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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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richteten sich wieder auf Bond. Sie streckte eine Hand aus und berührte seinen Ärmel.
    »Ja«, sagte sie. Sie zögerte. »Ja, ich schätze schon.«



TOD EINES PELIKANS
    Solitaire stand auf.
    »Ich muss mich ein wenig frisch machen«, sagte sie. »Ich vermute, ihr beiden habt noch jede Menge zu reden.«
    »Natürlich«, sagte Leiter und sprang auf. »Wie dumm von mir! Sie müssen völlig erledigt sein. Am besten nehmen Sie James’ Zimmer, und er kann mit bei mir schlafen.«
    Solitaire folgte ihm in den kleinen Eingangsbereich hinaus, und Bond hörte, wie Leiter ihr die Verteilung der Zimmer erklärte.
    Einen Augenblick später kehrte Leiter mit einer Flasche Haig & Haig und etwas Eis zurück.
    »Ich vergesse meine Manieren«, sagte er. »Wir könnten beide etwas zu trinken gebrauchen. Neben dem Badezimmer befindet sich eine kleine Küche, und ich habe sie mit allem ausgestattet, was wir brauchen werden!«
    Er holte Sodawasser, und beide genossen einen Longdrink.
    »Erzählen Sie mir die Einzelheiten«, sagte Bond und lehnte sich zurück. »Das muss ja ein verdammt gut ausgeführter Auftrag gewesen sein.«
    »Allerdings«, stimmte Leiter zu. »Bis auf den Mangel an Leichen.«
    Er legte seine Füße auf den Tisch und zündete sich eine Zigarette an.
    »Folgendes ist passiert: Der Phantom verlässt Jacksonville gegen fünf Uhr«, begann er. »Gegen sechs erreicht er Waldo. Kurz danach – und hier kann ich nur spekulieren – kommt Mr Bigs Mann in Ihren Wagen, schleicht sich in das Abteil neben Ihrem und hängt ein Handtuch zwischen die Jalousien und das Fenster, was bedeutet – er muss während der Zwischenhalte an den Bahnhöfen sehr viel telefoniert haben – was bedeutet: Das Fenster rechts vom Handtuch ist das Ziel.
    Zwischen Waldo und Ocala befindet sich ein langer gerader Streckenabschnitt«, fuhr Leiter fort. »Er verläuft durch Wald- und Sumpfgebiete. Direkt neben den Schienen liegt eine Bundesstraße. Als der Zug etwa zwanzig Minuten hinter Waldo ist, rums! Unter dem Hauptdieselantrieb geht ein Notfallsignal los. Der Zugführer verlangsamt auf fünfundsechzig Stundenkilometer. Rums! Und ein weiteres rums! Drei hintereinander! Notfall! Sofortiger Stopp! Er hält den Zug an und fragt sich, was zum Teufel da los ist. Es ist eine gerade Strecke. Das letzte Signal war grün. Es ist nichts zu sehen. Es ist etwa Viertel nach sechs und wird gerade hell. Auf der Straße steht ungefähr gegenüber der Mitte des Zuges eine graue Limousine, vermutlich gestohlen, angeblich ein Buick. Die Scheinwerfer sind aus und der Motor läuft. Drei Männer steigen aus. Farbige. Wahrscheinlich Neger. Sie schleichen sich langsam hintereinander am Grasstreifen entlang, der zwischen der Straße und den Schienen verläuft. Die beiden äußeren haben Maschinenpistolen. Der Mann in der Mitte hält etwas in der Hand. Knapp zwanzig Meter weiter bleiben sie stehen, direkt vor Wagen 245. Die Männer mit den Maschinenpistolen geben eine doppelte Salve auf Ihr Fenster ab, um den Weg für die Handgranate freizumachen. Der Mann in der Mitte wirft die Handgranate, und alle drei laufen zurück zum Auto. Sie haben zwei Sekunden. Als sie den Wagen erreichen, RUMS! Abteil H ist nur noch Frikassee. Das Gleiche gilt vermutlich für Mr und Mrs Bryce. Ihr Freund Baldwin ist definitiv Frikassee. Sofort nachdem er gesehen hat, wie sich die Männer seinem Wagen nähern, läuft er in den Gang hinaus und kauert sich dort hin. Abgesehen von diversen Fällen von Schock und Hysterie unter den anderen Fahrgästen gibt es keine weiteren Opfer. Das Auto verschwindet mit Vollgas im Nirgendwo, wo es sich immer noch befindet und vermutlich auch bleiben wird. Von Schreien durchbrochene Stille senkt sich über den Zug. Menschen laufen ziellos umher. Der Zug zockelt vorsichtig nach Ocala weiter. Szene II. Leiter sitzt allein im Ferienhaus und hofft, dass er nie ein unfreundliches Wort zu seinem Freund James gesagt hat. Er fragt sich, wie Mr Hoover ihn heute Abend zum Essen servieren lassen wird. Das war’s, Leute.«
    Bond lachte. »Was für ein Unterfangen!«, sagte er. »Ich bin sicher, dass alles wunderbar vertuscht und mit Alibis versehen wurde. Was für ein Mann! Er scheint dieses Land wirklich zu kontrollieren. Das beweist nur, wie sehr man eine Demokratie mit ihrem Habeas Corpus und ihren Menschenrechten und dem ganzen Rest herumschubsen kann. Ich bin froh, dass wir uns nicht in England mit ihm herumschlagen müssen. Diese hölzernen Schlagstöcke würden in ihm

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