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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gesicht. Winzige Parasiten mit messerscharfen Zähnen zerrten an ihm und fraßen sich in sein Fleisch. Razvan trat einen Schritt zurück und versuchte, sich die winzigen Kreaturen von seinem Körper zu wischen. Sergij wollte sich auf ihn werfen, aber die Wölfe kamen Razvan zu Hilfe, sprangen mit voller Wucht gegen den Vampir, sodass dieser nach hinten fiel, und gingen ihm an die Kehle.
    Ivory stand indes noch immer regungslos da und schaute sich nicht um. Sie hatte eine Aufgabe, und ihr Ziel befand sich vor ihr. Weder die knurrenden Raubkatzen noch der Kampf hinter ihrem Rücken - nichts war wichtig, nur Xavier, der, den Blick auf Razvan gerichtet, mit hassverzehrtem Gesicht den Zauberstab hob. Ivory wusste aber, dass der dunkle Magier es nicht auf Razvan, sondern auf sie abgesehen hatte. Er wollte ihren Seelengefährten für seinen Betrug an ihm leiden lassen, dafür, dass das Blut des Drachensuchers ihm jahrhundertelang widerstanden hatte, dafür, dass er geflüchtet und wieder zu seiner wahren Stärke gefunden hatte. In Xaviers Augen symbolisierte Razvan alles, was er hasste. Und sie war Razvans wahre Gefährtin.
    Wie in Zeitlupe sah Ivory, wie sich Xavier den Zauberstab quer vor den Körper hielt und langsam nach unten schob. Die Zeit floss langsamer. Ihre Welt schrumpfte. Die Kugel am Ende des Stabes leuchtete auf, als er damit auf Razvan zeigte. Ivory bemerkte, dass das rote Auge in der Mitte der Kugel jedoch sie und nicht ihren Seelenpartner anschaute. Sie spürte, wie eine Woge in ihr aufwallte. Eine Woge der Kraft, alles, was sie jetzt war, und alles, was sie jemals gewesen ist. Würde das reichen?
    Razvan verschmolz mit ihr und gab ihr alles, was er zu geben hatte, während er es den Wölfen überließ, Sergij in Schach zu halten. Er vertraute darauf, dass Vikirnoff ihnen den Rücken freihielt und Natalya sich um den Tiger kümmerte.
    Das orangerote Glühen des Stabes wurde intensiver. Ivory hob die Hände, sodass ihre Handflächen auf den dunklen Magier gerichtet waren. Als ein gleißender Blitz sich aus der Kugel löste und direkt auf sie zugerast kam, war Ivory einen Augenblick lang geblendet. Razvan stellte sich neben sie und hielt die Hände auf exakt derselben Höhe wie Ivory, um den Blitz abzuwehren.
    Ich rufe das Tor zur Hölle an, sang Ivory.
    Lass es Blitze regnen, fiel Razvan in den Gesang ein.
    Ich rufe die Macht an, die dem Licht innewohnt, fuhr Ivory fort.
    Nimm Gestalt an in dieser Dunkelheit, ergänzte Razvan.
    Lass die Engel vortreten, flehte Ivory.
    Auf dass sie ihre Arme ausbreiten und die Macht des Bösen aushöhlen, sang Razvan.
    Nimm das Herzblut. Gewaltige Kraft erfüllte Ivorys Stimme.
    Reinige es. Razvan verschmolz vollständig mit Ivory.
    Lass es nur fortbestehen in einem Wesen, das voller Reinheit ist, sangen sie gemeinsam.
    Für Xavier, der durch den vorangegangenen Zauber ohnehin schon geschwächt war, war es einfach zu viel, dass Ivory und Razvan gemeinsam sangen. Mit einem lauten Knall explodierte das dunkle Blut in der Kristallkugel, und der dunkle Magier griff sich ans Herz. Seine Brust brach auf, und Blut sprudelte heraus. Wütend knurrend, in die Ecke getrieben und vollkommen panisch, weil ihm die letzte Chance auf Unsterblichkeit zu entgleiten drohte, machte der Zauberer von seiner letzten und geheimsten Waffe Gebrauch. Er senkte den Stab, versuchte, das ausströmende schwarze Blut zurück in seine Brust zu lenken, und lenkte all seinen Zorn auf die Karpatianer.
    Gleißendes Sonnenlicht brach durch die Decke. Hell. Weiß. Heiß. Winde brausten durch die Eishöhle, als die Hitze von allen Seiten hereinbrach und das Eis schnell schmelzen ließ. Kochend heißes Wasser regnete auf sie herab. Dampf stieg auf, aber als der orangerote Ball anfing, sich zu drehen, schleuderte er feurige Blitze. Blendendes Licht strahlte durch den Raum.
    Haut qualmte, schlug Blasen und schmolz. Schreiend versuchte Sergij, die Gestalt zu wandeln. Diesmal fielen ihm die Pfeilspitzen aus der Brust, nachdem sein säurehaltiges Blut sich durch die Ummantelung gefressen hatte. In dem Moment, in dem er sich verwandeln wollte, drangen die beiden Splitter durch seine Poren in die Haut.
    Auf meinen Rücken!, befahl Ivory dem Rudel mit ausgestreckten Armen.
    Um dem schnell steigenden Wasser zu entfliehen, das alles verbrühte, was sich ihm in den Weg stellte - den Tiger eingeschlossen -, sprangen die Wölfe in Sicherheit. In der Hoffnung, die Flucht antreten zu können, lösten sich die Karpatianer, so wie

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