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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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ich hinter dem Laster bin, springen Sie auf die Ladefläche. Ich werde mit Schrittgeschwindigkeit fahren. Es wird absolut sicher sein. Schneiden Sie die Seile durch, mit denen die Papierrollen befestigt sind. Zuerst die linken. Dann die rechten. Ich fahre in der Zwischenzeit an die Seite des Lasters, und wenn Sie die Seile durchgeschnitten haben, springen Sie wieder ins Auto. Passen Sie auf, dass Sie nicht mit dem Papier vom Laster gerissen werden. Verstanden? Also. Hals und Beinbruch!«
    Drax schaltete seine Scheinwerfer aus und fuhr mit hundertdreißig Stundenkilometern um die Kurve herum. Der Laster war etwa zwanzig Meter vor ihnen, und Drax musste hart bremsen, um zu verhindern, dass er in sein Heck krachte. Der Mercedes rutschte über die Straße, bis sich sein Kühlergrill fast unter der Ladefläche des Lasters befand.
    Drax schaltete in den zweiten Gang. »Jetzt!« Er hielt das Auto ruhig wie einen Felsen, während Krebs mit nackten Füßen über die Windschutzscheibe kletterte und mit dem Messer in der Hand über die glänzende Motorhaube kroch.
    Mit einem Sprung war er auf der Ladefläche und hieb auf die Seile auf der linken Seite ein. Drax fuhr nach rechts und näherte sich langsam den Hinterrädern des Diesellasters. Der ölige Rauch aus dessen Auspuff brannte in seinen Augen und Nasenlöchern.
    Bonds Scheinwerfer erschienen gerade hinter der Kurve.
    Eine Reihe gewaltiger dumpfer Aufschläge erklang, als die Papierrollen von der linken Seite der Ladefläche auf die Straße donnerten und in die Dunkelheit rollten. Dann folgten weitere Aufschläge, als auch die Seile auf der rechten Seite durchtrennt wurden. Eine Papierrolle platzte bei der Landung auf, und Drax hörte ein reißendes Geräusch, während sich das Papier über die Straße verteilte.
    Von der Last seiner Ladung befreit, hüpfte der Laster fast nach vorn, und Drax musste ein wenig beschleunigen, um Krebs’ fliegende Gestalt zu erwischen, die halb auf Galas Rücken und halb auf dem Vordersitz landete. Drax trat aufs Gaspedal und raste den Hügel hinauf. Das Gebrüll des Lastwagenfahrers, das über dem Klappern der Dieselkolben ertönte, ignorierte er.
    Als er um die nächste Kurve raste, sah er die Lichtkegel von zwei Scheinwerfern, die über die Baumkronen in den Himmel strahlten, bis sie fast senkrecht standen. Sie schwankten einen Augenblick lang hin und her, und dann wirbelten die Strahlen über den Himmel und verloschen.
    Drax brach in bellendes Gelächter aus, als er für den Bruchteil einer Sekunde die Augen von der Straße nahm und das Gesicht triumphierend gen Himmel wandte.

21
»DER ÜBERREDER«
    Krebs ließ dem manischen Lachen ein hohes Kichern folgen. »Eine Meisterleistung, mein Kapitän. Sie hätten sehen sollen, wie sie den Berg hinuntergeschossen sind. Besonders die eine, die aufgeplatzt ist. Wunderschön! Wie das Toilet-tenpapier eines Riesen. Die wird ihn schön zerquetscht haben. Er kam gerade um die Kurve. Und die zweite Salve war genauso gut wie die erste. Haben Sie das Gesicht des Fahrers gesehen? Zum Kotzen! Und die Firma Bowater! Die haben jetzt eine schöne Schnitzeljagd vor sich.«
    »Das haben Sie gut gemacht«, sagte Drax geistesabwesend. Plötzlich bremste er mit quietschenden Reifen ab und fuhr an den Straßenrand.
    »Donnerwetter!«, stieß er ärgerlich hervor, während er den Wagen wendete. »Aber wir können den Mann nicht dort lassen. Wir müssen ihn holen.« Das Auto war bereits wieder auf dem Rückweg. »Die Pistole«, befahl Drax knapp.
    Oben auf dem Hügel kamen sie erneut an dem Lastwagen vorbei. Er hatte angehalten, und vom Fahrer war nichts zu sehen. Wahrscheinlich telefoniert er mit der Firma, dachte Drax und bremste ab, als sie in die erste Kurve gingen. In den zwei, drei Häusern brannte Licht, und eine Gruppe von Leuten stand um eine der Zeitungspapierrollen, die in den Trümmern ihres Gartentors lag. Auf der rechten Straßenseite lagen weitere Rollen in einer Hecke.
    Auf der linken hatte es einen Telegrafenmast erwischt, der nun in der Mitte geknickt war. In der nächsten Kurve begann ein großes Durcheinander aus Papier, das sich den Hügel hinunterschlängelte. Es schmückte die Hecken und die Straße wie die Girlanden eines seltsamen Kostümballs.
    Der Bentley war beinahe durch das Geländer gerast, das die rechte Seite der Kurve von einer Böschung trennte. Er hing mit der Motorhaube nach unten inmitten eines Durcheinanders aus verbogenen Eisenstangen. Ein einzelnes Rad, das noch mit der

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