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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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daß der Stammbaum des Jedi damit endete, aber da gab es eine winzige Kleinigkeit.
    Nach dem Bericht des Soziologen verfügte der Anführer der Kolonisten, ein Mann namens Gantoris, über die Fähigkeit, bevorstehende Erdbeben zu spüren, und er hatte als Kind wie durch ein Wunder eine Lawine überlebt, die seine Spielkameraden getötet hatte. Irgendwie war Gantoris ohne einen Kratzer davongekommen, während die anderen, die bloß eine Armeslänge neben ihm gestanden hatten, zermalmt worden waren. Luke führte die meisten solcher Geschichten auf Ausschmückungen beim Weitererzählen zurück, denn selbst jemand mit einem großen Jedi-Potential konnte derartige Dinge nicht ohne Training kontrollieren. Das wußte er schließlich aus eigener Erfahrung. Aber die Hinweise und Indizien hatten ihn trotzdem zu einem Besuch auf Eol Sha veranlaßt. Er mußte jede Spur verfolgen, wenn er genug Kandidaten für seine Jedi-Akademie finden wollte.
    Luke steuerte die Fähre mit hoher Geschwindigkeit in eine 8-förmige Bahn um den bedrohlich näherrückenden Mond und nahm dann Kurs auf die Überreste des Außenpostens auf Eol Sha. Nachdem er den Terminator überflogen hatte, wo die Nacht des Planeten in den Tag überging, betrachtete Luke durch die Kanzel die zerklüftete und wenig einladende Oberfläche des Planeten.
    Seine Hände bedienten automatisch die Kontrollen. Als er tiefer ging, konnte er die baufälligen und notdürftig abgestützten Wohnmodule erkennen, die im Lauf der Jahrzehnte von Naturkatastrophen beschädigt worden waren. Nicht weit davon entfernt erinnerten erstarrte Lavaströme in der Umgebung eines Vulkankraters an frühere Ausbrüche. Aus dem Herzen des Vulkans stiegen Rauchfahnen in die Höhe, und in orangeglühenden Flecken quoll frische Lava durch Risse in seinen Seiten.
    Luke steuerte die Fähre an der heruntergekommenen Siedlung und einem mit Kratern übersäten, aufgewühlten Landstreifen vorbei. Die Fähre ging auf dem felsigen Ortgestein nieder, und Luke stieg durch die Schleuse hinter den Passagiersitzen aus.
    Die Luft von Eol Sha, von Schwefelsäurerauch und chemischen Dünsten gesättigt, brannte in seiner Nase. Der riesige Mond prangte wie eine Scheibe aus gehämmertem Messing am Horizont und warf sogar bei Tageslicht Schatten. Schmutzige Wolken und vulkanische Asche hingen wie eine dunstige Decke am Himmel.
    Als sich Luke von der Passagierfähre entfernte, spürte er, wie der Boden unter seinen Füßen vibrierte. Mit seinen von der Macht geschärften Sinnen konnte er den unvorstellbaren Druck registrieren, den der nahe Mond auf Eol Sha ausübte. Der Mond riß und zerrte mit Gezeitenkräften, die mit jedem Jahr stärker wurden, an dem Planeten und näherte sich unaufhaltsam auf seiner Spiralbahn. Ein zischendes Hintergrundgeräusch erfüllte die Luft, als ob die zahllosen Dampfgeysire und Fumarolen den Schmerz der Welt hinauskeuchten.
    Luke zog den dunklen Mantel enger um sich, schob das Lichtschwert an seinem Gürtel zurecht und wanderte über das wüste Terrain zur Siedlung. Kleine Krater und tiefe Spalten zerfurchten den Boden, umgeben von weißen und braunen Mineralablagerungen. Aus der Tiefe drang das Prusten von Dampf.
    Als Luke die Hälfte des Weges zur Siedlung zurückgelegt hatte, durchlief ein Stoß den Boden, und er fiel auf die Knie. Die Felsen tanzten und die Erde bebte. Luke breitete die Arme aus, um sein Gleichgewicht zu wahren. Die Erschütterungen nahmen zu, flauten wieder ab und wurden erneut stärker, bis sie schließlich abrupt aufhörten.
    Plötzlich knatterten die Krater um ihn los und stießen Dampffontänen und siedend heiße Wassertröpfchen aus. Es waren alles Geysire – er war in ein Feld von Geysiren geraten, die durch das Erdbeben gleichzeitig zum Ausbruch gekommen waren. Dampf trieb wie dichter Nebel über den Boden.
    Luke zog die Kapuze schützend über seinen Kopf und atmete flach, während er weiterhastete. Die Siedlung war nicht mehr weit. Rings um ihn prustete und heulte das Geysirfeld und beruhigte sich langsam, sobald der Druck der Gischtfontänen nachließ.
    Als Luke dem Dampf endlich entkam, sah er zwei Männer, die ihm aus der Tür einer rostigen und uralten Präfabunterkunft entgegenstarrten. Der Außenposten auf Eol Sha war aus modifizierten Frachtcontainern und sich selbst errichtenden Modulen erbaut worden. Aber so, wie die Bruchbuden aussahen, hatten die Wartungssysteme schon vor Jahrzehnten versagt und die vergessenen Siedler zu einer armseligen Existenz

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