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James Bomb jagt das geklonte Monster

James Bomb jagt das geklonte Monster

Titel: James Bomb jagt das geklonte Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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schmeckte Bortschtsch und Kwass und Stutenmilch.
    Er witterte wilde Mandelblüten und Waldhonig.
    Der Duft von Sonnenblumen, Heidelbeeren und Pilzen 5 hüllte ihn ein.
    Visionen und Bilder stiegen in ihm auf: Liebesnächte in der Taiga - Heiß weht der Steppenwind -Kosakenliebe - Der Himmel über Kasakstan - Liebe am Don.
    Unter den stürmischen Küssen des Agenten bog sich der Leib der schönen Russin wie eine wilde Rose im Sommerwind, und unter seinen fordernden Griffen spannte sich ihr Körper wie die Saiten einer Balalaika.
    Mit seinen Händen wog Bomb die köstliche Birnenschwere ihrer Brüste und umspannte die duftenden Apfelbacken ihres Hinterns.
    „Du mein süßes russisches Täubchen“, flüsterte er zärtlich.
    Dann endlich begann er, das dreieckige, feuchte, dunkle Moos zwischen den weißen Schenkeln zu durchforsten.
    „Heilige schwarze Mutter Gottes“, schrie die völlig aus der Datscha 6 geratende Ludmilla Saccharinowa, ... halt mich... halt mich fest, ... mein starker britischer Löwe!!“
    Worauf der mit Albions Wappentier Verglichene brünstig aufbrüllte und mit dem Schwanz zuckte.
    Und dann kam Ludmilla Saccharinowa.
    Sie kam mit der Wildheit des Sturmes über den Weiten Rußlands.
    Wie die Stöße des Windes an den Bäumen ihrer Heimat rüttelten, so erschütterten die Stöße der Liebe ihren Leib und ihre russische Seele.
    Vier volle Stunden brandeten die Wogen der Leidenschaft über den ost-westlichen Diwan hinweg.

24
    Das schrille Läuten nahm und nahm kein Ende. Stöhnend warf sich Bomb auf den Bauch und vergrub den Kopf in den Kissen, um dem entnervenden Lärm zu entgehen, aber das Geräusch drang unerbittlich so lange in sein zögernd erwachendes Bewußtsein, bis er schließlich die Augen öffnete.
    Dunkelheit umgab ihn. Er tastete herum, fand endlich den Knopf der Nachttischlampe. Als das Licht aufflammte, fiel sein Blick zuerst auf die Uhr. Es war vier Uhr dreißig. Ludmilla Saccharinowa war gegen elf Uhr gegangen, er hatte tatsächlich
    über fünf Stunden geschlafen, trotzdem fühlte er sich wie gerädert. Das Telefon hörte nicht auf zu läuten. Endlich raffte sich Bomb auf, den Hörer abzunehmen.
    „Ja, was ist?“ sagte er mißmutig.
    „Dr. Bomb?“ Die Stimme eines Mannes, offensichtlich die des Nachtportiers, drang an sein Ohr. „Ein Anruf für Sie, ich verbinde.“
    Es knackte in der Leitung.
    „James? Bist du es?“ Es war Ludmilla Saccharinowa, ihre Stimme klang gehetzt und angstvoll.
    „Ludmilla! Was hast du? Was ist geschehen?“ fragte Bomb besorgt.
    „Etwas Furchtbares ist passiert. Unser Ymir-Junge ist heute nacht weggelaufen, er ist nicht mehr in seinem Bettchen!“ Sie redete offensichtlich so idiotisch daher, weil sie befürchtete, daß jemand mithörte. Das war immerhin möglich, vielleicht war der Nachtportier ein KGB-Spitzel.
    „Hörst du mich überhaupt, James?“
    „Ich höre“, sagte Bomb, er war jetzt hellwach.
    „Ymir hat auch nach seinem Vater geschlagen, keiner von der Familie hat ihn aufhalten können“, sagte die Ärztin.
    „Warst du dabei?“ fragte Bomb.
    „Nein, ich bin erst später hingekommen. James, sag Onkel Archie Bescheid. Ihr müßt sofort hierher kommen und suchen helfen, sonst kann unser geplanter Ausflug nicht stattfinden.“
    „Wo bist du jetzt?“ fragte Bomb.
    „Ich warte in der Scharnhorststraße auf euch“, sagte die Ärztin.
    Bomb wußte, daß in dieser Straße die Poliklinik lag.
    „Gut“, sagte er, „beruhige dich, wir sind in ungefähr zwanzig Minuten bei dir. Bis gleich!“
    Bomb warf den Hörer auf die Gabel.
    Die Stunde X war da, der letzte Akt ihrer Mission in Ostberlin hatte begonnen. Er mußte sofort 007 anrufen, damit der Ms Leute im Westen der Stadt benachrichtigen konnte.
    Er drückte den Knopf des Telefons, bekam eine freie Amtsleitung und wählte die Ostberliner Nummer seines Kollegen.

25
    Vier Kilometer entfernt, im Bezirk Friedrichshain, ebenfalls in Ostberlin, in der Nähe des Frankfurter Tores, erlitt 007, der andere Agent Ihrer Majestät, in seiner Zweizimmerwohnung einen akuten Anfall von Potenzschwäche. Die auf der breiten Bettcouch unter ihm liegende Wilhelmine Nitschke, geborene Bröse, aus Wurzen bei Leipzig, vierundvierzig Jahre, 163 cm groß, 76 kg, 112-104-109, ihres Zeichens Gemahlin des ostdeutschen Ministers für Volksgesundheit, strich dem Unglücklichen enttäuscht-begütigend über den Hinterkopf.
    „Nu, nu“, sagte sie tröstend im breitesten Sächsisch. „Das is doch kee

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