Jedes Kind kann richtig essen
Mahlzeiten an den Tisch.
Das gilt auch für die Snacks. Halten Sie für die drei Hauptmahlzeiten feste Zeiten ein. Nur wenn Ihr Kind zur Ruhe kommt und sich auf sein Essen konzentrieren kann, funktioniert seine innere Stimme: Dann isst es so viel, wie es braucht. Essen beim Herumlaufen oder beim Fernsehen fördert dagegen unbedachtes Insich-Hineinstopfen, ohne auf das Gefühl »Satt oder hungrig« zu achten.
Es hat noch einen weiteren Vorteil, Essen immer nur am Tisch zuzulassen: Sie haben Ihr Kind im Blick. Das ist wichtig für seine Sicherheit, denn dann merken Sie sofort, wenn es sich verschluckt. Lassen Sie Ihr Kleinkind niemals allein essen – ein Erwachsener sollte immer dabei sein.
Ihr Kind bleibt anfangs nur so lange am Tisch sitzen, bis es seine Mahlzeit beendet hat. Dann darf es aufstehen.
Wenn es nichts essen möchte und Ihnen nur Gesellschaft leisten soll, reichen wenige Minuten am Tisch aus.
Etwa ab dem vierten Lebensjahr können Sie ihm beibringen, mit Rücksicht auf die anderen mit dem Aufstehen noch etwas zu warten. Wie lange das klappt, hängt vom Temperament Ihres Kindes ab. Fangen Sie mit einer kurzen Zeitspanne an – Übung macht den Meister!
Fernseher oder Kassettenrecorder sollten während der Mahlzeiten ausgeschaltet bleiben. Auch Bilderbücher und Spielsachen haben nichts am Esstisch zu suchen. »Action« beim Essen ist nicht angebracht.
Essen ist Essen – also Nahrungsaufnahme – und zusammensitzen und erzählen. Mehr nicht
Logische Konsequenzen
Grenzensetzen bedeutet, auf unangebrachtes Verhalten des Kindes mit konsequentem Handeln zu reagieren.
Die Gegenüberstellung auf der rechten Seite zeigt, auf welche Weise sich Kleinkinder und Kindergartenkinder bei den Mahlzeiten besonders oft »danebenbenehmen« – und wie Eltern sinnvoll und logisch darauf reagieren können.
Sicherlich werden Sie bemerken:
Die am häufigsten empfohlene sinnvolle Konsequenz ist es, die Mahlzeit zu beenden. Das gilt auch – und gerade – für »dünne« Kinder und für »schlechte Esser«.
Sie schaffen es nur, konsequent zu handeln, wenn Sie Ihrem Kind gleichzeitig Vertrauen schenken können.
Der geeignete Spruch lautet hier: »Ich vertraue darauf: Du nimmst dir, was du brauchst.«
SO KLAPPT ES
Richtig reagieren bei unangemessenem Verhalten am Tisch
Unangebrachtes Verhalten des Kindes
Reaktion der Eltern
Ihr Kind bleibt nicht auf seinem Platz sitzen, klettert immer wieder aus seinem Hochstuhl und läuft herum.
Sie setzen Ihr Kind zweimal zurück in den Hochstuhl: »Beim Essen bleibst du am Tisch sitzen.« Beim dritten Mal beenden Sie seine Mahlzeit und räumen ab.
Ihr Kind verweigert eine Mahlzeit und verlangt zwei Minuten später heftig nach einer Süßigkeit.
Bleiben Sie standhaft, und verweisen Sie auf die nächste »Naschzeit« am Tisch.
Das Essen steht auf dem Tisch. Ihr Kind fordert: »Ich will was anderes! Das mag ich nicht.«
»Du brauchst nichts zu essen. Leiste mir einfach ein bisschen Gesellschaft. Und wenn du magst – hier steht Brot.«
Ihr Kind mault: »Iiiiii, das ist ekelhaft! Bääh, das schmeckt scheußlich …«
»Du brauchst das nicht zu essen. Aber ich habe mir beim Kochen Mühe gegeben. Du kannst es mir freundlich sagen, wenn du es nicht magst.«
Ihr Kind matscht nur herum, ohne zu essen.
Sie sagen »Nein« und räumen ab. Ihr Kind muss bis zur nächsten Zwischenmahlzeit warten.
Ihr Kind »hamstert«: Es stopft sich die Backen mit Essen voll und schluckt es nicht hinunter.
Sie bleiben gelassen. Wenn nötig holen Sie – spätestens vor dem Schlafengehen – die Essensreste vorsichtig aus seinem Mund.
Ihr Kind will nur den Nachtisch haben.
Es bekommt den Nachtisch – genau seine Portion. Danach muss es bis zur nächsten Mahlzeit warten.
Ihr Kind benimmt sich heftig daneben: Es hört nicht auf zu maulen, es schreit, es wirft mit Essen.
Sie beenden die Mahlzeit und verhängen eine »Auszeit«.
Einseitige Auswahl akzeptieren, aber nicht fördern
Ein von Eltern besonders häufig genanntes Problem ist die oft eigenwillige, eingeschränkte Nahrungsauswahl ihrer Kinder: »Nur Kartoffeln mit Soße«, »Nur Nutellabrote«, »Nur Ketchup mit irgendwas drunter«, »Nudeln mit Erbsen und viel Butter«, um lediglich einige Beispiele zu nennen.
Auch für diese »wählerischen« Kinder gelten alle oben genannten Regeln und Tipps. Glauben Sie uns:
Ihr Kind bekommt keine Mangelerscheinungen, wenn ein vielfältiges, reichliches Angebot auf dem Tisch steht
Sie sehen, ob Ihr Kind
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