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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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einen Anruf bot. Mit nur zwei Balken auf der Anzeige rief er zu Hause an. Er wollte sagen, dass sie angekommen waren, damit Morgan sich keine Sorgen um Katy machte.
    »Hallo.«
    »Wir sind da«, sagte Jake in das Rauschen hinein.
    »Hallo?«
    »
Wir haben es geschafft ...
wir sind fast im Camp«, schrie er ins Telefon. Er hielt es sich vors Gesicht und starrte auf das Display.
    »Okay ... Viel Spaß«, hörte er Morgan antworten.
    »Werden wir haben.«
    »Was?«
    »
Ich sagte, haben wir!
« Jake wollte das Telefon am liebsten aus dem Fenster werfen.
    »Okay.« Morgan konnte nicht ahnen, wie gereizt Jake war. Die Verbindung brach ab.
    Jake hasste Handys. Wenn sie funktionierten, waren sie ganz nett. Aber im ländlichen Mississippi oder Alabama konnte man sich nicht auf sie verlassen. Jedes Mal, wenn seines klingelte, zuckte er zusammen. Normalerweise wollte dann jemand etwas von ihm oder teilte ihm mit, dass eine Sache nicht nach Plan lief. Oder es war Morgan und sie tat gleich beides. Mit einem tiefen Seufzer ließ Jake das Handy fallen und fuhr weiter.
    Als er auf die letzte Schotterpiste vor dem Camp abbog, war es schon fast halb neun Uhr abends. Das weiße Reflektorband am schweren Metalltor an der Zufahrt strahlte im Schein von Jakes Scheinwerfern auf. Überrascht, dass das Tor geschlossen war, hielt Jake an.
    Wo in aller Welt ist Tate?
, dachte er, während er ausstieg und an dem Sicherheitsschloss herumfummelte.
    Tate Newsom war frisch mit einer zwanzig Jahre jüngeren Frau verheiratet und tauchte oft nicht zur vereinbarten Zeit auf.
Fünfundvierzig und fünfundzwanzig.
Der Gedanke brachte Jake immer zum Lächeln. Vermutlich hatte Tate seine junge Frau zum Abendessen in den Country Club ausgeführt und würde spätestens um zehn hier sein. Jake fuhr durchs Tor und machte es hinter sich zu, schloss es aber wegen Tate nicht ab.

Zwei
    In ein paar Monaten würde Tanner Tillmann seinen Highschool-Abschluss machen. An der Sumter-County-Highschool war er Quarterback der Footballmannschaft gewesen und wollte demnächst an der Auburn University Forstwirtschaft studieren. Tanner fuhr einen 1981er-Jeep CJ-7 mit schlammtauglichen, extrabreiten Stollenreifen und einem Soundsystem, das mehr gekostet hatte als der ganze Wagen. Er war das, was die Leute in der Gegend einen »guten Jungen« nannten. Meist trug er Levi’s, Cowboystiefel und Hemden mit Knopfleiste. Dummheiten machte er nur selten, und weil sein Großvater Alkoholiker gewesen war, kannte seine Mutter in dieser Beziehung keinen Spaß. Wie die meisten guten Jungs aus dem Süden liebte Tanner seine Momma heiß und innig und wollte ihr nicht wehtun. Deshalb trank er keinen Alkohol.
    Seine Noten waren trotzdem bestenfalls mittelmäßig, weil er seine Zeit seit dem vergangenen Oktober vorwiegend damit verbrachte, Elizabeth Beasley hinterherzuhecheln. Sie war Cheerleaderin und heiße Anwärterin auf den Titel der Homecoming Queen. Schon fast das ganze Schuljahr über trafen sie sich regelmäßig. Bis zum Abschlussball waren es nur noch ein paar Wochen, und Tanner hatte große Pläne, zu denen auch eine Limousine gehörte.
    Elizabeths Vater war ein sehr erfolgreicher Steuerberater; deshalb war sie in ziemlich komfortablen Verhältnissen aufgewachsen. Sie hatte vor, an der University von Virginia inCharlottesville Architektur zu studieren, und wollte sich auf moderne Wohnhäuser im Antebellum-Stil spezialisieren.
    Elizabeth war die perfekte Tochter und überall mit dabei. Gleichzeitig achtete sie genau darauf, mit wem sie ausging, und war stets auf ihren Ruf bedacht. Sie war die Bilderbuchversion eines typischen amerikanischen Mädchens alter Schule. Und sie sah umwerfend aus. Deshalb war sie jedem auch nur halbwegs lebendigen männlichen Wesen in den umliegenden vier Countys bekannt. Die braven Jungs gaben jeden Penny, den sie hatten, für Abendessen, Blumen und Kinobesuche aus und versuchten erfolglos, ihre Zuneigung zu gewinnen. Die schlimmen Jungs lauerten in der Dunkelheit und hofften, sie würde irgendwo an einer abgelegenen Stelle mit ihrem knallgelben VW-Käfer eine Panne haben. Die Mädchen waren schlicht eifersüchtig. Elizabeth ahnte nicht, dass jeder sie auf dem Radar hatte. Ihr Vater sagte manchmal lachend, eigentlich müsse er zu ihrem Schutz rings ums Haus einen Burggraben anlegen. Sie wusste nicht, wie ernst er das meinte.
    Am 15. April, einem Freitag, würde Elizabeths Vater noch bis spätnachts im Büro sitzen, um die Steuererklärungen einiger

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