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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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überhaupt nicht daran glauben. Da er sich dessen ständig bewusst ist, hat er wahrscheinlich eine natürliche Mauer errichtet. Ich habe festgestellt, dass viele Menschen unterschiedlich starke Sperren haben. Manche Barrieren scheinen undurchdringlich zu sein, wohingegen andere kaum standhalten. Was ist mit dir? Hast du dieselbe Feststellung gemacht? Deine telepathischen Fähigkeiten sind sehr ausgeprägt.«
    »Komm zu mir.«
    Ihr kühler blauer Blick glitt über ihn und tat ihn verächtlich ab. »Nein, ich glaube, das lasse ich besser bleiben, Captain Miller. Ich habe viel zu viel zu tun.«
    »Du bist ein Feigling.« Er sagte es leise und heftete seinen gierigen Blick auf ihr Gesicht.
    Sie reckte ihr Kinn in die Luft und sah ihn an wie eine hochmütige Prinzessin. »Ich habe keine Zeit für Ihre kleinen Spielchen, Captain Miller. Ganz gleich, was Sie sich einbilden, hier findet nichts statt.«
    Sein Blick sank auf ihren Mund. Ihre Lippen waren von vollendeter Schönheit. »Oh doch, und wie.«
    »Es war interessant, Sie kennenzulernen«, sagte Lily. Sie wandte sich von ihm ab und entfernte sich ohne jede Hast. Vollkommen ungerührt.

    Ryland erhob keine Einwände, sondern sah ihr stattdessen nach, als sie ging, ohne sich auch nur ein einziges Mal nach ihm umzusehen. Er versuchte, sie mit seiner Willenskraft dazu zu zwingen, doch sie tat es nicht. Und sie schloss auch nicht die Glasscheiben um seinen Käfig. Das überließ sie den Wächtern.

2
    DAS MEER WAR aufgewühlt. Wogen schwollen an, und Wellen brachen sich, der reinste Hexenkessel, in dem finstere Wut brodelte. Weiße Gischt schäumte auf den Klippen, wenn sich das Wasser zurückzog, um gleich darauf wiederzukehren und noch höher aufzuspritzen. Voller Gier und Wut griff es um sich, mit mörderischer Absicht. Die dunklen, unergründlichen Wassermassen erstreckten sich weit, wie ein finsteres Auge, das auf der Suche nach etwas war. Jagd machte. Sich ihr zuwandte.
    Lily riss sich mit Gewalt aus dem Schlaf und rang mühsam nach Luft. Ihre Lunge brannte. Sie drückte auf den Knopf, um die Scheibe zu öffnen. In ihrer momentanen Verwirrung sagte sie sich, es sei ein Traum, nichts weiter als ein Traum. Kühle Luft strömte in den Wagen, und sie atmete tief ein. Erleichtert nahm sie zur Kenntnis, dass sie beinah zu Hause waren und sich bereits auf dem Grundstück befanden. »John, würde es dir etwas ausmachen, anzuhalten? Ich habe Lust auf einen Spaziergang.« Es gelang ihr, mit ruhiger Stimme zu sprechen, obwohl ihr Herz vor Sorge heftig schlug. Sie verabscheute die Alpträume, die sie im Schlaf so häufig heimsuchten.
    Lily hatte von Captain Ryland Miller träumen wollen, doch sie hatte von Tod und Gewalttätigkeit geträumt. Von Stimmen, die nach ihr riefen. Der Tod hatte ihr mit einem knochigen Finger bedeutet, sie solle zu ihm kommen.

    Der Chauffeur sah sie im Rückspiegel an. »Du trägst Stöckelschuhe, Miss Lily«, sagte er konsterniert. »Fehlt dir etwas?«
    Sie konnte ihr Spiegelbild sehen. Bleich und mit dunklen Ringen unter Augen, die zu groß für ihr Gesicht waren. Sie sah verheerend aus. Ihr Kinn reckte sich in die Luft. »Die Absätze stören mich nicht, John. Ich brauche dringend Bewegung.« Sie musste die letzten Reste des Alptraums aus ihren Gedanken vertreiben. Das bedrückende Gefühl, in Gefahr zu sein und gejagt zu werden, ließ ihr Herz immer noch schneller schlagen. Lily wich Johns Blick im Spiegel aus und bemühte sich, einen normalen Anschein zu erwecken. Er hatte sie ihr ganzes Leben lang gekannt und machte sich ohnehin schon Sorgen wegen der Schatten in ihren Augen.
    Warum musste sie ausgerechnet jetzt so blass und uninteressant aussehen? Endlich war sie einem Mann begegnet, zu dem sie einen Draht hatte. Er war ein Prachtexemplar. Grandios. Intelligent. Einfach umwerfend. Sie war ohne jegliche Informationen hereinspaziert und hatte sich restlos blamiert, statt den Eindruck einer Frau von außergewöhnlicher Intelligenz zu erwecken. Miller umgab sich wahrscheinlich mit Blondinen, die so dürr wie Models waren und große Brüste hatten, Frauen, die ihm an den Lippen hingen. Lily strich sich mit einer Hand über das Gesicht, weil sie hoffte, den Alptraum, der sie einfach nicht in Ruhe lassen wollte, fortwischen zu können. Außerdem erhoffte sie sich davon, das Bild von Ryland Miller loszuwerden, das sich tief in ihr Gehirn eingebrannt hatte.
    Komm zu mir.
    Seine Stimme war raunend durch ihren Körper geschlichen, hatte ihr Blut erhitzt

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