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Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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Männer, die aussahen wie Bodyguards, blieben im Wagen sitzen. Gemeinsam überquerten der Conte und Lambert-Jackson den Parkplatz und stiegen die Stufen zu dem gegenüberliegenden großen Gebäude hoch. Es war die Rüd, Lehmann & Koch. Ehemals eine der angesehensten Schweizer Privatbanken, mittlerweile eine Tochtergesellschaft der Germania Bank Deutschland. Gemeinsam betraten die beiden das Bankgebäude und gingen durch die in schlicht modernem Stil gestaltete Schalterhalle. Eine junge Dame kam lächelnd auf sie zu und fragte nach ihren Wünschen. Ferruccio stellte sich und seinen Begleiter vor und verlangte nach Dr. Geiger, einem der Direktoren der Bank. Mit ihm war der Termin für den heutigen Tag vereinbart worden. Mit ausgesuchter Höflichkeit bat die Bankangestellte den Conte und Lambert- Jackson, auf einer Sitzgruppe an der Seite Platz zu nehmen. Anschließend rief sie Direktor Dr. Geiger an und kehrte, kurz nachdem sie mit ihm gesprochen hatte, zu den beiden Männern zurück. »Bitte meine Herren, wenn Sie sich einen kleinen Moment gedulden würden, der Direktor wird sofort zu Ihnen kommen. Er hat mir aufgetragen, Sie schon einmal in den Besprechungsraum zu führen.« Der Conte und Lambert-Jackson erhoben sich, und die freundliche junge Bankerin führte sie zu einem der Konferenzräume. Dieser wies die gleiche, eher schlichte Eleganz auf wie die Empfangshalle. Es war ein langer schmaler Raum mit einem fast genauso langen Tisch. Um ihn herum standen einfache mit schwarzem Leder bezogene Stühle. Die beiden Männer sahen sich kurz um und nahmen Platz. Nachdem die junge Dame ihnen noch ein Mineralwasser gebracht hatte, verließ sie den Raum.
     
    Lambert-Jackson machte eine durch den Raum schweifende Handbewegung. »Nun Conte, was halten Sie davon?« Ferruccio Vigiani lächelte breit. »Ich würde sagen typisch schweizerisches Understatement. Immer ein bisschen tiefstapeln, diese Brüder.« Die Tür ging auf, und ein Mann kam herein. Er war zirka fünfzig Jahre alt, und seine Garderobe war ganz dem konservativen Stil des Hauses angepasst. Beim Eintreten musterte er die beiden Männer sehr genau. Mit einem höflichen Lächeln begrüßte er den Conte sowie Lambert-Jackson und stellte sich vor. Bereits nach ein paar eher belanglosen Worten, die zum Geschäft dazugehörten, keimte in ihm ein Verdacht auf. Die beiden Männer, die dort vor ihm saßen, gehörten nicht zu der Sorte von Leuten, die ein kleines Depot anlegen oder auflösen wollten. Er war lange genug in diesem Geschäft und hatte schon eine dunkle Ahnung von dem, was diese Männer hergeführt hatte. Es würde sich um eines ihrer nachrichtenlosen Konten handeln. Schlafende Konten, von denen einige schon seit dem Zweiten Weltkrieg existierten. Mit ein paar davon war eine schreckliche Geschichte verbunden. Für Dr. Geiger stellte sich eigentlich nur noch die Frage, um welches dieser Konten es sich handeln würde. Dennoch bemühte er sich nun, da er zum Kern des Gespräches kommen wollte, um einen unverfänglichen und unwissenden Tonfall.
     
     
    »Nun, meine Herren, was kann ich für Sie tun?« Conte Vigiani sah ihn an, und der Anflug eines spöttischen Lächelns umspielte für einen Moment seinen Mund. Einem Conte Vigiani spielte man keine Maskerade vor. Ohne auf die Frage des Direktors zu antworten, griff er in die Innentasche seines Jacketts. Er holte einen kleinen Umschlag heraus. Ein einfacher Zettel, auf dem eine vierundzwanzigstellige alphanumerische Kontonummer stand, sowie der Schlüssel zu einem Schließfach kamen zum Vorschein. Ferruccio schob den Zettel zu Direktor Dr. Geiger hin.
    »Dieses Konto hier möchte ich auflösen.« Ein weiteres Mal griff der Conte in seine Tasche, und ein kleines schwarzes Notizbuch kam zum Vorschein. Er schlug es auf und diktierte dem Direktor eine Kontoverbindung, auf die das Guthaben des hiesigen Kontos transferiert werden sollte. Dr. Geiger notierte die Nummer und sah die beiden an. In seinem Kopf ratterte es. Die Kontonummer, die er notiert hatte, gab ihm als Insider Informationen darüber, wo dieses Konto bestand. Auf die Cayman Inseln also, das Steuerparadies für Gelder, deren Herkunft und Ziel im Verborgenen bleiben sollte.
    In das Gesicht des Conte trat ein statisches Lächeln. Er wusste genau, was sich gerade hinter der Stirn des Bankdirektors abspielte. »Herr Dr. Geiger, ich habe mich verständlich ausgedrückt? Ich möchte das bei Ihnen bestehende Konto löschen , und zugleich möchte ich das zu dem Konto

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