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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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begann. „Tötet den Naturi namens Rowe. Unterbrecht das Opfer und beschützt das Siegel. Wir müssen ihnen klarmachen, dass es zwischen Nachtwandlern und Naturi keinen Pakt geben wird."
    „Die Naturi aus Venedig. Die aus dem Thronsaal. Sie ist mit Rowe zusammen hier", sagte ich und gab mir Mühe, meine Angst hinunterzuschlucken. Mein Zorn war verraucht, und jetzt gab es nur noch die frostige Kälte der Krypta, als ich allein einem meiner Schöpfer und zugleich einem jener Geschöpfe gegenüberstand, die mich am schlimmsten betrogen hatten. Wieder einmal waren wir Verbündete, während ich zugleich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis wir uns auf unterschiedlichen Seiten des Schlachtfeldes wiederfinden würden.
    „Dann töten wir sie. Und wenn die Harpyien auftauchen, töten wir sie ebenfalls." „Jabari, ich .. ich", stotterte ich. Ich hatte gewisse Bedenken bei unserem Plan, wollte aber mit meiner Lösung dafür nicht herausrücken, bevor es nicht absolut notwendig war. „Willst du mich immer noch umbringen?" Er hob eine Hand und legte sie an meine Wange, als er sich vorbeugte und mit den Lippen über die andere Wange streifte. Seine Lippen wanderten die Wange hinunter zu meinem entblößten Hals und jagten mir kalte Schauer über den ganzen Körper.
    „Meine zarte Wüstenblume", flüsterte er mir ins Ohr. „Ich will dich qualvoll sterben sehen. Aber für den Moment bist du mir nützlich, also bleibst du vorerst am Leben." Das hatte ich mir gedacht. Ich saß in der Falle, umgeben von Wesen, die meinen Tod wünschten, aber im Moment schienen mich alle irgendwie als Waffe gegen die Naturi gebrauchen zu können. Außer Rowe. Er wollte mich als Waffe gegen die Nachtwandler einsetzen.
    Ich unterdrückte ein Aufseufzen, als Jabari von mir zurücktrat. Unser Vorgehen stand fest. Der große böse Älteste mochte es noch so sehr als Spaziergang verkaufen, ich wusste es besser. Wenn wir in dieser Nacht zu den minoischen Ruinen zurückkehrten, würden die Naturi alles in ihrer Macht Stehende gegen uns aufbieten, um sicherzugehen, dass sie das Opfer beenden konnten. Auf keinen Fall würden sie zulassen, dass wir ihnen ein zweites Mal in die Quere kamen.
    Ryan und Danaus erwarteten uns an der Straße zum Palast von Knossos. Beide schienen überrascht, Jabari an meiner Seite zu sehen, aber keiner fragte nach Hugo, was vermutlich auch das Klügste war. Seine Abwesenheit verriet, dass er den Tag entweder nicht überlebt hatte oder zu schwach war, um uns heute Nacht Beistand zu leisten. Nach dem unnatürlichen Sturm der letzten Nacht war der Sommer auf die Insel zurückgekehrt, sodass die Luft wieder schwül und drückend wie eine schweißdurchtränkte Decke war. Der Wind war lautlos und ließ jedes Geräusch, das wir verursachten, leicht zu unserer anvisierten Beute dringen. Aber ich machte mir ohnehin keine allzu großen Hoffnungen, dass wir uns an sie anschleichen konnten.
    Als wir den Straßenrand entlanggingen, überprüfte ich zum zweiten Mal meine Bewaffnung, während Kieselsteinchen unter meinen Füßen knirschten. Die Waffen, die Danaus mir beim Anflug auf Venedig gegeben hatte, waren bei James und Ryans unerwarteter Ankunft neu verteilt worden. Eine meiner Pistolen hatte ich bei James zurückgelassen, der jetzt wahrscheinlich wieder einmal allein in seinem Hotelzimmer schmollte.
    Auch mein Schwert war durch ein Paar Messer ersetzt worden, die in Gurten an meinen Beinen steckten. Ich hatte mehr Erfahrung im Nahkampf, und dank meiner Schnelligkeit war ich mit dem Messer tödlicher. Das Schwert hatte ich an Danaus weitergereicht. Allerdings hatte ich immer noch eine der verhassten Pistolen, die der Jäger mir gegeben hatte. Ich zog den Browning aus seinem Versteck an meinem Rücken und schüttelte das Magazin aus dem Griff. Es war nicht voll geladen.
    „Hier", sagte Danaus und trat an meine Seite.
    Ich sah auf das Ersatzmagazin hinunter, das er mir hinhielt. Knurrend nahm ich es entgegen und schob es mir in die linke Gesäßtasche. Ich hatte ihm noch nicht verziehen. Ich wollte Nächte damit zubringen, ihn für das, was er mir angetan hatte, grün und blau zu prügeln. Und ein Teil von mir wollte sich nur noch zusammenkauern und heulen. Aber die Naturi ver-sammelten sich, und mir blieb weder für das eine noch für das andere Zeit, also steckte ich die Kugeln ein und ging weiter.
    „Wie sieht der Plan aus?", fragte Ryan vom Ende der Marschordnung. „Jabari", sagte ich rasch und hoffte, der Nachtwandler

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