Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
das Thema natürlich noch genauer besprechen.«
Abe rieb sich die Hände. »Auf jeden Fall. Nun, es ist nur ein Vorschlag, aber wie wäre es, wenn Sie und ich uns morgen, sagen wir um sechs, zusammensetzen und bei ein paar Gläschen, ähm, Wein - ein paar Ideen durchgehen?«
Janey war sich sicher, dass ihre Ma so einen Vorschlag ablehnen würde. Das hatte sie bisher immer getan. Denn Freitagabend war Pizza-Abend. Nur sie und ihre Mutter ganz allein mit einer DVD und einer Familienpizza mit extra viel Käse. Doch plötzlich ...
»Das ist ein guter Plan«, erwiderte Jean und lächelte.
Janey und ihre Ma stiegen wieder in ihren Kleinbus ein und fuhren holpernd zurück auf die Hauptstraße. Abe stand auf dem Hof und winkte ihnen nach. »Tja, das lief doch sehr gut, findest du nicht auch?«, fragte Jean und sah ein bisschen aufgewühlt aus.
Janey schwieg einen Moment. »Ma, hast du ... gehst du etwa tatsächlich morgen mit ihm aus?«
Jean lachte schrill. »Sei nicht albern, Janey! Das ist alles rein geschäftlich. Sonst nichts.«
Ich hoffe es, dachte Janey. Ihr Magen schlug Purzelbäume. Sie konnte es nicht zulassen, dass ihre Ma einen neuen Lebenspartner fand. Denn was ihre Ma, Jean Brown, nicht wusste - ihr Ehemann und Janeys Vater war nicht tot!
Auf der Suche nach Big Rosie
Paulette Solay klebte an Alex wie Kaugummi. Janey fand das nach einiger Zeit ziemlich nervig. Wenn sie morgens zur Schule kam, hockten Alex und Paulette bereits zusammen und besprachen die gestrigen Hausaufgaben, deshalb hatte sie keine Möglichkeit, ihm die Geschichte von Zoff zu erzählen. In der Pause kaufte Paulette für sich und für Alex Schokoladenriegel und erinnerte sich gerade noch rechtzeitig daran, auch für Janey ein Stück abzubrechen. Janey konnte Alex nicht einmal für einen kleinen Moment allein sprechen, deshalb entschied sie sich schließlich dafür, es mit einem Rätsel zu versuchen.
»Hey Alex, ist dir schon aufgefallen, dass Katz sich auf Hatz reimt?«, sagte Janey beiläufig, während die drei zum Speisesaal gingen.
»Wie? Ja, das stimmt. Tolle Neuigkeit. Nein, das ist die Bücherei, Paulette«, sagte Alex und schob das Mädchen weiter.
»Na, du weißt schon - Katz, Hatz, Ratz«, fuhr Janey fort.
»Oh, magst du Ratten gerne?«, fragte Paulette und lief neben ihr. »Das sind sehr intelligente Tiere. Ich weiß gar nicht, warum die Menschen sie nicht mögen. Also ich ...«
»Nun, ich weiß eigentlich gar nicht viel über Ratten«, unterbrach Janey sie. »Es ist nur so, dass eine Freundin von mir gerne Gedichte schreibt und ich gerade für sie überlege, was sich wohl auf Ratz und Katz reimt. Also, vielleicht ... ahm ... Kanalisation?«
Paulette sah sie an, als wäre Janey vollkommen durchgedreht. Doch Alex verstand den Wink. »Kanalisation? So wie Faszination? Oder Illusion? Einen Moment, ich biege kurz hier ab, ich komme gleich nach. Nein, Paulette, das hier ist die Jungentoilette ...«
Janey schob Paulette zu einem Tisch und packte ihr Mittagessen aus. Sie hätte viel lieber so etwas Leckeres in ihrer Brotdose gehabt wie Paulette. Zuerst holte das französische Mädchen ein Croissant hervor. Es war mit Schinken und geschmolzenem Käse gefüllt. Außerdem gab es ein kleines, rundes französisches Brot, geschmiert mit einer Pastete, die sehr lecker aussah. Schließlich wurde ihr Mittagessen komplett mit einem saftigen Pfirsich und ein paar Stückchen fast schwarzer Schokolade.
Janey lief das Wasser im Mund zusammen. »Nehmen alle Kinder in Frankreich so ein Mittagessen mit zur Schule?«
»Na klar«, sagte Paulette und runzelte die Stirn.
»Macht deine Ma dir dein Essen fertig oder dein Pa?«, fragte Janey und knabberte gelangweilt an ihrem weichen Toastbrot herum. Sie interessierte sich immer für das Familienleben anderer Leute, da sie nicht so genau wusste, wie es war, einen Vater zu haben.
»Nein, nein. Meine Mutter ist ein international gefragtes Model, Venus Solay, und sie ist sehr oft unterwegs. Mein Vater ist Diplomat. Non, non , es wird auf, wie sagt man, auf Anweisung gemacht. Der Koch stellt das für mich zusammen. Ach, schau, da ist Alex. Alex!« Paulette winkte aufgeregt durch den Saal. »Du kannst 'ier sitzen!«
»Danke«, sagte Alex und wurde leicht rot im Gesicht. Alle anderen Schüler hatten sich umgedreht und starrten sie an.
Es war einfach unmöglich. Janey musste etwas unternehmen, um Paulette wenigstens für kurze Zeit loszuwerden. »Ach, sieh mal, Paulette«, sagte sie, »Alex hat
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