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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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routinemäßig.
    »Ich dich auch.«
    »Tschüss, Mom.«
    »Tschüss.«
    Auf dem Weg aus der Einfahrt winkte Kate, bis sie ihre Mutter nicht mehr sah. Dann drehte sie sich nach vorn. »Mom weiß gar nicht, was sie verpasst«, sagte sie.
    »Tja, ich habe sie schon oft eingeladen mitzukommen. Aber dein Großvater war kein Jäger. Deshalb ist sie nicht damit aufgewachsen und versteht nicht, dass Jagen viel mehr ist als Töten. Schnall dich an, Süße!«
    Den ersten Halt machten sie beim Piggly-Wiggly-Supermarkt. Jake wollte Honigkuchen fürs Frühstück. Cola für sich selbst, Dr Pepper für Katy. Marshmallows, Käseflips und eine Packung Eis für die Kühlbox vervollständigten den Einkauf. Katy schob den Einkaufswagen durch die Gänge und Jake belud ihn mit Junk-Food. Echte Jäger aßen keine gesunden Sachen wie Rosenkohl oder Spargel.
    Die anderthalbstündige Fahrt ins Sumter County in Alabama verging wie im Flug. Das Sumter County war ein typischer ländlicher Verwaltungsbezirk, dessen Bewohner größtenteils von Land- und Forstwirtschaft und von der Jagd lebten. In der größten Stadt, Livingston, gab es genau drei Ampeln und ein uriges kleines College. Nach einem kurzen Anruf bei seiner Mutter suchte Jake im Radio den neuen Sender für klassische Countrymusik. Sie erinnerte ihn an seine Highschool-Zeit. Willie Nelson, Don Williams, Alabama – jeder alte Song löste eine Welle angenehmer Erinnerungen aus. Als Conway Twitty »That’s My Job«, auch »The Daddy Song« genannt, sang, bat er Katy, ihr Buch beiseitezulegen und zuzuhören. Jake liebte das alte Lied.
    Auf den letzten fünf Meilen – Katy las mit einer Klemmlampe am Buch weiter – ging ihm durch den Kopf, wie glücklich er sich schätzen konnte, Mitglied in diesem Jagdclub zu sein. Angeblich waren auf dem Grundstück seit zehn Jahren keine Truthähne gejagt worden. Angeblich. Die acht Mitglieder waren nur an Hirschen interessiert. Jakes Freund Mick Johnson hatte den Vereinsvorsitzenden überredet, ihnen die Truthahnjagdrechte zu überlassen. Jake fand, sein Anteil daran, zwei Riesen im Jahr, sei ein echtes Schnäppchen.
Wenn Morgan davon wüsste, würde sie der Schlag treffen.
Aber sie wusste es nicht und würde es auch nicht erfahren. Er hatte schon immer ein paar geheime Nebenprojekte am Laufen gehabt, mit denen er seine Jagdleidenschaft finanzierte.
    Das Clubhaus des Camps als »Baustelle« zu bezeichnen war großzügig. An das frühere alte Farmhaus waren so viele Räume angebaut worden, dass man nicht mehr sagen konnte, welcher Teil einmal was gewesen war. An sämtlichen Wänden hingen Neonreklameschilder für Biermarken. In der Mitte des Hauptraums stand ein alter Billardtisch. Das halbe Dutzend ausgestopfter Hirschköpfe war mit Hüten behängt. Jake war das zuwider. Er fand, die Hirsche verdienten mehr Respekt. Aber sie gehörten nicht ihm; deshalb behielt er seine Meinung für sich. Dies war ein typisches Südstaatencamp mit einer komplett ausgestatteten Bar, einer Satellitenschüssel und sämtlichen Playmate- und
Sports-Illustrated
-Badeanzugkalendern seit 1987.
    Jake hatte seinen alten Airstream-Wohnanhänger hier herausgebracht, damit er nicht in einem fremden Bett in einem Raum voller Schnarcher schlafen musste. Der betagte silberne Wohnwagen war sauber und warm – ein Rückzugsort für kleine Fluchten aus seiner unsicheren Karriere, seiner schwierigen Ehe und vor den Geräuschen und Gerüchen der anderen Jäger. Hier am elektrischen Heizstrahler schlief er oft am ruhigsten. Das Liebes-U-Boot, wie er den Wohnwagen gerne nannte,stand neben dem Clubhaus und war an dessen Stromnetz angeschlossen. Es fügte sich perfekt in das Sammelsurium von alten Traktoren, Pick-ups und Lastanhängern ein. Jake bewunderte den John-Deere-2040-Traktor des Camps mindestens so sehr, wie seine Berufskollegen nach einem brandneuen Porsche gierten.
    Tate Newsom war einer von Jakes Kollegen und Mitglied im Truthahnclub. Er würde früher mit der Arbeit Schluss machen, um für die Jagd am Samstagmorgen einen Vogel anzulocken. Jake hoffte, dass Tate ein Feuer angemacht hatte. Bei der Jagd morgen würden sie nur zu dritt sein. Tate jagte nicht allzu oft, aber er verstand sich blendend mit Katy. Er hatte eine Gabe dafür, Kinder zu unterhalten.
    Durch die vielen Fahrten zum Camp hatte Jake das Mobiltelefonnetz im westlichen Alabama gut kennengelernt und wusste, dass sich auf dem Bergrücken gleich hinter der großen Mülldeponie die letzte Möglichkeit für

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