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Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Titel: Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich ein Stück zurückfallen, damit ihr Begleiter nicht mitbekam, was sie tat. Vorsichtig angelte Janey nach ihrem SPIV - dem SPIon-Visualisierungsgerät, eine Art Bildtelefon für Agenten. Sie hielt es dicht an ihre Lippen.
    »Big Rosie, kannst du mich hören?«
    Big Rosie erschien kopfüber auf dem kleinen Display. »Hallo, du da unten! Wie ist es auf der anderen Seite der Erde?«
    »Ich hab es tatsächlich geschafft«, kicherte Janey. »Ich bin wirklich durch den Kern der Erde hindurchgeschossen und auf der anderen Seite wieder aus dem Bohrloch ausgestiegen. Dieser Mann hier bringt mich zu meinem Vater. Er hat mich für Olivia gehalten.«
    »Okay, bring ihn mal ins Bild, damit ich ihn sehen kann«, forderte Big Rosie. »Ich werde ihn mal genauer unter die Lupe nehmen.« Janey drehte das SPIV so, dass Big Rosie einen Blick auf den Mann vor ihr erhaschen konnte. »Alles klaro. Viel sagt mir seine Rückenansicht nicht, aber du kannst mir nachher weitere Informationen durchgeben. Fällt dir noch irgendetwas auf?«
    Janey blickte sich schnell in alle Richtungen um. »Ich bin auf einer Wiese mit Schafen gelandet. Es sieht hier genauso aus wie auf dem Foto des Zeitungsartikels. Rund herum gibt es noch viele Weiden, und in der Ferne kann ich mehrere Gebäude erkennen. Vielleicht sind es Ställe und Scheunen für die Schafe. Wir laufen jetzt direkt auf ein Wohnhaus zu. Es ist ein sehr großes, ebenerdiges Holzhaus. Warte einen Moment, wir passieren gerade die Scheune, die dem Haus am nächsten ist.«
    Janey ließ ihren Begleiter vorangehen und stellte sicher, dass er sich nicht nach ihr umsah. Dann sprang sie einen Meter zur Seite. »Röntgen«, murmelte sie ihrer sprachgesteuerten Agentenbrille zu. Sie benötigte nur einen kurzen Blick durch die geschlossenen Scheuentore hindurch, um die klinikweiße Einrichtung zu erkennen. Es war das größte SPIon-Labor, das sie je gesehen hatte. Glänzend weiße Labortische mit riesigen, fahrbaren Regalwänden entlang der Wände. In der Mitte war eine sehr große Freifläche, auf die Big Rosies ganzes Haus gepasst hätte. »Ein SPIon-Labor!«, rief sie aufgeregt in ihr SPIV. »Oh, und hier ...«
    Janey stoppte und beschattete mit den Händen ihre Augen vor der gleißenden Sonne. Es war noch gar nicht so lange her, dass sie die Person gesehen hatte, die jetzt dort auf der Veranda stand, und trotzdem empfand sie tiefe Freude.
    »Da ist Abe. Mein Vater ist dort vorne. Ich melde mich später, Big Rosie. Over.«
    Janey wartete Big Rosies Antwort gar nicht ab, sondern ließ das SPIV wieder in ihren Pulliausschnitt fallen und rannte hinüber zu den beiden Männern, die nebeneinander auf der Veranda standen. »Da kommt sie«, sagte der Stämmige, »mit ihrer Astronautenausrüstung.«
    »Pa, ich ...«, begann Janey. »Ich bin es.« Sie nahm den SPIFUSS-Helm ab und lächelte. » Janey .« Und damit flog sie ihrem Vater in die Arme. »Danke, dass du mich hierher gebracht hast.«
    Abe hielt Janey an den Schultern fest und sah sie an. In seinen braunen Augen las sie zuerst Verwirrung, dann Hoffnung und plötzliche Freude. »Janey, endlich bist du hier! Du hast es geschafft! Wie bist du ...? Nein, erzähl es mir später. Du bist hier, in einem Stück, das ist die Hauptsache. Und wie toll du aussiehst! Bert«, sagte ihr Vater und wandte sich zu dem anderen Mann, »das ist meine zweite Tochter. Olivias Zwillingsschwester.«
    Das sympathische, lederne Gesicht von Bert legte sich ungläubig in Falten. »Oh mein Gott«, seufzte er. »Du hast mir also doch keine Märchen erzählt. Tut mir wirklich leid, Janey. Du und Olivia seht euch zum Verwechseln ähnlich!«
    »Sie sind eineiige Zwillinge.« Abe legte einen Arm um Janeys Schultern und drückte sie an sich. »Sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Sie waren ... nun ja, das ist eine lange Geschichte. Vielleicht ein andermal. Jetzt müssen wir zuerst einmal diese beiden Schwestern wieder miteinander bekannt machen und ein Zimmer für Janey herrichten, in dem sie möglichst lange wohnen bleibt. Das hoffe ich zumindest. Bist du hungrig, Janey? Lass uns frühstücken gehen.«
    Sie gingen um die Holzveranda herum zur Rückseite des Hauses. Der Geruch von gebratenem Speck lag in der Luft. Aus dem Haus hörten sie Pfannengeklapper und Fett spritzen. Gleich würde sie Olivia Wiedersehen. Olivia, zusammen mit ihrem Vater. Ihr gemeinsamer Vater. Janeys eigener Abe. Plötzlich wünschte sie, dass sie ihn noch ein Weilchen länger nur für sich allein haben

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