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James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

Titel: James Bond 01 - Casino Royale (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Bond bereits auf ihn, setzte zum Tritt an und zielte mit seinem rechten Schuh auf die Leistengegend des anderen Mannes.
    Der Korse warf sich blitzschnell gegen die Wand des Flurs, und als Bonds Fuß an seiner Hüfte vorbeirauschte, ließ er eilig, aber dennoch elegant seine linke Hand hervorschnellen, ergriff Bonds Schuh mitten in der Luft und verdrehte ihn ruckartig.
    Bond verlor das Gleichgewicht, und sein anderer Fuß hob vom Boden ab. In der Luft drehte sich sein gesamter Körper und wurde schließlich durch den Schwung seitlich zu Boden geworfen.
    Für einen Moment lag er einfach nur atemlos da. Dann kam der dritte Mann, zerrte ihn mit einer Hand am Kragen hoch und drückte ihn gegen die Wand. In der anderen Hand hielt er eine Waffe. Er sah Bond neugierig in die Augen. Dann beugte er sich ohne Eile vor und schlug den Lauf der Waffe hart gegen Bonds Schienbeine. Bond stöhnte auf und sackte zusammen.
    »Beim nächsten Mal werden es nicht deine Schienbeine, sondern deine Zähne sein«, sagte der Dünne in schlechtem Französisch.
    Eine Tür schlug zu. Vesper und der Korse waren verschwunden. Bond drehte den Kopf nach rechts. Le Chiffre war ein paar Schritte in den Flur hinausgetreten. Wieder krümmte er den Finger und bedeutete Bond, zu ihm zu kommen. Dann sprach er zum ersten Mal.
    »Kommen Sie, mein lieber Freund. Wir verschwenden unsere Zeit.«
    Er sprach akzentfreies Englisch. Seine Stimme war leise, sanft und gemächlich. Er zeigte keinerlei Emotionen. Er hätte ebenso gut ein Arzt sein können, der den nächsten Patienten aus dem Wartezimmer zu sich hereinbat – einen hysterischen Patienten, der kleinlaut mit einer Krankenschwester diskutiert hatte.
    Erneut fühlte sich Bond winzig und machtlos. Nur ein Experte im Jiu-Jitsu hätte ihn so schnell und mühelos erledigen können wie der Korse. Die kühle Präzision, mit der der dünne Mann es ihm mit gleicher Münze heimgezahlt hatte, war ruhig und sogar künstlerisch gewesen.
    Fast fügsam ging Bond den Flur entlang. Sein ungeschickter Widerstand gegen diese Leute hatte ihm lediglich ein paar neue blaue Flecke eingebracht.
    Als er vor dem dünnen Mann über die Schwelle trat, wusste er, dass er sich voll und ganz in ihrer Gewalt befand.



»MEIN LIEBER JUNGE«
    Der Raum war groß, kahl und spärlich mit ein paar billigen Möbeln im französischen
art nouveau
-Stil eingerichtet. Es ließ sich nur schwer beurteilen, ob er als Wohn- oder Esszimmer gedacht war, denn eine wackelig wirkende Anrichte mit Spiegel, auf der eine orangefarbene Obstschale und zwei angemalte hölzerne Kerzenhalter standen, nahm den Großteil der Wand gegenüber der Tür ein und biss sich mit dem ausgeblichenen pinkfarbenen Sofa auf der anderen Seite des Raums.
    Es gab keinen Tisch unter der alabasternen Deckenleuchte in der Mitte des Zimmers. Stattdessen lag dort lediglich ein schmutziger kleiner Teppich mit einem futuristischen Muster aus unterschiedlichen Brauntönen.
    Vor dem Fenster stand ein nicht zum Rest der Einrichtung passender thronartiger Stuhl aus geschnitztem Eichenholz mit einem roten Samtsitzpolster. Daneben befanden sich ein niedriger Tisch mit einer leeren Wasserkaraffe und zwei Gläsern sowie ein leichter Lehnstuhl mit einer runden Sitzfläche aus Korb, auf der kein Kissen lag.
    Halb geschlossene Jalousien verdeckten die Aussicht aus dem Fenster, ließen jedoch ein paar Sonnenstrahlen durch, die auf die wenigen Möbel, die bunte Tapete und die braunen, fleckigen Bodenbretter fielen.
    Le Chiffre deutete auf den Korbstuhl.
    »Der dürfte perfekt sein«, sagte er zu dem dritten Mann. »Bereiten Sie ihn schnell vor. Wenn er sich wehrt, verletzen Sie ihn nur geringfügig.«
    Er wandte sich an Bond. Auf seinem langen Gesicht lag keinerlei Ausdruck, und seine runden Augen wirkten desinteressiert. »Ziehen Sie Ihre Kleidung aus. Jedes Mal wenn Sie sich wehren, wird Ihnen Basil einen Finger brechen. Wir meinen es ernst, und Ihr Wohlergehen ist für uns nicht von Interesse. Ob Sie leben oder sterben werden, hängt vom Ausgang der Unterhaltung ab, die wir gleich führen werden.«
    Er vollführte eine Geste in Richtung des dünnen Mannes und verließ den Raum.
    Die erste Handlung des dünnen Mannes war seltsam. Er klappte das Messer aus, mit dem er das Verdeck von Bonds Wagen zerschnitten hatte, schnappte sich den kleinen Lehnstuhl und schnitt mit einer schnellen Bewegung die Korbsitzfläche heraus.
    Dann kam er zu Bond zurück und steckte sich das Messer mit der immer noch

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