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Jeden Tag ein Happy End

Jeden Tag ein Happy End

Titel: Jeden Tag ein Happy End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devan Sipher
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umklammert.
    »Sieh mich an.« Auch das tat sie. Sie hob den Kopf, und wir sahen einander in die Augen, während sie eine Stufe hinunterging. Dann noch eine. Ich ging im gleichen Tempo auf sie zu, wie ein Spiegelbild. Ich atmete sogar im selben Rhythmus wie sie.
    »Nicht nach unten sehen«, sagte ich, als hätte ich so etwas schon tausendmal gemacht. Ihre Hand berührte meine,und mir blieb das Herz stehen. Zumindest fühlte es sich so an. Es war, als würde auch die Zeit stehen bleiben. Dann war Jamie auf einmal da und hob sie die letzten Stufen hinunter.
    »Danke, Mann«, sagte er und trug sie fort von mir. Sein australischer Akzent war der finale Dolchstoß.
    Als ich mich endlich wieder unter die Leute wagte, dröhnten die Doobie Brothers aus den Lautsprechern. Ich schloss die Terrassentür hinter mir und war völlig erschöpft. Hoffentlich ging dieses Jahr nicht noch dreihundertvierundsechzig Tage lang so weiter. Hope winkte mir von der Küche aus zu. Es war nicht mehr so voll wie vorher, und ich konnte mir einen Weg zu ihr bahnen. Sie trug ein smaragdgrünes Strickkleid, das ihre sportliche Figur betonte, und wirkte ganz schön gut gelaunt für jemanden, der angeblich am Boden zerstört war.
    »Tut mir leid, dass ich so spät bin«, sagte sie und drückte mich. »Conrad hat angerufen.« Immer wenn sie sich schwach fühlte, rannte sie wieder zurück zu ihrem Ex. Der Typ hatte panische Bindungsangst und wies allzu große Ähnlichkeit mit ihrem Vater auf, zu dem sie keinen Kontakt mehr hatte. Wir hatten aber eine Abmachung. Sie verlor kein Wort über Laurel und ich keins über ihren Vater.
    »Conrad hat angerufen?«, fragte ich skeptisch.
    »Okay, ich habe ihn angerufen«, antwortete sie. »Das Wichtigste ist aber, dass es mir damit gut geht.«
    »Wie gut denn genau?«
    »So gut, dass ich mich Freitag mit ihm treffe«, sagte sie schnell und duckte sich in Erwartung meiner Missbilligung.
    »Ein Anruf, und schon ist deine ganze Rangliste vergessen?«
    »Sich daran zu halten ist leichter gesagt als getan«, sagte sie.
    Ich fand ihr System eigentlich ganz gut, durfte mir aber wohl keine Meinung darüber erlauben. Meine aktuelle Maßeinheit für Beziehungen war mittlerweile die Viertelstunde. Hope bemerkte meine schlechte Laune.
    »Du wirst auch noch jemanden finden, der wie für dich geschaffen ist«, sagte sie besänftigend. Kaum hatte sie ein Date, auf das sie sich freuen konnte, mutierte sie zur heiligen Maria der Sanftmut. »Jemanden, der dir endlich hilft, Laurel zu vergessen.«
    Hope wusste eigentlich, dass sie das L-Wort nicht benutzen durfte, und ich wusste eigentlich auch, dass ich zu Hause bleiben sollte, wenn mir die Deadline für einen Artikel im Nacken saß. Ich war genervt von Hope, weil sie mich zu dieser Party überredet hatte. Vor allem war ich aber genervt von mir selbst, weil ich mich so schnell in Melinda verliebt hatte.
    »Ich habe schon jemanden getroffen, der perfekt für mich ist. Ich war nur leider nicht perfekt für sie. Ich war gar nichts für sie.«
    »Erzähl mal.«
    »Lieber nicht«, sagte ich und hielt ihr dann einen ausführlichen Vortrag über Melinda. »Und sie hat in Harvard studiert. Und sie ist Journalistin.«
    »Da war sie bestimmt beeindruckt, als du ihr erzählt hast, wo du arbeitest«, sagte Hope. Daraufhin war ich still. »Du hast es ihr doch erzählt, oder?«
    »Ich hab ihr die ganze Zeit nur Fragen gestellt«, verteidigte ich mich. »Du sagst doch immer, dass Frauen es mögen, wenn man ihnen Fragen stellt.«
    »Wieso hast du einer Journalistin nicht erzählt, dass du für eine der größten Zeitungen der Welt arbeitest?« Ichwar schon immer besser darin gewesen, Fragen zu stellen, als Antworten zu geben. »Dein Problem ist nicht, Frauen kennenzulernen. Dein Problem ist, dass du dann unsicher wirst und es dir selbst vermasselst.«
    »Wenn ich so unsicher wäre, hätte ich es ja wohl nicht länger als einen Tag in meinem Job ausgehalten.«
    »Was deinen Job angeht, bist du ja selbstbewusst«, sagte Hope. »Aber wenn du mit einer Frau redest, verhältst du dich auf einmal, als wärst du zwölf.«
    »Gar nicht wahr, tu ich überhaupt nicht«, gab ich zurück und klang dabei mindestens wie vierzehn.
    Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich drehte mich um. Es war Melinda in einer grauen Cabanjacke, und sie lächelte mich zauberhaft an. Der Australier stand an der Tür und wartete auf sie. Pubertäre Eifersucht stieg in mir hoch.
    »Ich wollte nur sagen, dass es sehr nett war, dich

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