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Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)

Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)

Titel: Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Blumhagen
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mit mir und erkundigte sich regelmäßig nach meinem Befinden. Auch bei diesem Gespräch fragte er mich, wie es mir geht. Ich streifte die aktuellen Symptome nur kurz und erzählte ihm, dass ich immer noch nicht wusste, was für eine Krankheit ich denn überhaupt hätte. Plötzlich sagte er: »Eine Freundin hat auch solche Beschwerden. Sie hat eine Autoimmunerkrankung. Aber frag mich jetzt nicht, wie sie heißt ...« Ein Anhaltspunkt! Ich beendete das Telefonat schnell und begann im Internet zu suchen. Ich gab bei Google ein: Autoimmunerkrankung, Gewichtszunahme, Müdigkeit, Haarausfall, Schlafstörungen, ausbleibende Regel, Frieren. Und schon der zweite Treffer sprach von: Hashimoto Thyreoiditis .
    Zwei Stunden lang saugte ich jede Info, jeden Satz, jedes Wort über diese Krankheit auf. Ich war mir sicher: Das ist es! Ich hatte das Gefühl, die Autoren der Texte mussten mich kennen! Das war meine Geschichte! Das waren meine Probleme! Als mein Mann am Abend nach Hause kam, fiel ich ihm überglücklich in die Arme. »Schatz, ich weiß jetzt, was ich habe: Hashimoto heißt die Krankheit! Mein Immunsystem zerstört meine Schilddrüse. Endlich! Ich bin so froh!« Er war noch etwas skeptisch. Schließlich hatte ich in den letzten Jahren mehr als einmal verlauten lassen, ich wüsste jetzt endlich, was ich habe. Aber diesmal sollte ich recht behalten!
    Am Montag rief ich sofort meinen Hausarzt an. Gleich am nächsten Tag saß ich wieder vor ihm. Aber diesmal nicht verzweifelt und um Hilfe flehend, sondern siegessicher und in mir ruhend. Ich erzählte ihm von Hashimoto Thyreoiditis. Und er nickte. Zusammen schauten wir uns die Blutergebnisse der letzten Jahre an – und die waren eindeutig! Mein TSH-Wert (TSH steht für das die Schilddrüse stimulierende Hormon, je höher der Wert, desto stärker die Schilddrüsenunterfunktion) lag über 4 (für das Labor damit aber immer noch im Referenzbereich!), fT3 und fT4, die Schilddrüsenhormone, waren viel zu niedrig. Das Erschütternde war, dass ich mit meinem neuen Wissen die Schilddrüsenwerte der ersten Untersuchung im Jahr 2009 eindeutig als auffällig entlarven konnte. Und auch in einem Blutbild, das eine Heilpraktikerin im Herbst 2008 gemacht hatte, sah ich nun die Fehlfunktion. Das hätte doch mal jemandem auffallen müssen! Da die als normal geltenden Bereiche, die die Labors vorgeben, die sogenannten Referenzbereiche, aber so weit gefasst sind – und dem Stand der heutigen Wissenschaft definitiv nicht mehr entsprechen –, übersehen viele Ärzte eindeutige Zeichen. Sie halten sich eben an die Vorgaben ...
    Zur Sicherheit checkte mein Hausarzt die Antikörper im Blut ab und schickte mich zum Ultraschall, um die Schilddrüse zu scannen. Ich war unglaublich nervös, als ich die Praxis betrat. Ich machte es mir auf einer Liege neben dem Ultraschallgerät bequem. Der Arzt drückte meinen Kopf unsanft nach hinten und begann mit dem Scankopf über meine Kehle zu fahren. Das war eine relativ kurze Prozedur, die damit endete, dass der junge Mann mir ein Papiertuch in die Hand drückte, damit ich das Kontaktgel abwischen konnte, und mir sagte: »Ihre Schilddrüse ist top. Da ist nichts, keine Knoten, keine Auffälligkeiten, nichts. Auch die Größe ist normal!« Wie vor den Kopf gestoßen, taumelte ich auf die Straße. Das konnte doch nicht wahr sein! Nicht, dass ich mir unbedingt wünschte, dass meine Schilddrüse zerfurcht, zerstört, vernarbt oder beschädigt war. Aber wenn ich nun wirklich Hashimoto hatte, musste das doch eigentlich im Ultraschall zu sehen sein!
    Meinen nächsten Termin hatte ich bei einer Frauenärztin. Bei ihr wollte ich endlich klären lassen, warum meine Regel schon so lange ausblieb. Ich erzählte ihr von den Ereignissen der letzten Zeit – und sie schickte mich direkt ein Zimmer weiter zu ihrer Kollegin, einer Internistin. Das war der erste Mensch, der sofort etwas mit dieser Krankheit anfangen konnte. Sie nahm mir Blut ab und machte einen Ultraschall meiner Schilddrüse. Und von wegen, alles in Ordnung! Die Schilddrüse liegt in Form eines Schmetterlings in Höhe der Kehle am Hals. Auf der linken Seite war bei mir kaum mehr etwas von dem Organ zu sehen. Die andere Hälfte war wie von einem kleinen Holzwurm zerfurcht. Das konnte sogar ich als Laie sehen! »Die Entzündung haben Sie seit mindestens vier bis fünf Jahren«, sagte die Ärztin. Das deckte sich mit den Blutergebnissen, die ich bis in den Herbst 2008 zurückverfolgt hatte. Ein Gefühl von

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