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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Mordkommission anrufen? Das würde ich sehr zu schätzen wissen. Und New York. Vielen Dank, Lieutenant. Orlando 9000. Okay. Und nochmals danke. Wiederhören.« Er legte auf. Dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn und setzte sich Bond gegenüber.
    Plötzlich sah er Solitaire an und grinste entschuldigend. »Sie müssen Solitaire sein«, sagte er. »Entschuldigen Sie den ruppigen Empfang. Ich hatte einen harten Tag. Zum zweiten Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden bin ich davon ausgegangen, dass ich diesen Kerl da nie wiedersehen würde.« Er wandte sich wieder Bond zu. »Ist es okay, wenn ich offen spreche?«, fragte er.
    »Ja«, bestätigte Bond. »Solitaire ist jetzt auf unserer Seite.«
    »Großartig«, sagte Leiter. »Tja, Sie werden wohl kaum die Zeitung gelesen oder Radio gehört haben, also werde ich erst mal das Wichtigste für Sie zusammenfassen. Der Phantom wurde kurz hinter Jacksonville angehalten. Zwischen Waldo und Ocala. Ihr Abteil wurde mit Maschinenpistolen durchlöchert und bombardiert. Komplett zerfetzt. Ein Zugbegleiter, der sich in dem Moment im Gang befand, kam dabei ums Leben. Weitere Opfer gab es nicht. Dafür aber einen ganz schönen Aufruhr. Wer hat es getan? Wer sind Mr und Mrs Bryce? Wo sind sie? Wir gingen natürlich davon aus, dass Sie geschnappt worden waren. Die Polizei von Orlando leitet die Ermittlungen. Sie haben die Zugbuchungen bis nach New York zurückverfolgt, und fanden heraus, dass sie vom FBI getätigt worden waren. Alle stürmen auf mich ein wie ein Haufen Irrer. Und dann tauchen Sie plötzlich quietschvergnügt mit diesem hübschen Mädchen im Arm hier auf.« Leiter brach in schallendes Gelächter aus. »Mann! Sie hätten Washington hören sollen. Man hätte denken können, dass ich derjenige war, der diesen verdammten Zug bombardiert hat.«
    Er nahm sich eine von Bonds Zigaretten und zündete sie an.
    »Tja«, sagte er. »Das ist die Zusammenfassung. Das Drehbuch reiche ich ein, sobald ich Ihren Teil der Geschichte gehört habe. Schießen Sie los.«
    Bond beschrieb in allen Einzelheiten, was passiert war, seit er vom St Regis aus mit Leiter gesprochen hatte. Als er zu der Nacht im Zug kam, zog er das Blatt Papier aus seinem Notizbuch und schob es über den Tisch.
    Leiter stieß einen Pfiff aus. »Voodoo«, sagte er. »Schätze, das sollte auf der Leiche gefunden werden. Ein Ritualmord durch die Freunde der Männer, die Sie in Harlem erledigt haben. So sollte es zumindest aussehen. Das würde den Verdacht von Mr Big weglenken. Die haben das wirklich alles sehr genau geplant. Wir werden den Kerl schnappen, den sie im Zug hatten. Vermutlich war es einer der Aushilfskellner im Speisewagen. Er muss den Kerlen verraten haben, in welchem Abteil Sie sich befinden. Aber erzählen Sie zu Ende. Danach verrate ich Ihnen, wie er es gemacht hat.«
    »Darf ich das mal sehen?«, fragte Solitaire. Sie streckte eine Hand nach dem Papier aus.
    »Ja«, murmelte sie leise. »Das ist ein
Ouanga
, ein Voodoo-Fetish. Es ist die Anrufung der Trommelhexe. Sie wird vom Stamm der Ashanti in Afrika benutzt, wenn sie jemanden töten wollen. So etwas Ähnliches findet auch auf Haiti Verwendung.« Sie gab es Bond zurück. »Zum Glück hast du mir nichts davon erzählt«, sagte sie ernst. »Sonst wäre ich jetzt immer noch hysterisch.«
    »Ich fand es selbst ein wenig beunruhigend«, gab Bond zu. »Ich hatte das Gefühl, dass es nichts Gutes bedeuten konnte. Gut, dass wir in Jacksonville ausgestiegen sind. Der arme Baldwin. Wir verdanken ihm eine Menge.«
    Er beendete seinen Bericht über den Rest ihrer Reise.
    »Hat Sie jemand gesehen, als Sie aus dem Zug gestiegen sind?«, fragte Leiter.
    »Ich glaube nicht«, erwiderte Bond. »Aber wir verstecken Solitaire besser, bis wir sie von hier wegbringen können. Ich dachte mir, wir sollten sie morgen nach Jamaika fliegen lassen. Ich kann dafür sorgen, dass man sich dort um sie kümmert, bis wir ihr folgen können.«
    »Gute Idee«, stimmte Leiter zu. »Wir besorgen ihr in Tampa einen Charterflug. Auf diese Weise ist sie morgen Mittag bereits in Miami und kann nachmittags mit KLM oder Pan Am weiterfliegen. Dann sollte sie morgen Abend auf Jamaika eintreffen. Heute ist es bereits zu spät, um noch etwas in die Wege zu leiten.«
    »Ist das in Ordnung, Solitaire?«, fragte Bond.
    Das Mädchen starrte aus dem Fenster. Ihre Augen hatten einen abwesenden Ausdruck angenommen, den Bond schon einmal gesehen hatte.
    Plötzlich erschauderte sie.
    Ihre Augen

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