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James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

Titel: James Bond 01 - Casino Royale (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Leute und die Genialität der Ausrüstung nach, die sie benutzt hatten. Hatte M ihren Einfallsreichtum unterschätzt? Er unterdrückte das Bedürfnis, London die Schuld zu geben. Er hätte es selbst wissen müssen. Er hätte die kleinen Warnsignale erkennen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen. Er verzog das Gesicht bei dem Gedanken daran, wie er im Roi Galant Champagner geschlürft hatte, während der Feind damit beschäftigt gewesen war, seinen Gegenschlag vorzubereiten. Er verfluchte sich selbst und die Überheblichkeit, die ihn so sicher gemacht hatte, dass die Schlacht gewonnen und der Feind auf der Flucht war.
    Die ganze Zeit über hatte Le Chiffre kein Wort gesagt. Gleich nachdem der Kofferraum geschlossen worden war, stieg der dritte Mann, den Bond sofort erkannte, neben ihm in den Wagen, und Le Chiffre fuhr rückwärts auf die Hauptstraße zurück. Er schaltete durch die Gänge hoch und raste bald darauf mit über hundertzehn die Küstenstraße entlang.
    Mittlerweile dämmerte es bereits – es musste etwa fünf Uhr sein, schätzte Bond –, und er überlegte, dass sich nur zwei oder drei Kilometer weiter die Abfahrt zu Le Chiffres Villa befinden musste. Er hätte nicht gedacht, dass sie Vesper dorthin bringen würden. Nun, da ihm klar wurde, dass Vesper nur der Speck gewesen war, um die Maus zu fangen, erkannte er, worum es hier wirklich ging.
    Es war keine besonders angenehme Erkenntnis. Zum ersten Mal seit seiner Gefangennahme überkam Bond Angst, und er spürte, wie sie an ihm hochkroch.
    Zehn Minuten später bog der Citroën nach links ab und fuhr eine kleine Seitenstraße entlang, die zum Teil mit Gras bewachsen war. Dann passierte er ein Paar maroder Stucksäulen und gelangte auf einen ungepflegten Vorhof, der von einer hohen Mauer umgeben war. Sie hielten vor einer weißen Tür an, von der die Farbe abblätterte. Über einem rostigen Klingelknopf im Türrahmen stand in kleinen Zinkbuchstaben auf einem hölzernen Untergrund: »Les Noctambules« und darunter »
Sonnez SVP
«.
    Dem Wenigen nach zu urteilen, was Bond von der Betonfassade erkennen konnte, war die Villa im Stil typischer französischer Küstenhäuser gehalten. Er konnte sich vorstellen, wie eine Putzfrau, die der Immobilienmakler in Royale hergeschickt hatte, zu Beginn des Sommers die toten Schmeißfliegen eilig weggefegt und die muffigen Räume kurz gelüftet hatte. Alle fünf Jahre wurden die Räume und das Gebälk im Außenbereich weiß übertüncht, und ein paar Wochen lang bot die Villa der Welt einen freundlichen Anblick. Dann machten sich die winterlichen Regenfälle und die eingesperrten Fliegen ans Werk, und die Villa nahm schnell wieder ihr verlassenes Aussehen an.
    Doch, so überlegte Bond, für Le Chiffres Absichten an diesem Morgen war sie perfekt geeignet, sofern er diese richtig deutete. Sie hatten seit seiner Gefangennahme kein anderes Haus passiert, und von seiner Erkundung am Tag zuvor wusste er, dass es in Richtung Süden nur hin und wieder einen vereinzelten Bauernhof gab.
    Als er mit einem heftigen Ellbogenhieb in die Rippen von dem dünnen Mann aus dem Auto gedrängt wurde, wusste er, dass Le Chiffre sie sich mehrere Stunden lang ungestört vornehmen konnte. Wieder überkam ihn ein Schauer.
    Le Chiffre öffnete die Tür mit einem Schlüssel und verschwand im Inneren des Hauses. Vesper, die im frühen Morgenlicht unglaublich anrüchig aussah, wurde mit einem Schwall unzüchtiger französischer Worte von dem Mann, den Bond insgeheim als »den Korsen« bezeichnete, hinter ihm hergestoßen. Bond folgte ihnen, ohne dem Dünnen die Gelegenheit zu geben, ihn anzutreiben.
    Der Schlüssel der Vordertür drehte sich im Schloss.
    Le Chiffre stand rechts von ihnen im Durchgang zu einem Zimmer. Er krümmte einen Finger und rief Bond mit dieser stummen, spinnenartigen Geste zu sich.
    Vesper wurde durch einen Flur in den hinteren Bereich des Hauses geführt. Bond fällte eine Entscheidung.
    Mit einem heftigen Rückwärtstritt, der das Schienbein des dünnen Manns traf und ihm einen unterdrückten Schmerzensschrei entlockte, warf er sich in den Flur und folgte Vesper. Da seine Füße seine einzige Waffe waren, bestand sein Plan darin, den beiden Bewaffneten so viel Schaden wie möglich zuzufügen und ein paar eilige Worte mit dem Mädchen zu wechseln. Ein anderer Plan war nicht möglich. Er wollte ihr nur mitteilen, dass sie nichts verraten sollte.
    Als sich der Korse aufgrund des Aufruhrs umdrehte, stürzte sich

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