Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen
der Suche nach einem Fluchtweg. Sie musste am Leben bleiben - und ihre Erinnerung behalten - um Kopernikus und seine Leute zu bekämpfen. Sie musste Zeit gewinnen.
»Also, die ... diese langhaarigen Schafe, die Farm und all das Drumherum, das brauchst du gar nicht? Du hast Bert ausgenutzt.« Sie langte hinter sich und schaffte es, ein marmeladenbeschmiertes Messer zu greifen und es sich in ihre Jeanstasche zu stecken.
Das geklonte Agententeam gruppierte sich um den falschen Abe herum. Sie wirkten wie eine hervorragende Gruppe von Agenten, wenn auch leicht blass im Gesicht und mit feuchtschmierigen Händen. Der Abe-Klon schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil. Die Pläne von Kopernikus sind - wie soll ich sagen - teuer. Und die Regierung hat leider keine weitere finanzielle Unterstützung zugesagt.« Die Klone hinter ihm gackerten schwachsinnig. »Diese wissenschaftlichen Entdeckungen werden uns viel Geld einbringen. Sehr viel Geld, und zwar schnell. Das hier ist nur der Anfang. Stell dir nur vor, wie reich Kopernikus sein wird, wenn er mit seinen langhaarigen Schafen die Bekleidungsindustrie dominiert und mit seinen Superkühen die Milchindustrie ...«
»Er ist wahnsinnig.« Janey umfasste mit der Hand das Messer in ihrer Tasche. Sie war sich sicher, dass die Abe- Kopie versuchen würde, ihr jegliche Informationen zu entlocken, von denen er glaubte, sie würden ihm Nutzen bringen. Vielleicht konnte Janey auf diese Weise Zeit gewinnen. Wie auch immer die Weltbeherrschungspläne von Kopernikus im Detail aussahen, er würde keinen Erfolg damit haben. Sie würde ihn stoppen, irgendwie. Sie machte sich klein und stieß das Messer nach vorne. Mit der Marmeladenspitze zeigte sie abwechselnd auf jeden Einzelnen vor ihr. »Bleibt, wo ihr seid!«, schrie Janey sie an.
Abe lächelte gehässig. »Bring sie um, Janey. Los, mach schon. Bring sie alle um, falls du es mit diesem stumpfen Stück Metall schaffst.«
»Jo«, sagte der falsche Alex mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. »Tolle Waffe, so ein klebriges Buttermesser mit Marmelade dran.«
Die Klone warfen ihre Köpfe zurück und grölten vor Lachen. Abe blickte Janey still und mitleidig an. »Gib alles, Blond. Du wirst sie nie alle kriegen, denn es kommen immer welche nach.« Er pfiff einmal kurz und durchdringend, und sofort kam eine weitere Gruppe geklonter Agenten zur hinteren Küchentür herein. »Ich benötige nur eine klitzekleine Information von dir. Setz dich doch.«
Janey sah sich um. Es gab keinen Ausweg. Die Klone hatten sie von allen Seiten umzingelt, und die beiden falschen Big Rosies hatten sich an der Küchentür postiert. Schrecklicherweise sahen sie alle aus wie ihre Freunde, sogar wie Janey selbst, doch sie waren durch und durch böse, das konnte sie unmissverständlich spüren. Trotzdem wollte Janey nicht klein beigeben. »Aus mir bekommt ihr nichts heraus«, erwiderte sie und versuchte, so ruhig und beherrscht wie möglich zu sprechen. »Ich bin eine echte Agentin, ich verrate nichts.«
Der Abe-Klon seufzte. »In Ordnung, Janey. Wenn du es unbedingt auf die harte Tour durchziehen möchtest, soll mir das recht sein. Olivia eins«, sagte er zu dem Janey-Klon hinter ihrem Rücken. »Hol sie.«
Janey sprang hoch und machte sich bereit zu kämpfen, doch zu ihrer Überraschung drehte sich Olivia eins um und ging aus dem Haus. Was würde sie ihr antun? Vielleicht holte sie irgendein Folterinstrument, um sie zum Reden zu bringen. Janey ging nervös auf und ab, drehte ein paar Runden um den Küchentisch und fuchtelte mehrmals mit ihrem lächerlichen Messer hoffungslos in Richtung der Klone.
Abe sah auf die Uhr. »Ihr anderen versteckt euch jetzt lieber.«
Die Klone nickten wie Roboter und verschwanden durch die Türen, hinaus auf die Veranda, in die große Speisekammer oder im Flur, der zu den Schlafzimmern führte.
Kurzerhand war Janey mit dem Abe-Klon allein. Er musterte sie von oben bis unten mit einem merkwürdigen, fast amüsierten Gesichtsausdruck.
»Du wirst reden, meine Liebe«, sagte er schließlich. »Falls du verhindern möchtest, dass wir die DNA eines kompletten Super-Agenten-Familiensatzes besitzen.« Er begann gehässig zu lachen, gerade als Janey von draußen Olivias dünne Stimme vernahm.
»Schließe die Augen, zähle bis zehn und dann geh hinein. Ich laufe andersrum.«
»Warum diese Spielchen, Janey?«, hörte sie eine gut bekannte Stimme fragen, und Janeys Hoffnung schwand.
Ein Familiensatz. Alle Gene, die Kopernikus benötigte, um
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