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James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

Titel: James Bond 01 - Casino Royale (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Meter auf den Wagen zugehen.
    »Stecken Sie Ihre Waffen weg und holen Sie ihn da raus«, befahl er schroff. »Ich gebe Ihnen Deckung. Seien Sie vorsichtig mit ihm. Ich will keine Leiche. Und beeilen Sie sich, es wird schon hell.«
    Die beiden Männer gingen auf die Knie. Einer von ihnen zog ein langes Messer hervor, schnitt etwas von dem Stoff des Cabrioletverdecks weg und packte Bonds Schulter. Er war bewusstlos und rührte sich nicht. Der andere Mann quetschte sich zwischen das auf dem Dach liegende Auto und die Böschung und zwängte sich durch den verbogenen Fensterrahmen. Er befreite Bonds Bein, das zwischen dem Steuer und dem Stoffdach festklemmte. Dann zogen sie ihn nach und nach durch das Loch im Verdeck nach draußen.
    Sie schwitzen und waren voller Staub und Öl, als sie ihn endlich flach auf die Straße gelegt hatten. Der dünne Mann tastete nach seinem Herzschlag und schlug ihm dann hart links und rechts ins Gesicht. Bond stöhnte und bewegte eine Hand. Der dünne Mann schlug ihn erneut.
    »Das genügt«, sagte Le Chiffre. »Fesseln Sie seine Arme und setzen Sie ihn in den Wagen. Hier«, er warf dem Mann eine Rolle Kabel zu. »Leeren Sie zuerst seine Taschen und geben Sie mir seine Pistole. Womöglich hat er noch andere Waffen, aber die können wir ihm später abnehmen.«
    Er nahm die Gegenstände entgegen, die der dünne Mann ihm reichte, und verstaute sie zusammen mit Bonds Beretta in seinen weiten Taschen, ohne sie sich anzusehen. Er überließ die Männer ihrer Arbeit und ging zurück zum Auto. In seinem Gesicht zeigte sich weder Freude noch Aufregung.
    Der beißende Schmerz des Drahtkabels, das in seine Handgelenke schnitt, ließ Bond wieder zu sich kommen. Sein ganzer Körper schmerzte, als wäre er mit einem Holzknüppel verprügelt worden, doch als er auf die Füße gezogen und auf die schmale Seitenstraße zugestoßen wurde, wo der Citroën bereits mit leise laufendem Motor wartete, stellte er fest, dass er keine gebrochenen Knochen hatte. Allerdings fühlte er sich nicht zu irgendwelchen verzweifelten Fluchtversuchen in der Lage und ließ daher ohne den geringsten Widerstand zu, dass man ihn auf den Rücksitz zerrte.
    Er fühlte sich völlig entmutigt und schwach, sowohl was seine Entschlossenheit als auch seine körperliche Verfassung anging. In den vergangenen vierundzwanzig Stunden hatte er einfach zu viel durchmachen müssen, und nun erschien ihm dieser letzte Schlag des Feindes fast schon zu endgültig. Dieses Mal würden keine Wunder geschehen. Niemand wusste, wo er war und für die nächsten Stunden würde ihn niemand vermissen. Das Wrack seines Wagens würde sicher bald gefunden werden, aber es würde Stunden dauern, bis man herausgefunden hatte, wem er gehörte.
    Und Vesper. Er schaute nach rechts, vorbei an dem dünnen Mann, der sich mit geschlossenen Augen zurückgelehnt hatte. Seine erste Reaktion war Verachtung. Dieses Mädchen war verdammt noch mal dumm genug gewesen, sich wie ein gerupftes Huhn zusammenschnüren zu lassen. Ihr Kleid war über ihren Kopf gezogen, als wäre die ganze Sache nicht mehr als ein Studentenstreich. Doch dann tat sie ihm leid. Ihre nackten Beine sahen so kindlich und hilflos aus.
    »Vesper«, raunte er leise.
    Das Bündel in der Ecke reagierte nicht, und Bond überkam ein plötzlicher Schauer, doch dann regte sie sich kaum merklich.
    Im gleichen Augenblick schlug ihm der dünne Mann hart auf die Brust.
    »Ruhe.«
    Bond krümmte sich vor Schmerz und zum Schutz vor einem weiteren Hieb zusammen, woraufhin er einen Schlag in den Nacken kassierte, der dafür sorgte, dass er sich wieder aufrichtete und durch zusammengebissene Zähne ein Keuchen ausstieß.
    Der dünne Mann hatte ihm einen harten, professionellen Schlag mit der Handkante versetzt. Seine Genauigkeit und sein Mangel an Anstrengung hatten etwas Tödliches an sich. Nun saß er wieder zurückgelehnt und mit geschlossenen Augen da. Er war ein Mann, der einem Angst einjagte, ein böser Mann. Bond hoffte, dass er eine Gelegenheit bekommen würde, ihn zu töten.
    Plötzlich wurde der Kofferraum des Wagens geöffnet, und ein schepperndes Krachen ertönte. Bond vermutete, dass sie gewartet hatten, bis der dritte Mann den Teppich aus stacheligen Ketten wieder im Auto verstaut hatte. Er ging davon aus, dass es sich dabei um eine Adaption der mit Nägeln besetzten Vorrichtungen handelte, die die Widerstandsbewegung gegen deutsche Stabsfahrzeuge eingesetzt hatte.
    Wieder dachte er über die Effizienz dieser

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