Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen
los!«, rief eine Stimme von der Tür.
Janey stieß die klebrig feuchten Hände weg, die ihre Arme und Beine umklammert hielten, und drehte sich um, in der Hoffnung, Bert dort stehen zu sehen.
Der große Jemand in der Tür war gegen die gleißende Sonne nur als Silhouette erkennbar, bis er schließlich die Küche betrat.
»Noch nicht«, sagte Abe. »Wir sind darauf angewiesen, dass Janey ihre Erinnerungen als Agentin noch behält, zumindest für eine Weile.«
»Bist du überhaupt ... mein Vater?« Janey lag am Boden und schaute ängstlich zu dem Mann auf, den sie für ihren Vater gehalten hatte und der sich plötzlich als jemand völlig anderes entpuppte.
Er streckte seine Hände aus und grinste sein Filmstar- Lächeln. »Was glaubst du?«
Der Alex-Klon ging zu Janey und wollte ihr beim Aufstehen helfen, doch sie wehrte ihn ab und sprang auf die Füße.
»Du kannst nicht mein Vater sein. Mein Pa würde mich niemals so hinters Licht führen oder Kopien von seinen Freunden machen.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob das ganz die Wahrheit trifft, kleine Janey«, sagte Abe und nahm sich einen Apfel vom Küchentisch.
»Hat dein Vater nicht die meiste Zeit seines Lebens vorgegeben, tot zu sein? Das ist meiner Meinung nach eine ziemlich große Lüge. Und eine gemeine noch dazu. Und was das Kopieren von Freunden betrifft, darf ich dich daran erinnern, dass Claire Halliday furchterregende Zähne hat. Und warum? Weil dein lieber Vater sie in eine Frau aus Eis verwandelt hat! Seitdem ist sie nie wieder die Alte gewesen. Dein Vater ist kein Heiliger, das kannst du mir glauben.«
Janey kochte vor Wut, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Was er sagte, war korrekt, und das war ein Grund, warum sie so wütend war. Der tatsächliche Grund ihrer Wut war die Tatsache, dass diese Person, die wie ihr Vater aussah und sich mehr oder weniger wie ihr Vater verhielt, ein Feind war. Sie hatte sich austricksen lassen. Schon wieder.
»Er hatte eben seine Gründe«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Und durch deine Kaltblütigkeit hast du soeben bewiesen, dass du nicht mein Vater bist. Ich hätte das schon viel früher merken müssen. Seit meiner Ankunft hier bist du merkwürdig gewesen.«
»Ja, das war in der Tat eine Überraschung für mich«, gab der falsche Abe zu. »Ich hatte nicht erwartet, dass du auf eigene Initiative hierher reist. Geplant hatte ich, eine weitere Olivia zu dir zu schicken, nachdem ich dir ein paar Hinweise bezüglich Zwillingen und Dubbo 7 gesteckt hatte. Aber dann hast du die Sache selbst in die Hand genommen. Eigeninitiative, Blond. Eine deiner besten Eigenschaften.«
»Aber wir haben von der Schachtel Fingerabdrücke genommen, und es waren ganz sicher die von Abe, deshalb bist du ... ein weiterer Klon?«
»Korrekt«, antwortete die Abe-Kopie. »Eine Reproduktion. Nicht mehr und nicht weniger.«
»Aber das bedeutet ...« Janey versuchte ihre Gedanken so schnell wie möglich zu sortieren, während fünf ausdruckslose Augenpaare sie anstarrten.
»Das bedeutet aber, dass am Anfang dieses ganzen Schauspiels dich irgendjemand geschaffen haben muss!«
»Schon wieder richtig«, erwiderte er, und ein Grinsen breitete sich langsam auf seinem Gesicht aus, während er beobachtete, wie Entsetzen und Abscheu sich in ihrem Gesichtsausdruck spiegelten. »Und welches Genie, glaubst du, hat genügend Macht, das zu tun?«
»Niemand. Nur mein Pa könnte so etwas vollbringen, aber er würde es nicht tun. Er ist nicht so brutal.«
Abe drehte sich abrupt zum Tisch und schlug mit aller Wucht seine Faust auf das polierte Holz. »Dein Vater ist nicht der Einzige, der zu solch einer Leistung fähig ist. Dieses eine Mal waren wir ihm einen Schritt voraus - mehrere Schritte, um genau zu sein! Also tu nicht so, als wäre dein Vater das einzige Genie weit und breit. Denk nach, Blond. Wer noch?«
Die spöttische Siegesgewissheit in seinem Gesicht ließ Janey das Herz in die Hose rutschen. »Nein ... nicht Kopernikus. Er ist sicher verwahrt und kann kein Unheil mehr anrichten.«
»Ja!«, zischte die Abe-Kopie. »In einer Gefriertruhe weit weg - nicht wahr, Blond? Falsch gedacht! Als er in den Kampf mit deinem Vater verwickelt war, hat er sich selbst spezielle Ortungszellen injiziert, damit seine Komplizen ihn finden konnten. Sie haben ihn befreit. Dein Vater hatte sich nicht allzu viel Mühe mit dem Prozess des Einfrierens gegeben, was jetzt zu deinem Nachteil ist. Er hat nämlich seine eigenen DNA-Spuren auf
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