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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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Die Gartenarbeit blieb größtenteils liegen, obwohl gerade im Frühjahr am meisten zu tun war. Während die Nachbarn emsig Sträucher beschnitten und Mulch in den Boden einbrachten, war Jake entweder weg oder lag schlafend auf der Couch, um sich von einem frühmorgendlichen Jagdausflug zu erholen. Dabei sah ihr Garten eigentlich sogar besser aus als die meisten anderen. Irgendwie fand Jake doch immer die Zeit, sämtliche Arbeiten zu erledigen. Aber Morgan verschloss davor die Augen. Es ärgerte sie immer gewaltig, wenn Jake auf der Couch lag.
    Wenn er schon etwas Unnützes tut, könnte er wenigstens wie jeder andere Börsenmakler der Welt Golf spielen. Vielleicht würden sich auf
dem Platz oder im neunzehnten Loch ein paar Geschäfte einfädeln lassen deln lassen,
dachte sie voll Unmut.
    Selbst nach zwei Jahren als festes Paar und elf Jahren Ehe hatte Morgan den Versuch, Jake zu ändern, noch nicht völlig aufgegeben – es gelang ihr nur besser, ihn zu tolerieren. Widerwillig musste sie sich eingestehen, dass Jake ganz gut für sie sorgte. Und selbst sie kam nicht an der Tatsache vorbei, dass er ein großartiger Vater war. Das musste sie ihm lassen, auch wenn sie ihn langweilig fand.
    Eher von dem Wunsch angetrieben, Morgan nicht ständig nörgeln zu hören, als von einem inneren Streben nach Reichtum, hatte Jake im großen Stil in einige »todsichere« Werte investiert, die alle überrascht hatten. Wenige Wochen danach war ihre Börsennotierung eingestellt worden. Die Tatsache, dass er nun komplett den Banken gehörte, war Jakes größte Sorge. Die Raten für das Haus, das Auto, den Truck, die Gebühren für die Privatschule, die Reitstunden – die Liste war endlos. Am Ende schien immer mehr Monat übrig zu sein als Geld.
    Morgan hatte Jake geheiratet, weil sie geglaubt hatte, er habe eine große Zukunft an wichtigen Orten vor sich – weit weg von West Point, Mississippi, einer Kleinstadt mit kaum einmal zehntausend Einwohnern in einem ländlichen Gebiet. Jake und Katy mochten West Point. Aber Morgan sehnte sich nach einer Großstadt mit allem Drum und Dran.
    Nur wegen Katy war sie noch da. Aber sie verpasste keine Gelegenheit, wegen seiner Unzulänglichkeiten und seines Versagens gegen Jake zu sticheln. Zum Beispiel, weil er mit seinen Krispy-Kreme-Aktien baden gegangen war. Jake hatte darauf bestanden, dass sämtliche seiner Kunden gleich zum Börsengang bei Krispy Kreme einstiegen. Er war mit den warmen Donuts mit Zuckerguss aufgewachsen und wusste einfach, dass die ganze Welt sie ebenfalls lieben würde. Auf dem Papier hatte Jake seinen Kunden und seiner Firma damit viel Geld gebracht.Allerdings waren nur wenige seiner Kunden so schlau gewesen, die Gewinne mitzunehmen, während zu viele andere seinem Beispiel folgten und hilflos mit ansahen, wie das Donut-Geschäft von der Atkins-Diät-Welle mit ihrem Verzicht auf Kohlehydrate schwer gebeutelt wurde. Jake hielt die Papiere und hoffte weiter, dass die Abwärtsspirale enden würde. Vergebens. Er liebte diese Donuts einfach zu sehr und weigerte sich zu verkaufen. Für Jakes und Morgans Portfolio war das ein schwerer Schlag. Er brauchte dringend etwas, das sich blitzschnell zu einem brandheißen Wert entwickelte. Seine Firma war Konsortialführer für zwei Technologiewerte, die im Juni an die Börse gehen sollten, und er konnte es kaum erwarten. Außerdem dachte er über eine Möglichkeit nach, Kapital aus dem holländischen Auktionsverfahren beim Börsengang einer Firma zu schlagen, die gebrauchtes Motoröl in geringwertigen Dieselkraftstoff umwandelte.
Ein einziger großer Coup und ich habe sie vom Hals.
    Jake sah, dass Morgan wegen des Blumenbeets noch immer auf eine Antwort wartete. »Bald. Versprochen. Ich kümmere mich darum.« Er meinte es durchaus ernst. Es hatte nur keine Priorität ... für ihn.
    »Einsteigen, Katy! Los, lass uns fahren.«
    »Tschüss, Mom. Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch.«
    »Tschüss!«
    »Tschüss!«
    »Tschüss!«
    »Bitte, Mädels! Wir sind doch morgen wieder zurück.«
    »Tschüss, Mom!«
    »Tschüss, Süße!«
    »Los, Katy. Wir müssen. Man könnte meinen, morgen beginnt für dich das College und du ziehst von zu Hause aus.«
    »Na ja, Jake ... Und wenn etwas passiert? Das ... das könnte unser letzter Abschied sein.«
    Jake wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Was konnte er sagen? Er ließ einfach den Motor an und winkte zum Abschied.
    »Wir sind morgen wieder daheim. Hab dich lieb«, sagte er

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