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Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)
Autoren: Oliver Lierss
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und teilte sie auf. Ein Trupp setzte sich mit den geraubten Mädchen in Richtung Küste in Marsch, der andere zog mit den Jungen und dem General wieder zurück zu ihrem Hauptlager. Vor ihrem Abmarsch setzten sie alle Hütten des Dorfes in Brand. Zurück blieben ein Ort des Schreckens und der Verwüstung und das unsagbare Leid des Kongo.

22
     
    Kerner betrat das Vorzimmer von Kriminalrat Herzogs Büro. Christa saß an ihrem Schreibtisch und arbeitete. Alles war eigentlich wie immer, und doch hatte Kerner sofort das Gefühl, als ob sich etwas verändert hätte. Das sonst so offene und fröhliche Gesicht Christas hatte tiefe Schatten. Dunkle Ringe zeichneten sich unter den sonst so warm wirkenden, lachenden Augen ab. Eine fast fühlbare Traurigkeit lag über dem ganzen Raum. Kerner kannte Christa zu lange. Etwas mit ihr stimmte nicht. Zwar bemühte sie sich in dem Moment, als er sie ansprach, sich nichts anmerken zu lassen, aber ihre Stimme klang anders als sonst. »Hallo Herr Hauptkommissar. Wie geht es Ihnen? Was gibt es Neues in Ihrem Fall, schon weitergekommen?« Etwas irritiert lachte Kerner Christa an, ging aber nicht weiter auf ihre Frage ein. »Ist irgendetwas geschehen, Christa? Sie sehen aus, als sei Ihnen der Leibhaftige erschienen.« Sofort bemühte sich Christa , mit einer verwerfenden Handbewegung diesen Eindruck zu verwischen. »Nein, nein. Ich bin einfach urlaubsreif. Ich habe schlecht geschlafen, und in letzter Zeit wird mir alles ein bisschen zu viel.« Sie schlug die Augen nieder und vertiefte sich scheinbar wieder in ihre Arbeit.
     
    Irgendetwas sagte Kerner, dass dies nicht der wahre Grund für Christas Veränderung sein konnte. Im Moment wollte er nicht weiter bohren, aber er würde diesem Gefühl noch nachgehen und mit ihr reden. Irgendetwas bedrückte sie, und zu sehr schätzte er Christa, als dass er dem nicht hätte auf den Grund gehen wollen. Jetzt aber musste er zuerst mit Herzog sprechen. Nach dem, was Sam herausgebracht hatte, konnten sie endlich irgendwo ansetzen. Er ging um Christas Schreibtisch herum und legte den Arm um ihre Schultern. »Wir beide reden noch. Anderen können Sie vielleicht etwas vormachen, Christa - mir nicht. Ich muss jetzt zu Herzog. Danach komme ich wieder, und wir gehen irgendwo einen Kaffee trinken.« Christa sagte nichts. Nur mit Mühe gelang es ihr, die Tränen zurückzuhalten. Sie schluckte. Dann meldete sie Kerner über ihre Sprechanlage bei Kriminalrat Herzog an.
     
    Herzog hockte gerade vor einem Schrank in seinem Büro. Er suchte nach einem Buch, in dem er etwas nachschlagen wollte, als Kerner eintrat. »Ich hatte schon auf Sie gewartet, Kerner. Nach unserem Telefonat bin ich wirklich gespannt, was Sie herausgefunden haben. Setzen Sie sich. Ich bin sofort bei Ihnen.« Kerner nahm Platz und breitete die Unterlagen, die das Ergebnis ihrer Recherchen waren, auf dem Tisch aus. Herzog setzte sich zu ihm, und Kerner begann damit, ihm alles zu erklären. Als er fertig war, lehnte Herzog sich zurück. »Das ist brillante Arbeit, die Ihr Freund da geleistet hat. Es wäre in der Tat durchaus möglich, dass wir bei den Vigianis auf der richtigen Fährte sind. Diese Familie hat bei so ziemlich allem ihre Finger im Spiel, was hinter den geheimen Türen in Italien vor sich geht. Auch auf internationaler Ebene spielt sie eine zunehmend wichtige Rolle. Die Vigianis sind durchaus in der Lage, in einem Fall wie unserem die Fäden im Hintergrund zu spinnen. Es gibt da nur ein Problem. Diese Familie ist mächtig. Es wird nicht einfach werden, an sie heranzukommen. Doch fällt mir da gerade etwas ein.« Herzog lächelte hintergründig. »Sagen Sie Kerner, kennen Sie sich ein wenig mit Malerei aus?« Kerner sah Herzog fragend an und bemerkte, wie sich hinter dem verschmitzten Lachen des klugen Kriminalrates bereits ein Plan abzuzeichnen begann. »Na ja, nicht etwa, dass ich damit glänzen könnte, zumindest kann ich die einzelnen Stilrichtungen unterscheiden. Einige wirklich bekannte Gemälde aus den einzelnen Epochen bekomme ich sogar den entsprechenden Künstlern zugeordnet.« Herzog hatte Kerners Neugier geweckt. »Jetzt aber raus mit der Sprache, Herr Kriminalrat, was haben Sie vor?« Herzog zwinkerte Kerner zu. »Na dann werde ich Sie mal aufklären.
     
    In ein paar Tagen beginnt im Kunstmuseum Bonn eine Ausstellung alter Meister. Soweit ich informiert bin, handelt es sich dabei in der Hauptsache um Werke des Barock. Unter anderem sollen Bilder von Rubens, Rembrandt und
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