Jeder Tag Ein Weg Zum Glueck
geschenkte Augenblick, der Ort der Gottesbegegnung
W
ir können unsern Weg nur dann freudig und beschwingt gehen, wenn wir wissen, dass uns auf dem Weg immer wieder eine Rast erwartet. Rast hat mit Ruhe zu tun. Die Rast bezeichnet ursprünglich die Wegstrecke, die wir zwischen zwei „Rasten“, zwischen zwei „Ruhezeiten“ zurücklegen können. Wir brauchen immer wieder ein Rasthaus, in das wir einkehren können, damit der Weg nicht zu beschwerlich wird und uns zur Umkehr zwingt. Kehren heißt: wenden, umwenden, verwandeln. Wer einkehrt, der geht verwandelt weiter. Feste sind eine Einkehr auf unserem Weg, damit wir verwandelt weiter gehen können, anstatt zum Ausgangspunkt zurückkehren zu müssen.
A
lles, wonach du dich sehnst, ist schon in deinem Herzen. Es geht darum, vor dieser Wahrheit nicht davonzulaufen, sondern innezuhalten und sich ihr zu stellen. So paradox es klingt: Dieses Innehalten ist die Voraussetzung für jeden menschlichen und geistlichen Fortschritt.
8.
Tanze nach dem
Lied der Stille
W
ir brauchen die Stille, um mit dem Glück in Berührung zu kommen, das auf dem Grund unseres Herzens in uns ruht. Wenn wir immer nur in Bewegung sind, werden wir es in uns nicht spüren. Es ist wie ein See. Nur wenn er ganz ruhig ist, spiegelt sich in ihm die Schönheit der Welt. Nur wenn wir stille stehen, spiegelt sich in uns die Herrlichkeit, die uns umgibt. Dann spüren wir die Freude, die in uns liegt.
I
n jedem von uns existiert ein Raum der Stille und Freiheit. Diesen Raum müssen wir nicht erst schaffen, er ist schon in uns. Hier sind wir ganz und heil. Dieser Raum ist nicht beschädigt durch unsere Fehler und Schwächen, nicht beeinträchtigt durch die Urteile und Verurteilungen der Menschen, durch ihre Erwartungen. Hier können wir ausruhen, weil dort Gott selber in uns wohnt.
Du kommst nur zu dir,
wenn du still wirst.
Die vielen Einflüsse von außen
machen dich krank.
Du brauchst die Stille,
um ganz du selbst zu werden.
W
enn du stillhältst,
dann wirst du zuerst dir selbst begegnen.
Da kannst du deine Unruhe
nicht mehr nach außen verlagern.
Du wirst sie in dir wahrnehmen.
Denn nur wer seiner Unruhe standhält, kommt zur Stille.
Nur wenn du schweigst,
kannst du ganz im Augenblick sein.
Sobald du das Denken anfängst,
verlässt du den gegenwärtigen Augenblick.
Glück liegt immer im gegenwärtigen Augenblick.
S
uche die Stille.
Lärm ist wie Schmutz und Staub.
Schweigen ist ein Bad der Seele.
Es gibt kein intensiveres Reinigungsbad
als das Schweigen.
Schweigen ist ein Weg
zur Ruhe des Herzens.
W
er immer redet,
dem entströmt
seine innere Energie.
Schweigen ist
wie ein Schließen der Tür deiner Seele,
damit die Glut in deinem Innern
nicht ausbrennt
und die Quelle der Kraft in dir
nicht versiegt.
E
ine reine und klare Stille
nimmt uns unseren Hunger.
Sie stillt des Herzens Verlangen.
Sie ist das wahre Glück des Menschen.
I
m Haus deiner Seele,
in diesem inneren Raum
des Schutzes
und des schöpferischen Versunkenseins,
da wohnen die Engel bei dir.
Sie führen dich ein
in die Leichtigkeit des Seins,
in die Liebe
und in die Lust am Leben.
Sie sind deine Wegweiser
zum wahren Glück
G
erade wenn du viel mit anderen Menschen zu tun hast, wenn viele etwas von dir wollen, wenn du dich in intensiven Gesprächen auf sie einlässt, brauchst du den Engel der Stille, der die vielen Worte, die du täglich hörst, in dir zum Schweigen bringt. Im Schweigen kannst du wieder aufatmen. Im Schweigen kannst du alles abschütteln, was dir andere anvertraut haben und womit du dich belastest.
Der Mensch, der sich schweigend dem Geheimnis der Welt nähert, vermag in Augenblicken besonderer Gnade das Lied der Welt, den Sphärenklang des Kosmos zu vernehmen. Wenn du es vernimmst, dann erfüllt es dich mit einer nie erlebten Freude, mit einem inneren Frieden, mit einer Lust, die dir auch das Verstummen der Welt nicht mehr zu rauben vermag.
D
ort, wo der Stern der Sehnsucht aus unserem Herzen gefallen ist, dort können wir uns auch nicht mehr zuhause fühlen. Daheim sein kann man nur, wo das Geheimnis wohnt. Es geht nicht um ein fernes Ziel, um eine Orientierung an etwas Fremdem oder um eine Leistung, die zu erbringen wäre und die uns vor anderen wichtig macht. In uns selbst ist dieser Raum, in dem das Geheimnis wohnt. Dieser Raum der Stille ist frei von den lärmenden Gedanken, die uns sonst bestimmen, er ist frei von den Erwartungen und Wünschen der Menschen um uns
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