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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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getötet; er war schon vor Lukes Ankunft tot gewesen.
    Luke arbeitete grimmig weiter, bis sie auch den Jungen geborgen hatten. Bekümmert seufzend löste er sich aus seiner Halbtrance und öffnete die Augen.
    Gantoris stand direkt vor ihm. Mühsam unterdrückter Zorn brodelte unter seinem beherrschten Gesichtsausdruck.
    »Warum sind Sie hier?« fragte Gantoris. »Wer sind Sie?«
    Warton trat neben Luke. »Ich habe gesehen, wie er aus dem Geysirfeld kam. Alle Geysire brachen plötzlich gleichzeitig aus, und er ging einfach durch den Dampf.« Warton blinzelte ehrfürchtig, als er Luke ansah. »Er behauptet, er ist wegen dir gekommen, Gantoris.«
    »Ja – ich weiß«, murmelte Gantoris mehr zu sich selbst.
    Luke suchte die Augen des anderen Mannes. »Ich bin Luke Skywalker, ein Jedi-Ritter. Das Imperium ist zusammengebrochen und eine Neue Republik hat seinen Platz eingenommen.« Er holte tief Luft. »Wenn Sie Gantoris sind und wenn Sie die Gabe haben, werde ich Sie lehren, mit der Macht umzugehen.«
    Mehrere Kolonisten traten näher, in ihrer Mitte ein Mann, der den zerschmetterten Leichnam des Jungen trug. Für einen Moment zuckte es in seinem versteinerten Gesicht.
    Gantoris’ Miene war eine furchteinflößende Mischung aus Entsetzen und Eifer. »Ich habe von Ihnen geträumt. Ein schwarzer Mann, der mir unvorstellbare Geheimnisse anbietet und mich dann vernichtet. Ich bin verloren, wenn ich mit Ihnen gehe.« Gantoris straffte sich. »Sie sind ein Dämon.«
    Verblüfft, vor allem angesichts der Mühe, die er sich mit der Rettung der verschütteten Kinder gegeben hatte, versuchte Luke, ihn zu besänftigen. »Nein, das ist nicht wahr.«
    Andere Kolonisten drängten sich um sie, nach einem Ventil für ihre Wut und ihr Mißtrauen suchend. Sie starrten Luke an, diesen Fremden, mit dessen Ankunft der Tod in ihre schwindenden Reihen gegriffen hatte.
    Luke sah die Leute um sich herum an und entschied, alles auf eine Karte zu setzen. Er blickte direkt in Gantoris’ Augen. »Was kann ich tun, um Ihnen meine guten Absichten zu beweisen? Ich bin Ihr Gast oder Ihr Gefangener. Mir geht es um Ihre Kooperation. Hören Sie sich bitte an, was ich zu sagen habe.«
    Gantoris nahm den Leichnam des Jungen in seine Arme. Der Mann, der ihn getragen hatte, sah traurig und verloren aus, als er die Blutflecken an seinen Ärmeln betrachtete. Gantoris nickte Luke zu. »Ergreift den schwarzen Mann.«
    Mehrere Kolonisten packten Lukes Arme. Er wehrte sich nicht.
    Mit dem toten Jungen im Arm führte Gantoris die Prozession langsam aus der Kluft. Einmal drehte er sich kurz um und funkelte Luke an. »Wir werden schon herausfinden, warum Sie gekommen sind.«

6
     
    Leia stand in dem abgeschirmten Kommunikationsraum und sah zum wiederholten Mal seufzend auf den Chronometer. Der caridanische Botschafter verspätete sich. Wahrscheinlich absichtlich, um sie zu ärgern.
    Aus Höflichkeit gegenüber dem Botschafter hatte sie ihre Uhr auf caridanische Zeit umgestellt. Obwohl Botschafter Furgan den Zeitpunkt der Übertragung selbst vorgeschlagen hatte, schien er sich nicht daran zu halten.
    Zweiwegespiegel zeigten außerhalb des Kommunikationsraums leere Korridore. Zu dieser späten Stunde waren die meisten vernünftigen Leute in ihren Quartieren und schliefen – aber niemand hatte Leia Organa Solo je versprochen, daß sich diplomatische Pflichten an geregelte Zeiten hielten.
    Wenn derartige Pflichten nach ihr riefen, murrte Han gewöhnlich, weil er mitten in der Nacht aus dem tiefsten Schlaf gerissen wurde, und klagte, daß selbst Piraten und Schmuggler ihre Geschäfte zu zivilisierteren Zeiten erledigten. Aber in dieser Nacht war Leia in stillen und leeren Räumen aufgewacht. Han hatte sich noch immer nicht gemeldet.
    Ein Reinigungsdroide rollte durch den Korridor, polierte die Wände und säuberte die Zweiwegespiegel; Leia beobachtete, wie seine brickenähnlichen Bürsten ihr Werk vollendeten.
    Begleitet vom statischen Prasseln eines ungenau justierten Holonetzsenders erschien im Zentrum des Empfängerwürfels das Bild von Botschafter Furgan von Carida. Vielleicht war die schlechte Übertragungsqualität Absicht – eine weitere Provokation. Der Chronometer verriet Leia, daß der Botschafter volle sechs Minuten nach der von ihm selbst festgelegten Zeit auf Sendung gegangen war. Furgan machte keine Anstalten, sich für seine Verspätung zu entschuldigen, und Leia vermied es bewußt, das Thema zur Sprache zu bringen.
    Furgan war ein Humanoide mit

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