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Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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vor ihnen stand, hatte sein Gesicht tiefe Sorgenfalten.
    »Bitte setzt Euch, Freunde«, begann er schließlich und ging mit den Männern zu einem Tisch in der Nähe des Kamins. Die Männer nahmen Platz und warteten schweigend. Der Großmeister verschränkte seine Hände auf dem Rücken, schritt bedächtig an der Fensterfront entlang und betrachtete versonnen den Leidensweg Christi, der in diesen Fenstern so einzigartig dargestellt war. Vor einem der Fens ter blieb er stehen. »Ich muss Euch eine Geschichte erzählen. Die Geschichte von einem der Euren, der leider vor ein paar Jahren gestorben ist. Ihr kanntet ihn alle. Johann Hartmut Aubs. Ein wahrhaft großer Mann und wohl einer der bedeutendsten Grabritter, die jemals unserem Orden angehörten. Ein überaus mächtiger Mann in der Zeit vor, während und auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war alles andere als ein Freund Hitlers und seiner Schergen. Auch in der NSDAP war er niemals Mitglied. Allein das war Grund genug, ihm den Unmut des Regimes einzutragen. Sie hätten ihn wohl auch gerne beseitigt. Aber, wie gesagt, er war ein überaus mächtiger Mann, der in dieser Zeit zum Vorstand der Germania Bank gehörte und enge Beziehungen zu den Finanzhäusern der ganzen Welt unterhielt. Außerdem war er zeitweise in über zwanzig Aufsichtsräten vertreten. Oftmals hatte er sogar den Vorsitz inne. Einen solchen Mann konnte man nicht einfach aus dem Weg räumen. Man brauchte sein Wissen und seine Beziehungen auf dem Finanzsektor, um dringend erforderliche Auslandsgeschäfte zu tätigen. Nun, Aubs stand natürlich unter erheblicher Kontrolle von Seiten der Nazis. Was ihn jedoch nicht davon abhalten konnte, manche Dinge in einer Art zu beeinflussen, dass sie sich nicht unbedingt zu deren Vorteil entwickelten. In einer Sache jedoch konnte er nichts unternehmen. Dabei ging es um die unbeschreiblichen Mengen an Gold, welches die Nazis den Juden abgenommen hatten. Es war das Gold in Form von Münzen, Zahngold, Schmuck und Barren aus Depots der Juden. Nun, dieses Gold kam zu Degussa. Dort schmolz man es ein und goss daraus handelsübliche Barren. Diese Goldbarren, denen man ihre Herkunft nicht mehr ansehen konnte, wurden dann zur Reichsbank gebracht. Von dort aus erwarben es die Geschäftsbanken. Darunter, als eine der größten, natürlich auch die Germania Bank, dessen Vorstand Aubs zu dieser Zeit war. Zwar konnte er diesem Gold auch nicht ansehen, woher es kam, aber er merkte sehr bald, dass sich viel mehr Gold im Umlauf befand, als Deutschland überhaupt besitzen konnte. Er begann also, sich intensiv um den Weg des Goldes zu kümmern, und so kam er nach und nach einer Sache auf die Spur, die bis heute fast niemandem bekannt ist.
     
    Heinrich Himmler, der Reichsführer SS, hatte Aubs eine kleine Laus in den Pelz gesetzt. Eberhard Langmann. Dieser Mann war Sonderbeauftragter von Heinrich Himmler. Seine Aufgabe war es, Aubs unter Kontrolle zu bringen und, was noch viel wichtiger war, eine geheime Mission durchzuführen. Langmann war Deutsch-Schweizer-Doppelbürger. Zugleich verfügte er über gute Kontakte zu verschiedenen Schweizer Geldinstituten. Himmler war schon seit 1943 nicht mehr mit Hitlers Politik einverstanden. Während es in der Partei nun vorwiegend um militärische Operationen ging, sah Himmler, der besessen von der Idee war, eine Eliterasse zu bilden, sich betrogen. Er sorgte also dafür, dass riesige Geldmengen an der Reichsbank vorbeiflossen und direkt bei Langmann landeten. Dieser legte bei der damaligen Privatbank, Rüd, Lehmann & Koch ein Konto an, auf das alle diese Gelder eingezahlt wurden. Gleichzeitig versicherte er sich eines weiteren Verbündeten: Aribert Heim. Er setzte Heim als Lagerarzt in verschiedenen Konzentrationslagern ein. Seine Aufgabe war es, sich Juden vorzunehmen, von denen vermutet wurde, dass sie noch irgendwo Vermögen versteckt hatten. Keiner dieser Patienten hat jemals den Operationstisch von Heim lebend verlassen, und keiner hat irgendein geheimes Versteck, das er vielleicht hatte, mit in sein Grab genommen. Heim bekam alles aus ihnen heraus.
    Auf dem Gebiet war er wirklich unübertroffen. Die so erhaltenen Informationen gingen direkt an Himmler. Von einem geheimen Kommando, welches Himmler höchstpersönlich und unter strengster Verschwiegenheit zusammengestellt hatte, wurden die so ausfindig gemachten Verstecke geplündert und alles Geld Langmann ausgehändigt. Das Gold aber wurde von diesem geheimen Kommando zu einem Ort geschafft,

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