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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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Boden. Mit seiner linken Hand bekam er den Unterarm von Bice gerade noch zu fassen. Sein rechter Arm umklammerte Ramons Bein. Ramon, der es gerade noch geschafft hatte, einen Ast zu ergreifen, der an der Seite aus einer Felsspalte herausragte, rutschte langsam immer weiter herunter. Unter der Last, die an ihm hing, bog sich der Ast immer stärker. Kerner drehte den Kopf und sah unter sich das Gesicht von Bice. Sie versuchte, mit den Füßen einen Halt zu finden, aber dort war nicht der kleinste Vorsprung.
     
    Ramon schrie. »Baranow, tun Sie was. Der Ast hält das Gewicht nicht mehr.« Kerner schloss für einen Moment die Augen. Dann spannte sich sein ganzer Körper. Mit schier unmenschlicher Anstrengung zog er Bice Zentimeter für Zentimeter in die Höhe. Wie ein lebendiges Tier bewegte sich der mächtige Bizeps unter dem engen Pullover und schwoll dabei mehr und mehr an. Ramon hielt den Atem an. Er streckte eine Hand aus. Ein paar Millimeter noch. Mit ihrer freien Hand griff Bice die von Ramon. Ein letztes Aufbieten aller Kräfte, ein letzter Ruck, dann hatten sie es geschafft. Der Ast über Ramon brach krachend weg. Völlig erschöpft fielen alle drei auf den schmalen Pfad. Minutenlang lagen sie fast regungslos da, und der Regen prasselte auf sie nieder. Kerner spürte ihn nicht. Immer noch vollkommen atemlos rutschte er zu Bice.
    Ihre Blicke sagten alles, was man mit Worten nicht sagen konnte. Sie umfasste Kerners Nacken und zog ihn zu sich heran. Dann küsste sie ihn lange und innig. Kerner nahm sie in den Arm und spürte ihren weichen Körper. In diesem Moment wusste er, dass er sich unsterblich in diese Frau verliebt hatte. Was immer es auch für Probleme mit sich bringen würde, und das würde es, ... er konnte nichts mehr dagegen tun. Ramon hatte sich mittlerweile hochgerappelt. Er lehnte an der Felswand und sah den beiden fassungslos zu. Wieder einmal schlug er sich auf den Kopf und blickte hoch zum Himmel. »Madonna.« Es war das Einzige, was ihm zu dieser Geschichte noch einfiel. Nach einer halben Ewigkeit hatten sie es endlich geschafft, das Plateau wieder zu erreichen, wo ihnen Pepe in heller Aufregung entgegengelaufen kam. »Dem Himmel sei Dank«, sprudelte es aus ihm heraus. »Ich dachte schon, dass etwas Schreckliches passiert sei.« Ramon winkte ab. »Gib uns lieber ein paar Decken, wenn Du welche im Wagen hast. Die Contessa ist vollkommen durchnässt.« Pepe rannte zurück zum Wagen. Als die Drei bei ihm ankamen, hatte er bereits ein paar dicke Schafswolldecken aus dem Kofferraum geholt. Kerner nahm eine und wickelte Bice, die vor Kälte und Erschöpfung zitterte, darin ein. Auch Ramon nahm eine Decke und hängte sie sich über die Schultern. Als sie in den Wagen einstiegen, hatte sich das Gewitter schon fast wieder verzogen. Die Wolken klarten auf, und die Welt sah beinahe wieder so freundlich aus wie vorher.
     
    Auch Pepe fand schnell seine gute Laune wieder, und als er beim Blick in den Rückspiegel sah, was sich dort unter der dicken Schafswolldecke tat, fing er an, seine schönsten Balladen zu trällern. Ramon warf ihm einen zornigen Blick zu. Als er Pepe gerade eins überziehen wollte, blickte er über die Schulter nach hinten. Er verdrehte die Augen und griff nach der Zigarettenschachtel, die vor ihm in der Konsole lag. Nachdem er das Silberpapier daraus entfernt hatte, formte er zwei Stopfen daraus. Er setzte sie in seine Ohren und ließ Pepe weiterträllern. Allerdings nicht, ohne ihm vorher den Rückspiegel zu verdrehen. Ein Blick in Ramons Gesicht genügte Pepe, um zu wissen, dass er ihn auch besser so belassen sollte. Ramon schlug die Decke auf seiner Brust zusammen, schüttelte noch einmal den Kopf und machte die Augen zu.
     
     
     
    Zurück in Domaso war Ramon heilfroh, aus Pepes Klapperkiste aussteigen zu können. Er ging um den Wagen herum und gestikulierte wild mit ihm. Bice lachte. »Weißt du, was er ihm gerade gesagt hat?«, fragte sie kichernd. »Nein, was?« Kerner schüttelte amüsiert den Kopf. »Er sagt, wenn mein Vater jemals erfahren sollte, wo er uns heute in diesem Wetter hingefahren hat, dann würde er, Ramon Mastromarino, zu ihm kommen und ihm höchstpersönlich den Hals rumdrehen.« Pepe schien jedenfalls alles glasklar verstanden zu haben. In halb gebückter Haltung zeigte er mit einer Handbewegung an, dass seine Lippen für immer versiegelt wären. Daraufhin fasste Ramon in seine Hosentasche und holte ein Bündel Geldscheine heraus. Wehmütig sah er noch einmal

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