Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
denken. « Sein Daumen streichelte ihre Brustwarze durch den Stoff, während er den Kopf senkte und ihre Lippen wieder suchte. »Trägst du etwas unter dieser Bluse?«
Sein Kuss erschütterte sie bis in ihre Grundfesten. Flammen tanzten in ihrem Blut, und hinter ihren Augenlidern explodierten Farben. Er raubte ihr den Atem und versorgte sie doch mit Luft. Das Gewicht ihrer üppigen Brust ruhte in der Wärme seiner Handfläche, und jeder einzelne Muskel in ihrem Körper spannte sich an und lechzte nach Erfüllung. Nur für diesen einen Augenblick gestattete Lily ihrem Körper die Vorherrschaft über ihr Gehirn. Sie erwiderte seinen Kuss mit ebenbürtiger Glut, lüstern und besitzergreifend. Ohne sich etwas dabei zu denken und ohne alle Hemmungen.
Sie wollte ihn. Oft träumte sie von dem Richtigen, wie es mit ihm sein sollte und wie es mit ihm sein würde. In jedem ihrer Träume hatte sie ihre Hemmungen abgelegt. Hier war er jetzt, der perfekte Mann. Ihr Mann. Und er stand direkt vor ihr. Nichts, was sie tat, würde ins Gewicht fallen.
Ihre Hände bewegten sich instinktiv über seinen Körper und ergriffen ebenso intim Besitz von ihm wie er von ihr. Sie war kühn und selbstsicher, und sie war nicht in der Lage, den Flächenbrand einzudämmen, der außer Kontrolle geriet. In ihrem Kopf war ein Tosen ausgebrochen, ein schwindelerregendes Kaleidoskop aus reinem Gefühl, Feuer und Farbe. Seiden- und Satinstoffe. Kerzenlicht. Alles, was sie sich jemals erträumt hatte, und noch mehr. Sie lieferte sich ihm ganz einfach aus und wünschte sich aktiv, in einem Traum zu sein. Wünschte sich von ganzem
Herzen, nichts anderes, als Besessenheit zu empfinden und das Gefühl, zu wissen, wohin sie gehörte.
Lily zuckte zusammen. Mit einem Ruck riss sie sich los und blickte in Rylands Gesicht auf. Sie sah die Leidenschaft, die dort eingemeißelt war, die erschreckende Glut. Die unverhohlene Liebe. Sie schob ihn von sich und schüttelte den Kopf. »Nein, das geht zu weit. Ändere etwas daran. Ändere den Traum.«
Er nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Es ist unser gemeinsamer Traum. Es geht nicht nur von mir aus, Lily.«
»Das hatte ich gefürchtet«, murmelte sie. Lily lehnte ihre Stirn an seine Brust und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. »So habe ich mich noch nie in meinem ganzen Leben benommen. Niemandem gegenüber, nicht ein einziges Mal.«
Rylands Handfläche schlang sich um ihren Nacken. Seine Lippen streiften ihr Haar. »Willst du damit etwa erreichen, dass ich mich elend fühle? Mir ist es lieber, wenn du nicht jeden Mann, den du siehst, begehrst, Lily.« Eine Spur von unterdrücktem Gelächter war aus seiner Stimme herauszuhören.
Sie hob den Kopf und funkelte ihn finster an. »Du weißt genau, was ich meine. Ich kann meine Finger nicht von dir lassen.« Sogar in ihrem Traum ließ dieses Eingeständnis sie lebhaft erröten.
»Mach die Augen zu.« Er befahl es ihr mit sanfter Stimme.
Lily fühlte seine Küsse federleicht auf ihren Augenlidern. Als er den Kopf hob, öffnete sie voller Erstaunen die Augen. Sie stand in ihrem Lieblingsmuseum. Dem Ort, an dem sie Trost fand. Oft schlenderte sie durch dieses Museum, und manchmal setzte sie sich auf eine der Bänke,
um die Schönheit der Gemälde zu betrachten. Den Kunstwerken misslang es nie, sie Frieden finden zu lassen. Wenn sie sich in diesem Gebäude aufhielt, von derart kostbaren Schätzen umgeben, konnte sie aus irgendwelchen Gründen die Gefühle derer, von denen sie umgeben war, von sich fernhalten und schlicht und einfach die wohltuende Atmosphäre in sich aufsaugen.
»Woher wusstest du das?«
»Wie gern du dort bist?« Er nahm ihre Hand und zog sie vor ein fantasievolles Gemälde, auf dem Drachen und Krieger dargestellt waren. »Du hast mehrfach daran gedacht. Es war dir wichtig, und daher war es mir auch wichtig.«
Lily blickte lächelnd zu ihm auf, und ihre Augen spiegelten ihre Seele. Sie konnte nichts dafür. Es rührte sie tief, dass er seinen Traum, sich im Freien aufzuhalten, für ihr Museum aufgegeben hatte. »Ich bin nicht ganz sicher, was ich unter diesen Kleidungsstücken trage, Ryland.« Sie lachte leise und verlockend, obwohl sie wusste, dass sie es nicht tun sollte, aber sie konnte es einfach nicht lassen.
Ryland küsste sie wieder, weil er sich nicht zurückhalten konnte. Er hob den Kopf, um ihre Kleidung anzusehen. Die dünne Seide ihrer Bluse. Den langen Rock, der ihre Beine bis zu den Fesseln bedeckte. Dann zog er eine
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