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Jagdhunde (German Edition)

Jagdhunde (German Edition)

Titel: Jagdhunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørn Lier Horst
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hineingezogen worden war.
    Die letzten Zweifel waren beseitigt.
    »Bist du sicher?«, fragte er.
    »Ich habe sein Gesicht in der Zeitung gesehen. Er ist es.«
    Wisting schluckte, bedankte sich und legte auf. Dann rief er Line zu sich.
    »Bist du sicher, dass Tommy und deine Kollegen Haglund unter Kontrolle haben?«
    »Glaubst du denn immer noch, dass Haglund …«, setzte sie an.
    »Ruf sie sofort an! Sorg dafür, dass sie ihn nicht aus den Augen verlieren!«
    Line zog ihr Handy aus der Tasche.
    Robbek mühte sich mit dem Schloss ab. Der Kellereingang schien noch besser abgesichert zu sein als das Scheunentor. Vielleicht war es einfacher, sich Zugang durch eines der Kellerfenster zu verschaffen. Sie waren alt und wirkten nicht sehr stabil. Eines von ihnen war zerbrochen und mit einer Spanplatte provisorisch zugenagelt worden.
    Wisting kam plötzlich auf eine Idee, lief zu der Scheune zurück und erschien kurz darauf mit einem Vorschlaghammer. Robbek machte ihm Platz und Wisting zerschmetterte das bereits aufgestemmte Holz. Beim nächsten Schlag zertrümmerte er das Schloss.
    Die Angeln knirschten, als Robbek die eine Seite der Tür aufzog und umklappte. Aus der Dunkelheit schlug ihnen ein Geruch nach Fäulnis und Schimmel entgegen.
    Wie angwurzelt standen sie da und lauschten. Irgendwo war das Geräusch von tropfendem Wasser zu hören. Das war alles.
    Robbek schaltete die Taschenlampe ein. Der Lichtschein drang tief in das Kellerinnere vor. Die Steintreppe glänzte feucht.
    Wisting hob den Hammer vor die Brust und machte den ersten Schritt.
    Die Treppe endete in einem Raum mit hoher Decke und weiß gekalkten Wänden, die von schwarzen Schimmelflecken überzogen waren.
    Niemand sagte etwas. Eine eiskalte Stille schien sich von den Wänden zu lösen und sie wie ein unsichtbarer Nebel einzuhüllen.
    Auf einem Tisch standen leere Marmeladengläser, Konservendosen und Flaschen mit handgeschriebenen Etiketten. In der Wand ganz hinten war eine Tür.
    Robbek rüttelte daran.
    Verschlossen.
    Wisting brach sie mit zwei Schlägen auf.
    Sie betraten einen weiteren Raum. Links neben der Tür fand Wisting einen Lichtschalter. Es summte in der elektrischen Anlage, bevor sich eine große Lampe an der Decke einschaltete.
    Der Raum war kleiner als der erste und wie ein Hufeisen um einen Vorsprung herumgebaut. In der Mitte des Vorsprungs, der von der Querwand abstand, war eine Tür, die mit Eisenbeschlägen und einem Vorhängeschloss versehen war.
    Wisting trat näher. An der einen Seitenwand des Vorsprungs stand ein Hocker und oben an der Decke war ein Guckloch, sodass man in den dahinterliegenden Raum hineinblicken konnte. Ganz in der Ecke war eine altmodische Videokamera auf einem Stativ befestigt, das an der Wand lehnte.
    Wisting reichte Robbek den Hammer und stieg auf den Hocker. Er schluckte, bevor er den Kopf hob und durch das Guckloch schaute.
    78
    Auf dem Fußboden lag eine nackte junge Frau in Embryonalstellung. Wisting presste die Stirn an die raue Mauerwand über dem Guckloch. Ein Gestank von Urin schlug ihm entgegen. Am Hals der Frau war derselbe Lederriemen befestigt, den Cecilia Linde auf dem Video trug. So als sei sie ein Tier, ein Hund, der irgendwem gehörte.
    Sie drehte vorsichtig den Kopf und blickte zu Wisting herauf. Anscheinend hatte sie bemerkt, dass er dort stand und sie anstarrte. Sie musste gehört haben, dass jemand in den Keller eingedrungen war. Wisting sah eine Mischung aus Hoffnung und Angst in ihrem Blick aufkeimen.
    »Linnea!«, rief er.
    Das Mädchen auf dem Boden kniff die Augen zusammen. Im selben Moment schlug Robbek mit dem Hammer auf die Tür ein. Linnea fuhr vor Schreck zusammen.
    »Es ist vorbei«, rief Wisting. »Wir sind von der Polizei.«
    Er stieg von dem Hocker herunter, ließ Robbek den nächsten Schlag ausführen und musste daran denken, wie viel Zeit sie bereits vergeudet hatten. All die vergeudeten Stunden, während Linnea Kaupang hier eingesperrt war.
    Plötzlich tauchte Line hinter Wisting und Robbek auf. Sie blieb in der Türöffnung stehen und hielt ihr Handy in der Hand.
    »Er ist in den Wald gegangen«, sagte sie.
    »Wovon redest du?«
    »Haglund«, erklärte sie knapp. »Tommy ist zum Haus gegangen, um sich zu vergewissern, dass er da ist. Haglund ist mit einer großen Taschenlampe in den Wald hinter seinem Haus gelaufen.«
    Wisting erinnerte sich an die Landkarte, die während der Ermittlungen im Cecilia-Fall an der Wand des Besprechungszimmers gehangen hatte. Immer größere

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