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James Bomb jagt das geklonte Monster

James Bomb jagt das geklonte Monster

Titel: James Bomb jagt das geklonte Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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schwacher Lichtschein.
    „Machen Sie sich auf etwas gefaßt“, flüsterte die Ärztin.
    Sie stiegen leise die Stufen empor. Das Glas der Eingangstüre war zersplittert. Im Vorraum dahinter waren zwei Tische und mehrere Stühle umgestürzt, Zeitschriften lagen am Boden zerstreut.
    Vor der Portiersloge am Eingang lag der regungslose Körper eines kräftigen Mannes. Er lag auf dem Rücken und starrte mit glasigen Augen und seltsam verdrehtem Hals in das trübe Licht der Deckenbeleuchtung.
    „Der ostdeutsche Stasi-Beamte, sein Genick ist gebrochen“, sagte Ludmilla Saccharinowa.
    „Ymir?“ fragte Prof. Eggbone schaudernd.
    Die Ärztin nickte. „Wir müssen nach oben“, drängte sie.
    Sie stiegen vorsichtig die Stufen zum ersten Stock hinauf. Auf dem Treppenabsatz stießen sie auf die nächste Leiche.
    Es war ein athletischer Mann mit slawischen Zügen. Unter seinem zertrümmerten Schädel hatte sich eine Lache dunkelroten Blutes ausgebreitet, das schon teilweise eingetrocknet und verkrustet war. Bruchstücke eines zerschlagenen Stuhles lagen daneben.
    „Einer der beiden KGB-Leute“, flüsterte Ludmilla Saccharinowa. „Sie wagten es offensichtlich nicht, auf Ymir zu schießen, und ohne Waffen hatten sie keine Chance gegen ihn.“
    Sie stiegen über den Leichnam hinweg und wandten sich auf Geheiß der Ärztin am oberen Ende der Treppe nach links. Beinahe wären sie an der Ecke des Ganges über die nächsten beiden Leichen gestolpert.
    Die eine war ein weißgekleideter, dünner junger Mann, dessen geschwollene Zunge aus dem weit geöffneten Mund hervortrat. Sein Gesicht war blau verfärbt, die Augen weit aus den Höhlen gequollen. Er war offensichtlich erwürgt worden.
    „Das ist Dr. Puschkin, einer der russischen Assistenzärzte“, flüsterte Ludmilla Saccharinowa erschüttert.
    Schräg über dem Bein des jungen Arztes lag der auf den Rücken hingestreckte Leichnam des zweiten KGB-Beamten. Der kurzgeschorene Hinterkopf des Mannes wies in grotesker Stellung auf seine breite Brust. Ihm war mit ungeheurer Kraft der Kopf um hundertachtzig Grad verdreht worden.
    Prof. Eggbone schüttelte ungläubig den Kopf. Bomb spürte, wie ihn ein schleichendes Gefühl der Angst befiel. Fassungslos und wie betäubt gingen sie weiter.
    Etwa nach fünf Metern war zu ihrer Linken eine Tür zersplittert und aus den Angeln gerissen.
    Bomb spähte vorsichtig in den halbdunklen Raum und ging dann zögernd hinein. Was er erblickte, ließ lähmende Übelkeit in ihm aufsteigen.
    Er drehte sich um und kam zurück. Er war totenbleich.
    „Gehen Sie nicht hinein, Professor“, sagte er mit tonloser Stimme. „Auch Sie sollten es sich nicht noch einmal ansehen, Ludmilla.“
    „Was ist?“ fragte Prof. Eggbone angstvoll.
    „Die drei Krankenschwestern...“, sagte Bomb.
    „Sind sie...?“ fragte der Professor entsetzt.
    „Tot..., erwürgt und geschändet“, stieß der Agent zwischen zusammengepreßten Lippen hervor.
    „Alle drei?“ fragte der Professor.
    „Alle drei!“ sagte 006.
    Die Stille des Hauses lastete wie ein Alptraum auf ihnen.
    „Wo ist Professor Frankostonsky?“ fragte schließlich Bomb mit heiserer Stimme die Ärztin, die wankend Halt an ihm suchte.
    Sie riß sich zusammen.
    „Kommen Sie“, sagte sie und eilte ihnen tapfer voraus, „er liegt am Ende des Ganges in Ymirs Zimmer.“
    Ihre Schritte hallten laut durch das Haus, als sie die letzten Meter laufend zurücklegten.
    Ymirs Krankenzimmer bot den Anblick bestialischer, sinnloser Zerstörung. Zerbrochene Flaschen und Gläser, umgestürzte Tische und Stühle, zerborstene Monitore, verbogene Infusionsgestelle und umherliegende Instrumente bildeten inmitten von auslaufenden Flüssigkeiten und verstreuten Medikamenten ein chaotisches Durcheinander.
    Auf dem zerwühlten Bett lag zwischen zerrissenen Bandagen und Gurten die entsetzlich zugerichtete Leiche Professor Frankostonskys.
    Seine Schädeldecke wies schwere Schlagverletzungen auf, dunkle Würgemale waren auf seiner Kehle zu sehen. Seine linke Hand umkrallte das Sprechfunkgerät.
    „Die Geister, die er rief, er ward sie nicht mehr los“, zitierte Prof. Eggbone mit ernster Stimme.
    Ludmilla Saccharinowa hob eine zertretene Injektionskanüle neben dem Bett auf.
    „Frankostonsky wollte ihm wahrscheinlich noch ein Sedativum spritzen, aber die Aggressivität ist wohl zu plötzlich durchgebrochen“, sagte sie schaudernd.
    Bomb versuchte einen Entschluß zu fassen.
    „Wo kann die Bestie hin sein?“ fragte er. Er

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