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Jäger des verlorenen Schatzes

Jäger des verlorenen Schatzes

Titel: Jäger des verlorenen Schatzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Black
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Seine Gedanken galten vor allem Marion. Er mußte als erster bei ihr sein. Zu spät - Stiefel polterten, deutsche Befehle gellten. Er sah, wie Marion von zwei Soldaten aus der Kajüte gezerrt wurde. Die anderen Deutschen stiegen an Bord und trieben die Besatzung zusammen, hielten sie mit Karabinern in Schach. Indy verlor sich im Schatten und schlüpfte durch eine Tür ins Innere des Schiffes.
    Bevor er hinabtauchte und verzweifelt einen Ausweg zu finden versuchte, hörte er, wie Marion ihre Bewacher beschimpfte. Trotz der schlimmen Lage mußte er lächeln. Was für eine Frau! dachte er. Nicht unterzukriegen. Genau das Richtige für ihn.
    Dietrich kam an Bord, gefolgt von Belloq. Der Kapitän hatte seiner Besatzung bereits bedeutet, keinen Widerstand zu leisten. Seine Männer hätten gerne gekämpft, aber die Übermacht war zu groß. Sie stellten sich mürrisch vor den Läufen der deutschen Karabiner in einer Reihe auf, als Belloq und Dietrich vorbeigingen, Befehle zischten und die Soldaten auf die Suche nach der Lade schickten.
    Marion sah Belloq herankommen. Sie spürte einen Anflug der Ausstrahlung, die sie im Zelt erlebt hatte, aber diesmal war sie fest entschlossen, sich dagegen zu wehren, nicht den Empfindungen nachzugeben, die dieser Mann in ihr erregen mochte.
    »Meine Liebe«, sagte Belloq. »Sie müssen mich mit der - sicherlich reizvollen - Geschichte beglücken, wie Sie aus dem Schacht entkommen sind. Aber das hat Zeit bis später.«
    Marion sagte nichts. Sollte das Ganze nie ein Ende nehmen? Indy besaß offenbar ein großes Talent dafür, Unheil auf sich und andere zu ziehen. Sie sah Belloq an, der sie sanft unters Kinn faßte. Sie bog den Kopf zurück. Er lächelte.
    »Später«, sagte er und ging auf Katanga zu.
    Er wollte etwas sagen, als ein Geräusch herüberdrang. Er drehte sich um und sah, wie eine Gruppe von Soldaten die Kiste mit der Bundeslade aus dem Frachtraum heraufbrachte. Er kämpfte seine Ungeduld nieder. Die Welt mit ihren prosaischen Ehrbegriffen hatte seinen Ehrgeiz immer behindert. Aber damit wir es bald vorbei. Langsam und widerwillig löste er den Blick von der Kiste, als Dietrich Befehl gab, sie auf eines der Unterseeboote zu bringen.
    Er sah Katanga an. »Wo ist Jones?«
    »Tot.«
    »Tot?« wiederholte Belloq.
    »Was hätte er uns genützt? Wir brachten ihn um und warfen ihn über Bord. Das Mädchen ist auf den Märkten, die ich beliefere, von größerem Wert. Ein Mann wie Jones bringt mir nichts ein. Wenn es seine Fracht war, auf die es Ihnen ankam, kann ich nur darum bitten, daß Sie sie mitnehmen und uns das Mädchen lassen. Dann wird sich der Verlust bei dieser Reise in Grenzen halten.«
    »Sie strapazieren meine Geduld«, gab Belloq zurück. »Sie erwarten von mir, Ihnen zu glauben, daß Jones tot ist?«
    »Glauben Sie, was Sie wollen. Ich verlange nur, daß man uns in Frieden weiterfahren läßt.«
    Dietrich war herangetreten.
    »Sie haben überhaupt nichts zu verlangen, Kapitän. Die Entscheidung liegt allein bei uns. Wir haben uns mit der Frage zu befassen, ob wir den alten Kahn in die Luft sprengen sollen.«
    »Das Mädchen kommt mit mir«, sagte Belloq.
    Dietrich schüttelte den Kopf.
    »Zählen Sie sie zu meinem Honorar«, fuhr Belloq fort. »Ich bin sicher, der Führer wäre einverstanden. Angesichts der Tatsache, daß wir die Lade beschafft haben, Dietrich.«
    Der Deutsche schien zu zögern.
    »Wenn sie mir keine Freude macht, können Sie sie natürlich den Haien zum Fraß vorwerfen, versteht sich.«
    »Also gut«, sagte Dietrich. Er sah auf Belloqs Gesicht einen zweifelnden Ausdruck, dann gab er Befehl, Marion an Bord des U-Bootes zu bringen.
    Indy verfolgte von seinem Versteck in einem Ventilatorschacht aus die Vorgänge. Er hatte sich völlig zusammenkauern müssen, und seine Muskeln schmerzten. Stiefel scharrten unangenehm nah vor seinem Gesicht an Deck vorbei - aber entdeckt hatte man ihn nicht. Katangas Lüge war ihm dürftig vorgekommen, eine Verzweiflungstat, wenn auch gut gemeint. Immerhin, sie hatte gewirkt. Er starrte auf das Deck hinaus und zerbrach sich den Kopf. Er mußte in das U-Boot, er mußte zu Marion, zur Bundeslade.
    Aber wie?
    Wie, um alles in der Welt, sollte er das machen?
    Belloq starrte den Kapitän scharf an. »Woher weiß ich, daß Sie die Wahrheit über Jones sagen?«
    Katanga zog die Schulten hoch. »Ich pflege nicht zu lügen.« Er starrte den Franzosen an; der Kerl war ihm zuwider. Indy konnte einem leid tun, wenn er solche Gegner hatte.

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