Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
war es wahrscheinlich ...
»Ein Agent!«, schrie Janey. »Aaaaarrrrrhhhh!« Sie langte zurück in den SPIomat, drehte den Duschkopf zur Tür und richtete den Strahl mit voller Wucht auf den Eindringling.
»Janey, ich bin's! Stell das ab! Und hör auf zu schreien!«
Erschrocken drehte Janey den SPIomat ab und machte das Licht an. Zu ihrer Überraschung stand Alex mit durchnässten Jeans und T-Shirt vor ihr. An einer Hand trug er einen großen Boxhandschuh, das Wasser tropfte von seinen geplätteten Haaren und lief die Nase herunter.
»Tja, so viel dazu, dass ich extra in meiner Agentenausrüstung hierherkomme, um dir zu helfen. Du hast mich gerade normalisiert!«
»'tschuldigung!«, Janey knallte die Tür vom SPIomat zu und gab Alex ein Handtuch. »Ich dachte, du wärst ein böser Spion.«
Alex funkelte sie kopfschüttelnd an. »Weißt du, es gibt auch ein paar gute Agenten und Agentenschüler! Egal. Hör zu, ich habe deine merkwürdige Nachricht auf dem Weg von Paulette nach Hause abgehört, deshalb hat Ma mich direkt zu dir gebracht. Du gehst also heute Abend noch schwimmen?«
»Nein, das hab ich nur gesagt, um den Text zu verschlüsseln. Big Rosie ist verschwunden, und ich glaube, sie ist im Schwimmpark ›Sonnige Welle‹ in Cranwell. Zoff ist eventuell bei ihr. Sie hat mir eine Nachricht hinterlassen, deshalb glaube ich, dass ich ihr dorthin folgen soll. Ich muss mich beeilen«, sagte Janey und ging hinüber zum Computer. »Weißt du, wie man einen SPIollit bedient?«
Alex wurde blass. »Sei kein Dummkopf, Blond. Die sind noch nicht für den Einsatz bestimmt. Solomon hat sie noch nicht freigegeben!«
Janey tippte wild auf der Computertastatur, bis schließlich ein akustisches Signal ertönte und das Wort SPIollit auf dem Bildschirm stand. »Also, ich bin damit schon einmal unterwegs gewesen, und es hat wunderbar funktioniert. Sieh mal in der Schublade dort nach, ob du eine Fernbedienung findest. Ah, hier kann ich den Zielort eingeben.« Sie schrieb »Schwimmpark ›Sonnige Welle‹«.
Alex kramte in der Schublade und schüttelte seinen Kopf wie ein nasser Hund. »Du bist verrückt. Die SPIolliten befinden sich noch in der Versuchsphase. Oje, so ein Pech, leider keine Fernbedienung hier.«
Janey war schnell fertig mit Schreiben und lugte ihm über die Schulter. »Doch, dahinten, das ist die richtige.«
Keine Minute später war sie schon aus Big Rosies Hintertür geschlüpft. Während sie durch den Garten lief, zog sie ihren Agentenhandschuh an. Alex war ihr dicht auf den Fersen. »Du bleibst hier und schlägst Alarm, falls ich bis morgen früh nicht zurück bin«, raunte sie ihm zu.
Alex wurde wütend. »Für wen hältst du mich - einen Laufburschen? Und ich sag es dir noch mal, Blond. Du kannst das hier nicht benutzen!«
»Ich muss so schnell wie möglich zu Big Rosie. Halte du die Stellung«, war alles, was Janey noch sagte, und sie hob ihren Daumen, um den Startknopf der Fernbedienung zu drücken.
Doch Alex wollte nicht zurückbleiben und zusehen, wie seine Freundin ihr Leben riskierte - vielleicht war es ja eine Falle. Als Janey den Knopf drückte, sprang er auf sie zu und versuchte, ihr die Fernbedienung zu entreißen. Fast hätte er es geschafft, doch Janey hielt mit aller Kraft dagegen.
»Duuuuuuuuu!«, schrie Alex.
Janey betrachtete ihren Freund mit Entsetzen und Faszination zugleich, als sein Körper sich in Millionen einzelne Partikel auflöste und in den Himmel strömte, direkt zu dem Satelliten, der sie um die Welt reisen ließ. Alex war von dem Satelliten in den Weltraum gezogen worden und raste jetzt in einzelnen Zellen durch die Galaxis, bis zu seiner erneuten Zusammensetzung bei Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Was Janey nicht verstand, war, wieso sie ihn noch so gut sehen konnte, obwohl er doch längst nach oben verschwunden war. Außer ...
»Aaaaaaaaaahhhhhhrrrrrrr!«, schrien Janey und Alex im Chor.
Janeys Stimme klang weit entfernt. Sie war ebenfalls mit dem SPIollit unterwegs. Um genau zu sein, sie waren zusammen unterwegs. Janey und Alex rasten beide dicht zusammen durch die Atmosphäre, ihre Millionen Zellen bildeten einen einzigen langen Schweif wie der einer Sternschnuppe. Zack! Da hatten sie den Satelliten getroffen, und Janey fühlte, wie ihr Kopf zu schmerzen begann. Es bedeutete aber, dass sie nun die Fahrt nach oben überstanden hatten und wieder zurück zur Erde rasten. Fasziniert beobachtete sie, wie Alex sich vor ihren Augen wie ein Puzzle wieder
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