Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
Vom Netzwerk:
aber ich unterdrückte den Gedanken, bevor er in meinem Kopf Gestalt annehmen konnte. Ich hatte es mit dem Konvent aufgenommen und versucht, drei der mächtigsten Nachtwandler auf der ganzen Welt auszulöschen. Dann konnte ich es auch mit der Königin der Naturi aufnehmen, erst recht mit Danaus und Jabari an meiner Seite. Ich konnte es zu Ende bringen. Ich musste.
    Vor mir beugten Cynnia, Rowe und Nyx gemeinsam das Knie vor ihrer Königin, während ich es bei einem höhnischen Grinsen beließ. Wie zu erwarten war, versetzte mir eine der Naturi-Wachen mit der Breitseite ihres Schwertes einen Schlag gegen den Hinterkopf und stieß mich dann in den Rücken, sodass ich auf die Knie fiel. Dann presste sie mir die Schwertschneide gegen die Kehle und zwang mich, auf den Knien zu verharren. Nie wäre ich aus freien Stücken vor Aurora niedergekniet, ich, die ich nicht einmal vor den Herrschern meines eigenen Volkes das Knie beugte.
    „Wo ist Rowe?", wollte Aurora sofort wissen. Ihre Stimme klang sanft und doch fest, wie die eines Wesens, das seit Langem gewohnt ist, seinen Willen zu bekommen.
    Neben mir steckte Rowe das Schwert in die Scheide und erhob sich in einer fließenden Bewegung. „Hier, Herrin", sagte er. Er breitete die Arme aus und trat in der Erwartung, als Held empfangen zu werden, einen Schritt auf sie zu.
    „Nein!", schrie Aurora und krümmte sich auf ihrem Sitz zusammen. Sie hob die Hand, als wollte sie ihn davon abhalten, noch einen Schritt näher zu kommen. „Das kann nicht sein. Mein Geliebter ist ein schöner Mann mit blondem Haar und klaren grünen Augen." „Ich bin Rowe", sagte er fest. Er Heß die Hände sinken und ballte die Fäuste. „Ich bin es, der die letzten fünfhundert Jahre geopfert hat, um dir die Freiheit zu ermöglichen." „Was ist mit dir geschehen? Haben die Nachtwandler dich so verunstaltet?", fragte sie eindringlich. Immer noch wandte sie das Gesicht ab, als könnte sie seinen Anblick kaum ertragen. In mir regte sich fast so etwas wie Mitleid für den Naturi, der dem entsetzten Blick seiner Gemahlin und Königin standhalten musste. Sein gesamtes Dasein hatte er ihrem alles beherrschenden Wunsch nach Freiheit geopfert, und dies war nun der Dank dafür?
    „Blutmagie hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin." Er presste die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Als ich aufsah, bemerkte ich, wie seine Unterarmmuskeln sich im Zorn verkrampften. „Blutmagie hat mich gezeichnet und mein Haar verdunkelt, sodass es nun die Farbe der Nacht trägt. Die grünen Augen hat sie mir geraubt und durch schwarze ersetzt. Blutmagie hat mich zu der Kreatur gemacht, die Ihr als Euren ergebenen Diener vor Euch seht, denn die Blutmagie zu meistern war der einzige Weg, Euch die Freiheit zu schenken."
    „Befleckt hast du dich!", schrie sie und richtete einen zitternden Finger auf ihn. „Du hast unsere Sitten verraten und die Arme der Erde verlassen, um die Magie zu erlernen, die Bori und Nachtwandler durch die Jahre genährt hat. Du hast den Wegen unseres Volkes den Rücken gekehrt .. " „Niemals!", rief er und trat einen Schritt auf sie zu.
    Zugleich rückten auch die Wachen an Auroras Seite vor und richteten ihre Schwerter auf Rowes Brust. „Erdmagie hätte es nie vermocht, das Siegel zu brechen und das Tor zu öffnen. Der ursprüngliche Zauber wurde mit Blutmagie gewirkt, und mit Blutmagie musste er gelöst werden. Mir blieb keine andere Wahl." „Es gibt immer eine Wahl, und du hast die falsche getroffen, indem du dich mit unseren Feinden eingelassen hast." .Alles, was ich bin, habe ich für Euch aufgegeben!", schrie er, und seine bittere Stimme hallte von den Bergen wider und brachte meine herzlose Brust zum Beben. „Wir danken dir für unsere Freiheit, aber du bist nicht länger einer von uns." Auroras Stimme war eiskalt; ihr unnachgiebiger Ton verriet, dass nichts sie von dem Weg abbringen würde, den sie jetzt eingeschlagen hatte. „Um deines Opfers willen werde ich dich am Leben lassen, aber du musst von hier fort. Geh jetzt. Du bist für immer aus unserem Volk verbannt."
    Verbannt. Für immer aus dem eigenen Volk verbannt. Zu keiner Regung fähig, stand Rowe da und lauschte atemlos dem Urteil, das jetzt, nach allem, was er für sie getan hatte, über ihn verhängt wurde.
    „Wachen, schafft ihn mir augenblicklich aus den Augen", sagte Aurora mit einem Wink, während sie sich wieder zu voller Größe aufrichtete.
    Rowe blieb stumm, als mehrere Wachen vortraten und ihn

Weitere Kostenlose Bücher