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James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

Titel: James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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gut.“
    Indessen fragte sich Bomb beunruhigt, was für eine Art Braten das wohl sein mochte.

24

    In diesem Augenblick öffnete sich die Terrassentür, und zwei eingeborene Bedienstete in altmodischen Baströcken erschienen auf der Schwelle. Sie trugen auf einer Art Tragbahre einen riesigen Braten in Aspik herein, der auf einer Holzplatte angerichtet war.
    Ein „Oh“ der Freude und Bewunderung ertönte rings um die Tafel, und mit den Worten „Das ist der Braten!“ wandte sich Chief Cork mit einer Verbeugung an Miß Flesh.
    Er ließ die Bediensteten die Platte in der Mitte der Tafel vor Prof. Benares und Miß Pelvia Flesh niedersetzen.
    Sie blickten alle auf den Braten und erschraken. Miß Fleshs Lippen entrang sich ein schwacher Schrei des Entsetzens, und sogar Prof. Benares wurde bleich.
    Ein kleines Mädchen, oder etwas, das einem jungen Mädchen ähnlich sah, lag, in einen schimmernden Block von Aspik eingegossen, rücklings auf der Holzplatte, auf einem Bett aus grünen Bananenblättern, umgeben von einer großen Girlande rosenroter Korallenzweige.
    Ihre Augen waren geöffnet, der Mund halb geschlossen. Sie war nackt, aber ihre dunkel glänzende Haut modellierte, genau wie ein enganliegendes Kleid, ihre noch herben, aber schon harmonischen Formen, die weiche Rundung der Hüften, die leichte Erhebung des Bauches, die kleinen jungfräulichen Brüste, die vollen Schultern. Sie mochte nicht älter als sechs oder acht Jahre sein, obgleich sie auf den ersten Blick wie dreizehn wirkte, so voll entwickelt, so fraulich waren ihre Formen. Die Haut war da und dort eingerissen, oder durch das Garen zerfallen, vor allem an den Schultern und Hüften, und ließ durch die Spalten und Risse das zarte goldgelbe und rötliche Fleisch erkennen. Eine Tolle roter Haare bedeckte die schmale Stirn ihres Gesichts.
    So lag dieses Mädchen auf seiner hölzernen Bahre und schien zu schlafen. Aber durch ein unverzeihliches Versehen des Kochs - oder war es alter kannibalischer Brauch? -schlief sie wie Tote schlafen, denen niemand in mitleidsvoller Sorge die Augenlider geschlossen hatte: Sie schlief mit offenen Augen, und sie betrachtete den blauen Himmel Kongas, die weißen Wolken, die über ihr im Hintergrund am Horizont hingen, und lächelte hingerissen: Dies war ihre verlorene Heimat, das Land ihrer Träume, das glückliche Reich der Anthropophagen, die Fidschiinseln.
    Sie lag da wie Schneewittchen in ihrem gläsernen Schrein. Nur waren es nicht die sieben Zwerge, die da entsetzt um sie versammelt waren.
    Es war das erstemal, daß Bomb ein zubereitetes, gebratenes Mädchen sah, und er schwieg, von heiligem Schrecken gewürgt. Alle an der Tafel, mit Ausnahme von Chief Cork, waren vor Grauen erbleicht.
    Bomb hatte plötzlich das Gefühl eines deutlichen ,dejà vu‘, irgendwie kam ihm diese Situation vertraut vor, er hatte sie irgendwann schon einmal erlebt oder von ihr gelesen, trotzdem ging es ihm gewaltig unter die Haut.
    Dr. Pelvia Flesh blickte ihren Tischgenossen ins Gesicht und rief mit bebender Stimme: „Aber das ist ein Mädchen!“
    „Nein“, sagte Chief Cork, „es ist ein Affe!“
    „Sind Sie sicher, daß es ein Affe ist, ein richtiger Affe?“ fragte Prof. Benares ungläubig, während er sich mit der Hand über die in kalten Schweiß gebadete Stirn strich.
    „Es ist ein Lekkumup-Weibchen“, sagte Chief Cork.
    „Also doch ein Mädchen!“ rief Miß Flesh entsetzt.
    „Die Lekkumup sind eine Kobold-Affenart, die es nur hier auf Konga gibt“, erklärte Chief Cork und wandte sich hilfesuchend an den Zoologen Dr. Slowley, der jedoch ignorant mit den Schultern zuckte.
    „Es sind possierliche rotbehaarte Geschöpfe, dieses hier wurde selbstverständlich rasiert“, fuhr Chief Cork etwas hilflos fort.
    „Bringt das weg, bringt dieses gräßliche Ding weg!“ rief Pelvia Flesh hysterisch.
    „Weshalb?“ fragte Bomb. „Es ist doch nur ein Affe!“
    „I beg pardon... I beg pardon“, stammelte mit klagender Stimme der unglückliche Chief Cork. „Aber ich versichere Ihnen, daß es ein ausgezeichneter Braten ist!“
    „Wir können das nicht essen, dieses arme Mädchen!“ rief Pelvia Flesh.
    „Das ist kein Mädchen“, sagte Bomb eindringlich, „es ist ein Affe!“
    „Chief Cork“, sagte Miß Pelvia Flesh mit zitternder Stimme, „Sie werden mich doch nicht zwingen, das zu essen... dieses... dieses arme Mädchen!“
    „Aber es ist ein Affe“, erwiderte Chief Cork beharrlich, „es ist ein ausgezeichneter

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