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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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gebrochenen Hinterachse verbunden war, verharrte schief über seinem Rumpf wie ein surrealistischer Regenschirm.
    Drax hielt am Straßenrand. Er und Krebs stiegen aus und lauschten.
    Abgesehen vom fernen Dröhnen eines Autos, das auf der Straße nach Ashford dahinschoss, und dem Zirpen einer schlaflosen Grille, war kein Laut zu hören.
    Mit gezückten Pistolen näherten sie sich vorsichtig den Überresten des Bentleys. Ihre Schritte knirschten über das zerbrochene Glas auf der Straße. Im Grasstreifen neben der Straße waren tiefe Furchen, und in der Luft lag ein starker Geruch nach Benzin und verbranntem Gummi. Leise knackte das heiße Metall des Wagens, und aus dem geborstenen Kühler stieg immer noch Dampf auf.
    Bond lag mit dem Gesicht nach unten am Boden der Böschung, sechs Meter vom Wagen entfernt. Krebs drehte ihn herum. Sein Gesicht war blutüberströmt, aber er atmete. Sie durchsuchten ihn gründlich, und Drax steckte seine schlanke Beretta ein. Zusammen schleppten sie ihn dann über die Straße und wuchteten ihn auf den Rücksitz des Mercedes, halb auf Gala.
    Als ihr klar wurde, um wen es sich handelte, schrie sie entsetzt auf.
    »Halten Sie Ihr Maul«, fauchte Drax. Er setzte sich auf den Fahrersitz, und während er den Wagen wendete, beugte sich Krebs nach hinten und werkelte mit einem langen Stück Kabel. »Machen Sie es ordentlich«, sagte Drax. »Ich will keine Fehler.« Dann fiel ihm noch etwas ein. »Gehen Sie noch eben zum Wrack zurück und holen Sie die Nummernschilder. Schnell. Ich behalte solange die Straße im Auge.«
    Krebs zog die Wolldecke über die beiden reglosen Körper und sprang aus dem Wagen. Mithilfe seines Messers, das er als Schraubendreher zweckentfremdete, hatte er die Schilder schnell gelöst, und der große Wagen fuhr weiter, gerade als eine Gruppe mit Taschenlampen ausgestatteter Anwohner aufgeregt den Hügel hinaufkam, um den Schaden zu begutachten.
    Bei dem Gedanken an die dummen Engländer, die dieses Chaos beseitigen mussten, grinste Krebs glücklich vor sich hin. Er lehnte sich zurück und genoss den Teil der Fahrt, den er immer am liebsten hatte, den Weg nach Chilham durch den Wald voller Glockenblumen und Schöllkraut.
    Bei Nacht machte er ihn besonders glücklich. Erleuchtet von den großen Scheinwerfern des Mercedes zwischen den grünen Fackeln junger Bäume, erinnerte er ihn an die wunderschönen Wälder der Ardennen. Außerdem ließ ihn der Anblick an den eifrigen kleinen Trupp denken, mit dem er gedient hatte, und daran, wie er in einem erbeuteten amerikanischen Geländewagen mitgefahren war. Genau wie jetzt hatte auch damals sein geliebter Führer am Steuer gesessen. Der Tag hatte lange auf sich warten lassen, aber nun war er da. Und der junge Krebs war dabei. Endlich war da die jubelnde Menge, die Männer, die Frauen, die Blumen. Er blickte auf das vorbeirasende Heer aus Glockenblumen und fühlte sich glücklich und zufrieden.
    Gala konnte Bonds Blut schmecken. Sein Gesicht lag neben ihrem auf dem Ledersitz, und sie bewegte sich, um ihm mehr Raum zu geben. Sein Atem ging schwer und unregelmäßig, und sie fragte sich, wie schwer er verletzt war. Vorsichtig flüsterte sie in sein Ohr. Dann etwas lauter. Er stöhnte, und seine Atmung beschleunigte sich.
    »James«, flüsterte sie eindringlich, »James.«
    Er murmelte etwas, und sie stieß ihn fest an.
    Daraufhin murmelte er eine Reihe von Obszönitäten und regte sich.
    Dann lag er wieder still da. Sie konnte fast spüren, wie er seine Sinneseindrücke sortierte.
    »Ich bin es, Gala.« Sie spürte, wie er sich versteifte.
    »Herrgott«, murmelte er. »Was für ein Schlamassel.«
    »Geht es dir gut? Hast du dir etwas gebrochen?«
    Sie spürte, wie er seine Arme und Beine anspannte. »Scheint alles in Ordnung zu sein«, sagte er. »Hab mir den Kopf angeschlagen. Rede ich vernünftig?«
    »Aber natürlich«, erwiderte Gala. »Hör mir zu.«
    Schnell erzählte sie ihm alles, was sie wusste, angefangen mit dem Notizbuch.
    Steif wie ein Brett lag er neben ihr, und er atmete kaum, während er der unglaublichen Geschichte lauschte.
    Dann fuhren sie durch Canterbury, und Bond legte seine Lippen an ihr Ohr. »Ich werde jetzt versuchen, mich aus dem Wagen fallen zu lassen«, flüsterte er. »Und zu einem Telefon zu kommen. Ist unsere einzige Chance.«
    Er begann, sich auf die Knie zu drehen. Sein Gewicht presste dem Mädchen fast die Luft aus den Lungen.
    Ein dumpfer Schlag ertönte, und Bond sackte wieder leblos auf ihr

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