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Jede Nacht mit Charlie

Jede Nacht mit Charlie

Titel: Jede Nacht mit Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Allie auf. „Ausgerechnet Grady soll ein Drogenimperium in Tuttle aufgebaut haben? Das ist doch lachhaft! Der schnöde Mammon ist ihm völlig schnuppe. Er …“
    „Was ist mit seiner Mutter? Und Mrs. Winthrop und Mrs. Wexman? Schau nicht so entgeistert. Im Grunde ergibt alles einen Sinn.“ Charlie sah so elend aus, dass Allie zu ihm gehen wollte, aber erst, wenn er aufhörte, einen ihrer Freunde in den Schmutz zu ziehen. „Hinter seinem Haus baut Grady Marihuana an, aber du hast recht, Geldgier konnte nicht seine Motivation sein. Dann las ich deine Notizen über Krebspatienten.“
    Allie schloss die Augen. „Marihuana mildert die Übelkeit bei Chemotherapie.“ Sie riss die Augen auf. „Grady hat Beattie Pot gegeben?“
    Charlie nickte. „Gradys angeblicher Privatvorrat ist der Geheimtipp der Krebskranken. Die beiden haben sämtliche Patienten der Stadt damit versorgt. Deshalb wurde auch Mrs. Winthrops Enkel so wütend. Er wollte mit von der Partie sein.“
    „Daher also die Kekse.“ Ihre Gedanken überschlugen sich. „Okay. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Solange wir den Mund halten …“
    „Geht nicht. Drogenbesitz ist illegal.“
    „Du willst Grady anzeigen?“
    „Grady kann sich selbst stellen. Inzwischen kennt er das Ergebnis meiner Nachforschungen. Aus Sorge um die Patienten bat er zwar um Bedenkzeit – vielleicht fürchtet er auch, dass Bill ihn enterbt -, aber ihm bleibt keine andere Wahl. Es ist nicht allein eine Rechtsfrage. Die Zeit drängt. Dieser kleine Winthrop-Bengel hat Bill den Brief geschickt. Am College ist der Marihuana-Deal ein offenes Geheimnis. Hinzu kommt meine Schnüffelei. Seit dem Zeitungsartikel über meine angebliche Vorstrafe überwacht mich die Polizei. Dort weiß man, mit wem ich gesprochen habe, und man vermutet, dass etwas im Busch ist. Eine Selbstanzeige wirkt sich zumindest zu Gradys Gunsten aus. Für alles andere ist es zu spät.“
    „Nein.“ Allie umrundete ihren Schreibtisch und eilte zur Tür. „Grady geht auf keinen Fall ins Gefängnis!“
    Charlie packte sie am Arm. „Lass mich die Sache regeln.“
    „So wie du sie bisher geregelt hast?“ Ihre Augen sprühten Funken. „Hättest du nicht deine Nase in anderer Leute Angelegenheiten gesteckt, stünde alles bestens. Wem schadet Grady schon? Er hilft den Leuten, und du willst ihn in den Knast bringen!“ Gereizt entriss sie ihm ihren Arm. „Das ist wirklich das Allerletzte! Du stehst einfach da und siehst zu, wie das Verhängnis seinen Lauf nimmt!“
    „Was soll ich deiner Meinung nach tun?“
    Dieser elende Feigling! „Du hast dieses Chaos verursacht. Du solltest es auch beheben. Aber du bemühst dich ja nicht mal um eine andere Lösung. Stur mit dem Kopf durch die Wand – genau wie Bill …“ „Allie …“
    „Genau wie dein Dad.“
    Das saß! Wortlos verließ er das Büro.
    „Junge, ich habe wirklich ein Händchen für Versager“, sagte Allie in den leeren Raum hinein und kämpfte mit den Tränen.
    Ausgerechnet diesen Moment wählte Mark für einen Besuch. „Ich hörte gerade zufällig von Charlies Frau. Wirklich eine üble Geschichte. Brauchst du eine Schulter zum Ausweinen? Wie wär’s mit Dinner heute Abend?“
    Dieses Süßholzgeraspel gab Allie den Rest. Er lächelte sie an, so atemberaubend wie immer, und sie wollte auch ihn tot sehen! „Mach, dass du rauskommst!“
    „Vielleicht dann morgen.“
    Morgen. Sie musste sich einen Plan einfallen lassen.
    Und das schnell.
    Nach der Lektüre der Abendzeitung änderte Allie ihre Meinung über ein trautes Dinner mit Mark.
    Vor dem Konferenzraum fing sie ihn ab.
    „Allie!“ Vor lauter Begeisterung überrannte er fast seine derzeitige Flamme Lisa. „Was für eine wundervolle Überraschung! Nimmst du meine Dinnereinladung doch an?“
    „Was ist mit unserer Besprechung?“ protestierte Lisa.
    „Die fällt heute aus.“ Mark ergriff Allies Arm.
    „Aber Mark …“
    „Vergiss es“, entgegnete er kühl und lotste Allie zum Lift. „Dies ist einfach großartig, Allie-Schatz. Es gibt so viel, was ich dir erzählen will.“
    „Gut. Da ist so viel, was ich von dir hören will.“
    „Ohne dich ist es einfach nicht dasselbe“, begann Mark und verscheuchte den Kellner des Settle Inn mit einer ungeduldigen Handbewegung. „Ich war …“
    „Du warst beschäftigt.“ Obwohl es ihr in den Fingern juckte, nickte Allie verständnisvoll. „Du warst derjenige, der Charlies Bänder gelöscht, die Werbetrailer gestohlen und ständig durch Störanrufe

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