Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)
mal aus.«
Als Jake ihnen gerade die Neuigkeiten von Philip überbringen wollte, rief Jupitus erschrocken: »Fremdes Schiff nähert sich dem Hafen!«
Alle Köpfe fuhren herum. Vor dem Sonnenuntergang hoben sich zwei dreieckige Segel ab. Sie hielten genau auf Mont-Saint-Michel zu. Galliana zog ihr Fernrohr hervor und spähte hindurch.
»Eine chinesische Dschunke«, sagte sie ebenso erschrocken wie Jupitus.
Oceane schlug die Hände über dem Kopf zusammen und rannte mit Josephine zurück ins Schloss.
Die Kommandantin inspizierte weiter das herannahende Schiff. Sie konnte sechs Gestalten ausmachen, die sich alle am Bug zusammengedrängt hatten. »Ich habe diese Dschunke schon einmal gesehen. Sie gehört der Dependance in China.« Da erkannte Galliana eines der Mannschaftsmitglieder, und sie atmete erleichtert auf. »Es ist Madame Tieng!«
»Seid Ihr sicher?«, fragte Jupitus.
Galliana nickte. »Sie lächelt sogar.«
»Wer ist diese Madame Tieng?«, fragte Jake.
»Sie ist die Kommandantin des Pekinger Büros«, flüsterte Miriam. »Eine beeindruckende Frau. Aber was in aller Welt macht sie hier?«
Das Schiff legte an, die Laufplanke wurde ausgefahren, und die Besatzung ging hastig von Bord. Die Männer und Frauen in ihren traditionellen chinesischen Gewändern wirkten sehr vornehm, geradezu aristokratisch. Die Frauen sahen aus wie exotische Blumen und zitterten leicht in der kühlen Atlantikbrise. Jake fiel sofort auf, dass alle Besatzungsmitglieder in etwa in Gallianas Alter waren. Anscheinend hatten sie in China Nachwuchsprobleme.
Eine beeindruckende Frau mit leuchtend weißem Haar, schwarzen Augen und Lippen, die aussahen wie eine Rosenblüte, verneigte sich vor Galliana. Es war Madame Tieng.
»Wir sind mitten in der Nacht entkommen«, sagte sie. »Unser Büro wurde überfallen.«
»Überfallen?«, fragte Galliana und konnte ihre Bestürzung kaum verbergen. »Von wem?«
Madame Tieng schloss die Augen. »Von Xi Xiangs Leuten. Ich hatte ein junges Team ausgeschickt, um ihn ausfindig zu machen. Sie sind nicht zurückgekehrt, und jetzt, fürchte ich, sind wir alle in Gefahr.«
Entsetzen machte sich unter den Geschichtshütern breit. Jake hatte keine Ahnung, wer dieser geheimnisvolle Xi Xiang war. Aber das aufgeregte Geflüster war Grund genug für die Annahme, dass schon sehr bald der nächste Einsatz stattfinden würde, und Jake wäre nicht überrascht gewesen, wenn das Ziel China heißen sollte. Er wollte um jeden Preis dabei sein. Sein Vater hatte recht: Jake war ein echter Abenteurer geworden. Er hatte ein für alle Mal bewiesen, dass er zu ihnen gehörte – zu den Geschichtshütern. Umso mehr, da er schon als Baby ins Jahr 1327 gereist war.
Er suchte Topaz’ Blick, und sie schauten einander schweigend an, dann blickten sie beide hinaus aufs Meer.
Jake dachte an seinen Bruder. »Du lebst«, flüsterte er in die Brise. »Ich weiß es. Und ich werde dich finden. Irgendwo, irgendwann …«
Danksagung
Einmal mehr möchte ich mich bei den fünf weisen Göttinnen Jo Unwin, Becky Stradwick, Sue Cook, Sophie Nelson und Lauren Bennett für ihre unermüdliche Arbeit und Unterstützung bedanken. Natürlich auch bei dem fantastischen Ali Lowry – dafür, dass er ist, wie er ist.
Dieses Buch ist meinem Bruder Justin gewidmet sowie Berne, Lukas und Zak in Erinnerung an Justine, diese wundervolle und inspirierende Frau, die wir nie vergessen werden.
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