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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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hundert Meter hinter uns. Ich glaube es ist Commander Bonds Wagen.«
    Drax schnaufte überrascht, und Gala konnte hören, wie er seinen großen Körper herumdrehte, um einen schnellen Blick nach hinten zu werfen.
    Er fluchte heftig, dann herrschte wieder Stille. Gala konnte spüren, wie sich das große Auto durch den spärlichen Verkehr schlängelte. »Was sagt man dazu!«, stieß Drax schließlich hervor. Seine Stimme klang nachdenklich. »Also kann sich dieses alte Museumsstück immer noch bewegen. Umso besser, mein lieber Krebs. Er scheint allein zu sein.« Er lachte grob. »Wir werden es ihm so schwer wie möglich machen, und falls er es überlebt, stecken wir ihn zu der Frau nach hinten. Schalten Sie das Radio ein. Wir werden bald herausfinden, ob es Schwierigkeiten gibt.«
    Es folgte ein kurzes statisches Knistern, und dann hörte Gala die Stimme des Premierministers, die Stimme, die alle großen Ereignisse ihres Lebens begleitet hatte. Sie drang in bruchstückhaften Fetzen aus den Lautsprechern, während Drax den Wagen in den dritten Gang schaltete und aus der Stadt herausraste. »… Waffe, die von der Genialität eines Mannes entwickelt wurde … tausendfünfhundert Kilometer ins Firmament … Bereich von den Schiffen Ihrer Majestät patrouilliert … exklusiv für die Verteidigung unserer geliebten Insel entwickelt … eine lange Zeit des Friedens … Entwicklung für die große Reise der Menschheit über die Grenzen dieses Planeten hinaus … Sir Hugo Drax, dieser große Patriot und Wohltäter unseres Landes …«
    Gala hörte Drax’ brüllendes Lachen über dem Heulen des Windes. Es war ein gewaltiges, höhnisches Grölen des Triumphs. Dann wurde das Radio ausgeschaltet.
    »James«, flüsterte Gala vor sich hin. »Jetzt bist nur noch du übrig. Sei vorsichtig. Und beeil dich.«
    In Bonds Gesicht klebten Staub und tote Insekten. Immer wieder hatte er seine verkrampfte Hand vom Steuer nehmen müssen, um seine Schutzbrille zu reinigen, doch der Bentley kam gut voran, und er war sich sicher, dass er mit dem Mercedes mithalten konnte.
    Auf der geraden Strecke kurz vor der Einfahrt zum Leeds Castle näherte er sich der Hundertfünfzig-Stundenkilometer-Marke, als hinter ihm plötzlich große Scheinwerfer aufblitzten und eine laute viertönige Hupe mit ihrem unverschämten »Pom-pim-pom-pam« fast direkt neben seinem Ohr ertönte.
    Das Auftauchen eines dritten Autos im Rennen war fast schon unglaublich. Bond hatte sich seit London kaum die Mühe gemacht, einen Blick in den Rückspiegel zu werfen. Abgesehen von einem Rennfahrer oder einem Verzweifelten hätte niemand mit ihnen mithalten können, und seine Gedanken überschlugen sich, als er automatisch auf die linke Spur wechselte und aus dem Augenwinkel einen flachen, feuerwehrroten Wagen sah, der erst aufholte und dann an ihm vorbeizog.
    Er erhaschte einen Blick auf den berühmten Alfa-Romeo-Kühlergrill, und entlang der Motorhaube prangten in verwegenen weißen Buchstaben die Worte
Attaboy II
. Dann folgte das grinsende Gesicht eines jungen Mannes in einem kurzärmeligen Hemd, der eine obszöne Geste vollführte, bevor er mit großem Getöse davonbrauste, das sich aus dem Heulen des Kompressors, dem Knattern des Auspuffs und dem Jaulen des Getriebes des Alfas zusammensetzte.
    Bond grinste bewundernd, als er eine Hand in Richtung des Fahrers hob. Ein Alfa Romeo 8C, dachte er. Der muss fast so alt wie mein Wagen sein. Von ’32 oder vielleicht auch von ’33. Und nur die Hälfte meines Hubraums. In Targa Florio im Jahr 1931 und auch danach hat er sich überall gut geschlagen. Vermutlich ein Hitzkopf von einem der Royal-Airforce-Stützpunkte hier in der Nähe. Versucht wohl, rechtzeitig von einer Party zurückzukommen, um sich zum Dienst melden zu können, bevor er einen Eintrag in der Personalakte kassiert. Er beobachtete begeistert, wie der Alfa um die S-Kurve von Leeds Castle fuhr, und raste dann weiter über die lange breite Straße auf die ferne Kreuzung zu.
    Bond konnte sich das erfreute Grinsen des Jungen vorstellen, wenn er sich Drax näherte. »Oh Mann. Das ist ein Merc!« Und Drax’ Wut über das freche Gehupe. Der muss mit fast hundertsiebzig Sachen unterwegs sein, überlegte Bond. Ich hoffe, dem Idioten geht nicht irgendwann der Sprit aus. Er sah zu, wie die beiden Rücklichterpaare sich näher kamen, während sich der Junge im Alfa auf seinen Trick vorbereitete, sich von hinten zu nähern und plötzlich voll aufzudrehen, sobald sich ihm eine

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