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Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition)

Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition)

Titel: Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Mockridge , Lars Lindigkeit , Markus Paßlick
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nach und nach machen sich immer mehr ältere Menschen dieses Medium zu eigen, und immer mehr Internet-User der ersten Stunde vergreisen zunehmend. Zu den besonderen Erfindungen der Internetgemeinde gehören die »Emoticons«. Das sind Zeichenfolgen, kreiert aus normalen Satzzeichen (die Dinger auf ihrer Tastatur), mit denen man den Grundtypus eines Smileys darstellen kann. Damit versuchen Internet-Nerds, die kalte elektronische Welt mit einem Hauch von tiefen Gefühlen zu versehen. Das einfachste und bekannteste Emoticon geht so:

    :-)

    Damit Sie das fröhliche Gesicht des Smileys erkennen können, sollten Sie jetzt Ihr Buch um neunzig Grad nach rechts drehen. Falls Sie diese Zeilen gerade illegal veröffentlicht im Internet lesen, drehen Sie bitte Ihren Bildschirm auf die genannte Weise. Sie können auch einfach den Kopf um neunzig Grad nach links drehen, bis es knackt, und anschließend die Blockade vom Orthopäden Ihres Vertrauens lösen lassen. Natürlich erst, nachdem er Ihnen reflexartig die Einlagen für die Gesundheitsschuhe verschrieben hat.

    Also, :-) bedeutet: Ich bin gut drauf, echt happy, ich könnte Bonsais ausreißen!
    :-( hingegen bedeutet: Alles doof, ich gebe mir gleich die Kugel, und der Senf ist auch noch alle.

    Aber jetzt schlagen die Senioren zurück! Seit einigen Monaten grassieren im Internet Emoticons, die die Befindlichkeit älterer User wiedergeben, unter dem trendigen Branding »Senioricons«. Das Ministerium für Chatten, Posten und Twittern, unter der Leitung von Guido Westerwelle, hat unlängst die zehn meistbenutzten Senioricons gelistet. Die möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:
10 :-$
Mein Zahnarzt hat mich beim neuen Gebiss übel abgezockt!
 
9 8=D – – – – – – – – – – – – – – – – –
Moment, muss dringend Wasser lassen …
 
8 :-}
Das kräuselt mir glatt das Nasenhaar!
 
7 /:=)
Früher war auch nicht alles schlecht!
 
6 :-))))))))
Mir ist heute mein achtes Kinn gewachsen!
 
5 :-p
Können Sie was am Zungenbelag erkennen, Herr Internet-Doktor?
 
4 .-)
Das Auge hab ich damals im Krieg verloren, damit ihr jungen Leute heute Internet habt!
 
3 :-€
Habe heute meinen ersten Rentenbescheid bekommen
 
2 O
Hab heute mein letztes Haar auf dem Schädel verloren!
 
1 §:-)
Ich habe ein neues Toupet!

26.
    Der Zipperleinwettstreit
    Ich habe gestern wieder einen herrlichen Nachmittag mit meinen Boulebrüdern verbracht. Andere Männer schieben im hohen Alter eine ruhige Kugel, wir spielen Boule. Die Partien waren sehr spannend, die Gespräche hingegen hatten einige Längen.
    »Jungs, ich soll euch alle grüßen«, ließ Robert uns gestern wissen. »Von Dieter Schmitz. Der ist zu seiner Tochter nach Ruppichteroth gezogen, musste in ein Pflegeheim. Stellt euch das vor: Der hat zwischendurch seinen eigenen Namen nicht mehr gewusst! Der hat diese Kopfkrankheit … diese, diese … Bill, wie heißt noch mal diese Kopfkrankheit?«
    Unser Robert. Manchmal ist er echt durch den Wind.
    »Robert, du meinst …«, wollte ich ihm helfen. »Du meinst … ähm … äh … Himmel, Arsch und Zwirn!« Ich suchte nach dem Wort, aber ich kam nicht drauf! Hilfesuchend wandte ich mich an die anderen: »Jungs, ihr wisst doch, was Robert meint! Wenn man plötzlich mitten am Tag aufsteht und das Haus verlässt … nicht mehr an die Frau denkt, an die Kinder, an den Beruf … einfach durch den Wald läuft und alles vergisst, wie heißt denn das?«
    Für Beppo war der Fall klar: » Das heißt Glück!«
    »Nein, das mein ich nicht, das mein ich nicht! Das andere!«
    »CHUUAAARRR-CHUUUAAAAAAAAAAAAAARRR!«
    »Nein, das auch nicht, Edgar!«
    Wir unterbrachen unser Boulespiel, um gemeinsam zu überlegen. Es war ein Bild für die Götter: Sechs ältere bis sehr alte Herren stehen auf dem Sportplatz in Bonn-Endenich, alle wie Rodins »Der Denker«, und versuchen, irgendwie auf diese verflixte Krankheit zu kommen. Plötzlich lief eine Gruppe Jugendlicher auf dem Weg zum Bolzplatz vorbei.
    »Hey, Alzheimis – nicht wegsterben!«
    »Richtig!«, riefen wir begeistert hinüber. » Das ist es! Vielen, vielen Dank!«
    Die Jugendlichen schauten uns sehr irritiert an, bevor sie weitergingen. Egal. Alzheimer, ganz genau, so hieß das.
    »Alzheimer, jajajajajaja …«, nutzte Friedhelm sofort seine Chance. Wenn Friedhelm jajajajajat, weiß man sofort: Jetzt will er gleich wieder prahlen. Und so war es auch. »Alzheimer hab ich ja längst hinter mir. Das ist

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