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James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

Titel: James Bond 01 - Casino Royale (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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ausgeklappten Klinge wie einen Füllfederhalter in die Brusttasche seines Jacketts. Er drehte Bond zum Licht und befreite seine Handgelenke von dem Kabel. Dann trat er schnell einen Schritt zur Seite und hatte das Messer sofort wieder in der Hand.
    »
Vite

    Bond rieb sich die schmerzenden Handgelenke und überlegte, wie viel Zeit er wohl schinden konnte, indem er sich widersetzte. Doch es gelang ihm nur kurz. Mit einem schnellen Schritt und einer Bewegung seiner freien Hand packte der Dünne den Kragen seines Smokings, zog ihn nach unten und zwang Bonds Arme nach hinten. Bond wollte diesem alten Polizeigriff auf traditionelle Weise entgegenwirken, indem er sich auf ein Knie sinken ließ, doch als er sich nach unten bewegte, tat der dünne Mann es ihm nach und legte gleichzeitig sein Messer auf Bonds Rücken. Bond spürte, wie die Klinge an seiner Wirbelsäule entlangfuhr. Zischend fuhr das scharfe Messer durch den Stoff, und plötzlich waren seine Arme frei und die beiden Hälften des Jacketts fielen nach vorne.
    Er fluchte und stand auf. Der dünne Mann befand sich wieder auf seiner ursprünglichen Position und hielt das Messer wie zuvor entspannt und allzeit bereit in der Hand. Bond ließ die beiden Hälften seines Jacketts auf den Boden fallen.
    »
Allez
«, sagte der dünne Mann mit einem winzigen Anflug von Ungeduld.
    Bond sah ihm in die Augen und fing dann langsam an, sein Hemd auszuziehen.
    Le Chiffre kam leise in den Raum zurück. Er hatte eine Kanne dabei, deren Inhalt nach Kaffee roch. Er stellte sie auf den kleinen Tisch neben dem Fenster. Daneben legte er zwei weitere, unansehnliche Gegenstände: einen etwa neunzig Zentimeter langen Teppichklopfer aus gebogenem Schilfrohr sowie ein Tranchiermesser.
    Er ließ sich auf dem thronähnlichen Stuhl nieder, machte es sich gemütlich und goss etwas Kaffee in eines der Gläser. Mit einem Fuß verschob er den kleinen Lehnstuhl, dessen Sitzfläche nun ein leerer runder Holzrahmen war, bis er ihm direkt gegenüberstand.
    Bond stand splitterfasernackt in der Mitte des Raums. Die Blutergüsse hoben sich in starkem Kontrast von seiner hellen Haut ab, und sein Gesicht war eine graue Maske der Erschöpfung und des Wissens, was ihm als Nächstes bevorstand.
    »Setzen Sie sich dorthin.« Le Chiffre nickte in Richtung des Stuhls vor sich.
    Bond ging darauf zu und nahm Platz.
    Der dünne Mann holte etwas Kabel hervor und fesselte Bonds Handgelenke damit an die Armlehnen und seine Fußgelenke an die vorderen Beine des Stuhls. Dann wickelte er einen doppelten Strang um seine Brust, schlang ihn unter seinen Achseln hindurch und verknotete sie schließlich hinter der Rückenlehne des Stuhls. Die Knoten waren einwandfrei und ließen keinerlei Spielraum. Jede einzelne Fessel schnitt schmerzhaft in Bonds Fleisch. Die Stuhlbeine standen weit auseinander, sodass Bond ihn nicht mal hin- und herschaukeln konnte.
    Er war ein Gefangener, nackt und hilflos.
    Sein Gesäß und der untere Teil seines Rumpfes hingen durch das Loch in der Sitzfläche des Stuhls.
    Le Chiffre nickte dem dünnen Mann zu, der leise den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss.
    Auf dem Tisch lagen eine Packung Gauloises und ein Feuerzeug. Le Chiffre zündete sich eine Zigarette an und trank einen Schluck Kaffee aus dem Glas. Dann nahm er den Teppichklopfer und ließ den Griff gelassen auf seinem Knie ruhen, sodass sich das flache, kleeblattförmige Ende direkt unter Bonds Stuhl befand.
    Er sah Bond vorsichtig, fast zärtlich in die Augen. Dann schnellte seine Hand plötzlich nach oben.
    Das Ergebnis war verblüffend.
    Bonds ganzer Körper bäumte sich in einer unwillkürlichen Zuckung auf. Sein Gesicht verzog sich zu einem lautlosen Schrei. Gleichzeitig riss er seinen Kopf zurück, sodass die angespannten Sehnen an seinem Hals sichtbar wurden. Für einen Augenblick spannten sich sämtliche Muskeln in seinem Körper an, und seine Zehen und Finger verkrampften sich, bis sie weiß wurden. Dann sackte sein Körper in sich zusammen, und er fing an, aus jeder Pore zu schwitzen. Er stieß ein tiefes Stöhnen aus.
    Le Chiffre wartete, bis sich seine Augen wieder öffneten.
    »Verstehen Sie, lieber Junge?« Er lächelte weich und breit. »Ist Ihnen Ihre Position nun klar?«
    Ein Schweißtropfen fiel von Bonds Kinn auf seine nackte Brust.
    »Dann sollten wir jetzt zum geschäftlichen Teil kommen und herausfinden, wie schnell wir diese unerfreuliche Lage beenden können, in die Sie sich gebracht haben.« Er zog

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