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James Bond 14 - Octopussy (German Edition)

James Bond 14 - Octopussy (German Edition)

Titel: James Bond 14 - Octopussy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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herum. Und dann! Ja! Der Rand einer Metallkiste. Er musste nur noch ein paar mehr Steine beiseiteräumen und dann lag sie vollständig vor ihm. Eine gute alte Munitionskiste der Wehrmacht, auf der man immer noch die Überreste der Beschriftung erkennen konnte. Major Smythe jauchzte vor Freude auf. Er setzte sich auf einen harten Felsen, und seine Fantasie drehte sich bereits um Bentleys, Monte Carlo, Penthouse-Wohnungen, Cartier, Champagner, Kaviar und auch wenn es nicht zum Rest passte, aber weil er nun einmal Golf liebte, einen neuen Satz Schläger von Henry Cotton.
    Trunken von seinen Träumen saß Major Smythe da und starrte eine ganze Viertelstunde lang auf die graue Kiste. Dann warf er einen Blick auf seine Uhr und stand hastig auf. Zeit, die Beweise zu beseitigen. Die Kiste hatte an beiden Seiten einen Griff. Major Smythe hatte erwartet, dass sie schwer sein würde. Er hatte ihr wahrscheinliches Gewicht im Geiste mit der schwersten Sache verglichen, die er je getragen hatte – einen fast zwanzig Kilo schweren Lachs, den er kurz vor dem Krieg in Schottland gefangen hatte –, aber die Kiste wog sogar das Doppelte. Er schaffte es gerade so, sie aus ihrem Steinbett auf das spärliche Alpengras zu hieven. Er schlang sein Taschentuch um einen der Griffe und zog die Kiste mühsam an der Bergschulter entlang zur Hütte. Dann ließ er sich auf die steinerne Türschwelle sinken und biss mit seinen starken Zähnen in Oberhausers Räucherwurst. Die ganze Zeit über ließ er die Kiste nicht aus den Augen und dachte darüber nach, wie er seine fünfzigtausend Pfund – denn das war die Summe, die er darin vermutete – den Berg hinunter und in ein neues Versteck schaffen konnte.
    Oberhausers Wurst war eine wahre Bergsteigermahlzeit – zäh, fettig und stark mit Knoblauch gewürzt. Fetzen davon blieben auf unangenehme Weise zwischen Major Smythes Zähnen hängen. Er pulte sie mit einem Stück Streichholz heraus und spuckte sie auf den Boden. Dann fing sein für den Geheimdienst geschulter Verstand an zu arbeiten, und er suchte die Fetzen sorgfältig zwischen den Steinen und dem Gras, sammelte sie auf und schluckte sie herunter. Von nun an war er ein Verbrecher – als hätte er eine Bank ausgeraubt und den Wachmann erschossen. Er war ein Polizist, der zum Verbrecher geworden war. Das
durfte
er nicht vergessen! Wenn er es tat, wäre das sein Tod – Tod statt Cartier. Von nun an musste er unendliche Mühen auf sich nehmen. Er würde diese Mühen auf sich nehmen, und bei Gott, sie würden unendlich sein! Danach würde er dann für den Rest seines Lebens reich und zufrieden sein. Nachdem er sich auf fast schon lächerlich gründliche Weise darum bemüht hatte, sämtliche Hinweise auf ein Betreten der Hütte auszulöschen, zog er die Munitionskiste an den Rand der letzten Felswand, stellte sie so hin, dass sie nicht in Richtung des Gletschers zeigte und schob sie mit einem stummen Gebet über die Klippe. Die graue Kiste drehte sich langsam in der Luft, traf auf den ersten steilen Abhang unter der Felswand, stürzte weitere dreißig Meter und landete mit einem metallischen Scheppern in einer Geröllansammlung, wo sie liegen blieb. Major Smythe konnte nicht sehen, ob sie aufgebrochen war. Es wäre ihm allerdings auch egal gewesen. Sollte der Berg diese Arbeit doch für ihn erledigen!
    Er schaute sich noch ein letztes Mal um und kletterte dann über den Rand der Felswand. Er passte bei jedem einzelnen Kletterhaken enorm gut auf, prüfte jeden Halt, bevor er ihm sein Gewicht anvertraute. Beim Abstieg war sein Leben sehr viel wertvoller, als es noch beim Aufstieg gewesen war. Er hielt auf den Gletscher zu und stapfte durch den schmelzenden Schnee zu dem schwarzen Fleck auf dem Eisfeld. Gegen seine Fußspuren konnte er nichts unternehmen. Es würde nur ein paar Tage dauern, bis sie Sonne sie vollständig geschmolzen hatte. Er hatte während des Krieges viele Leichen gesehen, und das Blut und die gebrochenen Gliedmaßen schockierten ihn nicht. Er zog Oberhausers Überreste zur nächstgelegenen tiefen Gletscherspalte und warf sie hinein. Dann ging er vorsichtig um den Rand der Spalte herum und trat Schnee hinein, um die Leiche damit zu bedecken. Als er mit seinem Werk zufrieden war, verfolgte er seine Schritte zurück und trat dabei haargenau in die alten Fußspuren. Schließlich stieg er weiter den Berg hinunter, um zu der Munitionskiste zu gelangen.
    Ja, der Aufprall auf den Fels hatte den Deckel für ihn aufgesprengt. Fast

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