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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Weicheiern, die sie sonst so kannte – Jason mal ausgenommen –, einfach nur berauschend auf sie wirkte. Allein der Anblick der streng aussehenden Lippenpartie löste die unanständigsten Fantasien in ihr aus. Ohne Übertreibung konnte sie behaupten, dass er sie anzog wie ein gigantischer Magnet, und es wunderte sie im Nachhinein, dass sie nicht quer durch die Luft geflogen und an ihm kleben geblieben war. Egal, wie sehr sie sich durch die Affäre mit Jason in die Nesseln gesetzt hatte, sie musste Victor haben. Der Mann war einfach zu verlockend, um ihn sausen zu lassen.
    Leicht würde es allerdings nicht werden. Nachdem er nicht wie die meisten Männer gaffend in ihrem Ausschnitt verlorengegangen war, hatte sie sich doch tatsächlich dazu herabgelassen, die Initiative zu ergreifen. Doch seine Reaktion bestand lediglich aus stichelnden Bemerkungen und unverschämten Andeutungen. Dieses Verhalten weckte etwas in ihr, was sie in dieser Form noch nie verspürt hatte, weil die Männer sonst immer ihr nachgeiferten und nicht umgekehrt: prickelndes Jagdfieber.
    Victor zierte sich wie eine viktorianische Jungfrau vor der Defloration und wollte scheinbar nichts von ihr wissen, doch Paige war wild entschlossen, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, damit dieser widerspenstige Engländer eines Tages zwischen ihren Schenkeln lag.
    Um mehr über ihn in Erfahrung zu bringen, war sie nach dem Dinner mit Chloe um die Häuser gezogen. Da Chloe praktisch schon mit ihm verwandt war, hatte sie sich von ihr ein paar nützliche Informationen über ihn erhofft. Doch obwohl der Abend selbst überraschend lustig wurde, blieb die Ausbeute unbefriedigend. Chloe wusste nicht viel über Victor zu berichten, bis auf den Umstand, dass er laut eigener Aussage keine Freundin hatte und daran auch nichts ändern wollte. Dieses Desinteresse am weiblichen Geschlecht stellte Paige nun vor unerwartete Probleme. Wie zum Teufel sollte sie einen Mann erobern, der seinen obligatorischen Fünf-Uhr-Tee wahrscheinlich aufregender fand als den erotischen Nahkampf mit einer erregten Frau?
    „Paige, ist alles in Ordnung?“, hörte sie James in diesem Augenblick fragen.
    Er hatte aufgehört, ihre Knie mit Küssen zu bedecken, und sah sie aus großen unschuldigen Augen an. Fast hätte sie geseufzt. Anstatt sich den Kopf über Victor zu zerbrechen, sollte sie sich lieber um den Kerl in ihrem Bett kümmern, sonst würde hier nie etwas in Bewegung geraten. Und damit meinte sie nicht die Lampe an der Decke. Leider war James nicht die hellste Birne im Kronleuchter, und seine erotische Technik allenfalls ein schwaches Glimmen. Ob sie sich zur Strafe für ihre Affäre mit Jason für den Rest ihres Lebens nur noch mit schlechten Liebhabern herumschlagen musste? Verdient hätte sie es ja …
    „Alles bestens, mach weiter!“, ordnete sie schließlich an.
    James lächelte begeistert und senkte den Kopf wieder, während sie versuchte, sich locker zu machen. In dieser Sekunde streiften James’ Haare ihre Fesseln, und sie hob irritiert den Kopf. Warum zum Teufel machte er sich schon wieder auf den Weg nach unten? Entschlossen streckte sie die Hand aus und zog ihn an den Haaren nach oben. Direkt zwischen ihre weit geöffneten Beine.
    „Hier spielt die Musik, mein Süßer. Meine Füße kommen auch ohne dich klar.“
    Er blinzelte verblüfft, starrte abwechselnd auf ihr Geschlecht, dann wieder in ihr Gesicht, und fuhr sich aufgeregt über die Lippen.
    „Soll ich dich vielleicht zwischen den Beinen lecken?“, fragte er atemlos.
    Oh, du lieber Gott! Hoffentlich ist er mit seiner Zunge schneller als mit seinem Kopf …
    Paige unterdrückte einen entnervten Schrei und lächelte gezwungen.
    „Du hast es erfasst, Lover Boy“, raunte sie ihm in bester Mae-West-Manier zu und zog einen ihrer Mundwinkel nach oben. Sie wusste, dass ihr dieses halbe Lächeln einen verruchten Touch verlieh, der die Männer rasend machte. Schon im frühen Teenageralter hatte sie das stundenlang vor dem Spiegel geübt, während nebenher alte Hollywoodstreifen über den Bildschirm flimmerten. Im Laufe der Jahre hatte sie einige Gesichtsausdrücke einstudiert, sodass sie manchmal nicht mehr wusste, wo unter all den Masken noch die echte Paige zu finden war.
    „Komm schon, sei ein braver Junge und besorg es mir“, raunte sie ihm zu.
    James lächelte sie breit an, verlor keine unnötigen Worte mehr und senkte folgsam den blonden Schopf. Seine breiten Schultern zwängten sich zwischen ihre Schenkel und

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