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Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Titel: Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Janey schon mal mit und such ihr etwas Passendes heraus. Wir treffen uns gleich bei der Schafkoppel.«
    Janey folgte ihrer Schwester und beobachtete neidisch, wie Bert und ihr Vater ihre Lederhüte aufsetzten und davonschlenderten. Jetzt, da sie endlich wieder bei ihrem Vater war, wollte sie ihm auch so nah wie möglich sein, am liebsten die ganze Zeit. Bewundernd schaute Janey sich den polierten Dielenfußboden und die verzinnten Decken an. Die Wände waren in einem warmen Gelb gestrichen, und alles wirkte friedlich. Sie beschloss, nicht traurig zu sein wegen Abe, sondern genoss es, jetzt ihre neue Schwester kennenzulernen.
    Olivia öffnete mit Schwung ihre Zimmertür und winkte Janey hinein. Es war mindestens dreimal so groß wie Janeys eigenes Zimmer, aber dafür hatte es weniger Möbel. Ein großes Holzbett, eine wuchtige Eichenkommode und ein nierenförmiger Frisiertisch standen verloren wie einsame Inseln auf dem großen schokoladenfarbenen Fußboden. Das Fenster gab den Blick auf karge Wiesen und Eukalyptusbäume frei, so weit das Auge reichte.
    »Hier, meinst du, diese Sachen passen dir?«, fragte Olivia und zog ein paar Kleidungsstücke aus einer Schublade.
    »Ich gehe mal davon aus. Immerhin haben wir die gleiche Größe!«, antwortete Janey grinsend.
    »Oh, ja natürlich, 'tschuldigung.« Olivia wurde rot und drehte sich höflich um, während Janey ihren Anzug gegen eine Jeans und ein Baumwollshirt tauschte. Das war eine Premiere - immer noch Jane Blond, doch ohne Agentenanzug, sondern in normaler Kleidung. Es fühlte sich irgendwie komisch an. Nachdem Janey ihren Zopf ausgeschüttelt hatte und die Haare offen trug, sahen sich die beiden Zwillinge noch ähnlicher. Nur der helle Goldton in Janeys Haar verriet, wer von beiden wer war. »Du brauchst einen Hut«, sagte Olivia und gab Janey ein schwarzes Basecap. Olivia selbst trug genau das Gleiche.
    Janey lachte. »Der arme Bert wird uns jetzt überhaupt nicht mehr auseinanderhalten können. Was ist das?« Sie deutete auf das in der Mütze eingestickte goldene Emblem - eine große Sieben und darüber in einem Halbkreis geschrieben wie eine Krone das Wort ›Dubbo‹.
    »Tut mir leid, das hätte ich dir längst erklären müssen. Es ist unser Logo. Pa hat es selbst entworfen«, antwortete Olivia. »Dubbo 7. Dubbo ist die nächste größere Stadt, und die Sieben steht für unsere siebenhundert Hektar. Jedenfalls glaubt Bert das. Pa hat ihn so überredet, den Namen zu ändern, damit es spionagemäßiger klingt. Bert hat das gar nicht kapiert.«
    Der Name erinnerte Janey an irgendetwas, doch sie wusste nicht genau was. Sie folgte Olivia durch die große Haustür hinaus ins Freie. In der Ferne konnten sie zwei kleine Gestalten erkennen, die sich an einen Zaun lehnten. »Komm«, sagte Olivia. »Wir nehmen das Quad, sonst laufen wir ewig.«
    Zu Janeys Freude kletterten sie auf ein klobiges, vierrädriges Motorrad und brausten über die Wiese davon. Es erinnerte sie an das kleine Gokart, das Alex damals aus einem Koffer gezaubert hatte. Damals hatte sie ihren Vater zum ersten Mal gesehen. Erschrocken realisierte Janey, wie weit sie von ihrem Zuhause und ihren Freunden entfernt war. Alex würde es hier gefallen, dachte sie. Und ihrer Ma auch, die zu Hause immer von Sonnenschein träumte. Sie wäre überwältigt, hier und von ihrer gesamten Familie umgeben zu sein.
    Mit einem leichten Schlingern hielt Olivia das Quad an. Die beiden stiegen ab und schlenderten hinüber zu Bert und ihrem Vater. Ihre angespannte Körperhaltung und die roten Gesichter verrieten, dass sie sich stritten.
    »Sie brauchen einen Tierarzt, Kumpel! Mit lauter kahlen Stellen in der Wolle können wir sie nicht verkaufen«, sagte Bert gereizt. »Das würde meinen guten Ruf ruinieren. Außerdem würden sie uns die Schafe einfach wieder zurückschicken.«
    Abe seufzte. »Na gut. Bring diese hier in den Pferch, und ich kümmere mich darum. Aber verschwende keinen Gedanken an den Tierarzt. Vergiss nicht, dass du hier nur der Aufpasser bist. Ich bin der Chef, deshalb müssen wir uns auch nur um meinen Ruf Sorgen machen, nicht um deinen.«
    Abe wandte sich zu den Mädchen um und verdrehte die Augen. Bert stapfte wütend davon und trieb die Schafe mit ein paar Klapsen auf den Rücken hinter den Zaun und auf die nächste Weide. Dort, wo sie gestanden hatten, lagen jetzt überall glänzende beigefarbene Wollknäuel auf der Erde verstreut. Abe ging hinter Bert her, sammelte die lose Wolle auf und stopfte sie

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