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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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aufgetaucht war, als ich zur Nacht erwachte, und dass ich den Energiestrom in der Luft gespürt hatte.
    „Du kannst die Waffe jetzt weglegen", sagte er und fixierte mein Gesicht mit den dunklen Augen. „Wirklich? Scheint mir keine so gute Idee zu sein", sagte ich abfällig, wobei es mich stärker verunsicherte, dass ich das Zittern meiner Hand nicht unter Kontrolle bekam, als dass er hier auftauchte.
    Jabari hob, als sein Blick auf die Waffe fiel, in einer spöttisch fragenden Geste eine Augenbraue. Er brauchte nichts zu sagen. Wir wussten beide, dass er mich jederzeit dazu zwingen konnte, die Waffe fallen zu lassen. Oder sie an die Schläfe zu setzen und abzudrücken, wenn er gerade besonders fies aufgelegt war. Ich konnte mir ein Knurren nicht verkneifen, als ich die Pistole wieder am Rücken verstaute und aus dem Sarkophag kletterte. „Was machst du denn hier? Ich dachte, es würde sonst keiner mitkommen." „Ich bin gekommen, um zu sehen, wie du hier vorankommst", sagte er. „Es scheint ja nicht so gut zu laufen. Hugos Leben hängt am seidenen Faden."
    „Er hat den Tag überlebt?", erkundigte ich mich, bevor ich mich zurückhalten konnte. Jabaris Anwesenheit hatte mich so sehr überrascht, dass ich ganz vergessen hatte, den Friedhof zu durchleuchten, um zu überprüfen, ob ich den riesigen Nachtwandler noch spüren konnte. „Ja, aber er wird dir heute Nacht nichts nützen. Er wird sich noch ein paar Nächte und Tage länger stärken und sich ausruhen müssen, bevor er wieder irgendwem von Nutzen sein wird."
    Er wartete, während ich den Sarkophagdeckel zurückschob und mich gegen den steinernen Sarg lehnte. „Und ich kann die andere Nachtwandlerin nicht mehr spüren, die mit dir zusammen ausgesandt wurde …“ „Penelope", murmelte ich. Ich senkte den Kopf und fuhr mir mit der Hand durchs Haar. Immer noch plagte mich der Albtraum, der sich wie eine gesprungene Platte in meinem Kopf wiederholte. „Sie wurde getötete. Danaus hat sie umgebracht. Um sie davon abzuhalten, zwei Menschen zu töten."
    Ich erwartete, dass der Älteste mich schlagen würde, mich auf grauenvolle, schmerzhafte Weise zerschmettern würde, weil ich dabei versagt hatte, den Jäger zu bändigen. Aber der Schlag kam nicht. Nach ein paar Sekunden blickte ich auf und stellte fest, dass er mich immer noch von seinem Standpunkt neben der Tür aus musterte.
    „Ich habe ihn nicht unter Kontrolle", setzte ich an und redete nur weiter, um die wachsende Stille zu überbrücken. „Ich habe nie behauptet, ich hätte ihn unter Kontrolle, aber wir brauchten ihn lebend. Ganz gleich, wie wir alle zu ihm stehen, wir brauchen ihn."
    „Aber du fühlst dich von ihm hintergangen", sagte Jabari und kam auf mich zu. Ich wich hastig einen Schritt zurück und prallte mit dem Rücken gegen den steinernen Sarkophag, der horizontal vor der Rückwand des Mausoleums thronte. Nur wenige Schritte leerer, dicker Schwärze trennten Jabari und mich. Der Älteste durchmaß die Entfernung, während ich in die Ecke gedrängt blieb. „Ich spüre den Schmerz, der von dir ausgeht. Er hat dich hintergangen. Du hast ihm vertraut und geglaubt, dass auch er dir vertraut."
    Ein bitteres Lächeln verzerrte meine Lippen, als ich den einen meiner drei Schöpfer anblickte. „Man sollte meinen, ich hätte gelernt, mächtigen Geschöpfen nicht zu trauen." Jabari beugt sich zu mir, und seine Augen leuchteten schwach in der vollkommenen Dunkelheit, wie Katzenaugen im Scheinwerferlicht. Ich konnte meine Furcht nicht vor ihm verbergen. Mein Magen krampfte sich zusammen, und meine Hände zitterten, obwohl ich die Kante des Sarkophags umklammerte. Auch wenn er mich lebend brauchte, konnte er mir doch beträchtliche Schmerzen zufügen.
    „Du traust mir immer noch", flüsterte er mit leiser, hypnotischer Stimme.
    Ich schloss für einen Moment die Augen und versuchte, das Zittern unter Kontrolle zu bringen, das sich von meinen Händen über den gesamten Körper ausgebreitet hatte. Er konnte unmöglich recht haben. Das würde ich ihm nicht gestatten. Ich klammerte mich mit zusammengebissenen Zähnen an diesen Gedanken und bemerkte, als ich die Augen öffnete, dass er neben der Tür am gegenüberliegenden Ende des winzigen Raumes stand. Ich hatte nicht einmal gehört, wie er sich bewegt hatte.
    „Was willst du hier?", fuhr ich ihn an und nahm wieder all meinen Zorn zusammen. Ich war nicht so dumm, ihm abzunehmen, dass er nur mal nach dem Rechten sehen wollte. Sein Auftauchen überraschte

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