte. Zielhafen unbekannt.

Im Mittelmeer
    In der Kapitänskajüte der ›Bantu Wind‹ zog Indy das Hemd aus, und Marion behandelte seine vielen Schürf- und Schnittwunden mit Jod und Verbandspäckchen. Er starrte sie an, während sie sich mit ihm beschäftigte, und registrierte, daß sie ein Kleid trug. Es war weiß, hochgeschlossen, ein wenig streng, aber es gefiel ihm sehr.
    »Wo hast du das bloß her?« fragte er.
    »Im Schrank hängt eine ganze Garderobe«, erwiderte sie. »Ich habe so das Gefühl, daß ich nicht die erste Frau bin, die bei diesen Piraten mitfährt.«
    »Mir gefällt es«, sagte er.
    »Ich komme mir vor wie eine - ähm - Jungfrau.«
    »Du siehst auch so aus.«
    Sie betrachtete ihn kurz, während sie Jod auf eine Wunde pinselte.
    »Jungfräulichkeit ist sehr vergänglich, Schatz«, sagte sie schließlich. »Wenn sie fort ist, ist sie fort. Dieses Konto kann man nicht mehr auffüllen.«
    Sie setzte sich und füllte ein kleines Glas mit Rum. Während sie ihn schlürfte, sah sie ihn spöttisch an.
    »Habe ich mich schon dafür entschuldigt, daß dir dein Lokal gebrannt ist?« sagte er.
    »Kann ich nicht behaupten. Habe ich dir schon dafür gedankt, daß du mich aus dem brennenden Haus gerettet hast?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wir sind quitt. Vielleicht sollten wir die Vergangenheit als abgeschlossen betrachten, hm?«
    Sie schwieg lange Zeit.
    »Wo tut es weh?« fragte sie sanft.
    »Überall.«
    Marion drückte einen leichten Kuß auf seine linke Schulter »Da?«
    Indy zuckte ein bißchen zusammen.
    »Ja, da.«
    Marion beugte sich näher heran.
    »Wo tut es nicht weh?« Sie küßte seinen Ellenbogen. »Da?«
    Er nickte. Sie küßte ihn auf den Kopf. Dann zeigte er auf seinen Hals, und sie küßte ihn dort. Dann auf die Nasenspitze, auf die Augen. Er berührte seinen Mund, und sie küßte ihn lange und leidenschaftlich.
    Sie war anders; sie hatte sich verändert. Das war nicht mehr die Wildheit, der er in Nepal begegnet war.
    Irgend etwas hatte

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