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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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Boss vielleicht abgetragen. Und würde womöglich sogar ein hübsches Sümmchen auf sein Bankkonto überwiesen bekommen.
    »Warum diese Geheimniskrämerei?«, brüllte Noah in den Hörer.
    »Ich … ich weiß es nicht«, stammelte die Frau.
    Aber Butch wusste es. Und Noah ebenso. Ein paar Monate zuvor war die NZA zu einer großen Walhai-Expedition aufgebrochen. Die Firma hätte mit Sicherheit zwei Exemplare gefangen, wäre an Bord ihres Forschungsschiffs nicht auf unerklärliche Weise ein Feuer ausgebrochen, das verheerenden Schaden angerichtet hatte. Nachdem das Schiff zurück in den Hafen geschleppt worden war, stellte sich heraus, dass kein Versicherungsschutz mehr bestand, so dass die NZA das Wrack aufgeben musste. Butch hatte den Brand damals gelegt und Noah hatte sich um die Versicherungsangelegenheit gekümmert. Der Direktor der NZA hatte Noah Blackwood öffentlich der Sabotage beschuldigt, aber nur wenige Leute hatten ihm geglaubt. Und falls Blackwoods guter Ruf doch etwas Schaden genommen hatte, so wurde er eine Woche später vollständig wiederhergestellt, als die NZA nämlich mit einem gravierenden Problem in ihrer zentralen Wasserfilteranlage zu kämpfen hatte. Die Firma bat Travis Wolfe, bei der Lösung des Problems zu helfen, aber der weilte am Amazonas, wo er nach seiner verschollenen Schwester Sylvia und seinem Schwager Timothy O’Hara suchte, den Eltern dieses unausstehlichen Martys, die dort mit dem Hubschrauber abgestürzt waren. Also war Noah gnädigerweise eingesprungen und hatte seine Techniker vorbeigeschickt, um die Fische der NZA vor dem Ersticken zu retten. Nach diesem Zwischenfall zweifelte niemand mehr an Dr. Blackwoods guten Absichten. Denn warum hätte er die Expedition der NZA sabotieren sollen, nur um eine Woche später ihre Aquarien vor dem Ruin zu retten?
    Alles in allem war es ein großartiges Jahr gewesen, dachte Butch. Jedenfalls bis zur Kongoreise.
    »Spätestens heute Abend will ich alle Details zu dieser Riesenkalmar-Expedition auf dem Tisch haben!«, befahl Noah. »Und dann rate ich Ihnen, schleunigst aus Ihrem innerstädtischen Seeblick-Apartment zu verschwinden, das ganz nebenbei bemerkt mir gehört, und die Stadt auf der Stelle zu verlassen. Den Schlüssel für den Mini Cooper, der ebenfalls mir gehört, lassen Sie bitte im Apartment liegen. Ich erwarte Ihren Bericht.« Damit beendete er das Gespräch und wandte sich wieder Butch zu.
    »Die NZA ist bankrott«, sagte er. »Die können unmöglich die Mittel für eine derart große Expedition aufgetrieben haben, ohne dass ich Wind davon bekommen hätte. Was bedeutet, dass Travis Wolfe ihnen Geld und Fachwissen zur Verfügung stellt und im Gegenzug am Gewinn beteiligt wird, sollten sie tatsächlich einen Riesenkalmar fangen. Unter den Umständen könnte er Millionen verdienen. Millionen Dollar, die eigentlich mir zustehen. Millionen Dollar, die es ihm ermöglichen würden, bis ans Ende seines elenden Lebens den Erdball nach Kryptiden abzusuchen und mich dabei auch noch von Grace fernzuhalten. Wir müssen ihn stoppen, und zwar sofort!«
    »Mit Feuer?«, fragte Butch grinsend. Butch hatte eine Schwäche für schöne Feuer.
    »Nein«, sagte Noah. »Noch ein unerklärlicher Schiffsbrand würde den Verdacht endgültig auf mich lenken. Außerdem ist es denkbar, dass Grace an Bord der ›Coelacanth‹ ist. Grace und die Eier des Mokele-Mbembes. Das Risiko können wir nicht eingehen.«
    »Falls die Eier überhaupt befruchtet sind«, gab Butch zu bedenken. »Und wenn sie es sind, dann können die Jungen ebenso gut schon geschlüpft sein. Dann wären sie jetzt auf Cryptos. Wo Wolfe vielleicht auch Marty und Grace zurücklässt, denn warum sollte er sie mit auf die Expedition nehmen? Sobald Wolfe aufbricht, werde ich mich auf Cryptos einschleusen und Ihnen die Saurierjungen und Ihre Enkelin zurückbringen.« Und dem Jungen werde ich bei der Gelegenheit auch noch eins auswischen, dachte Butch.
    »Ganz sicher wird Travis sein einziges Kind und die größte wissenschaftliche Entdeckung der letzten tausend Jahre nicht allein auf der Insel zurücklassen«, knurrte Noah verärgert. »Dein Fehler, Butch, dein Riesenfehler ist, dass du Travis schon immer unterschätzt hast. Nur deshalb konnten dir im Kongo die Eier und Grace durch die Lappen gehen. Unsere letzte Chance – deine letzte Chance – besteht darin, auf die Insel zu gelangen, bevor sie starten, und mir zu bringen, was mir zusteht.«
    »Gleich morgen früh breche ich auf«, murmelte

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