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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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konsumieren. Er schluckte einen trockenen Kloß in seiner Kehle hinunter.
    Als das Stück Glitzerstim in einem perlmuttartigen Blau erglühte, öffnete Doole den Mund. Er streckte seine spitze, purpurne Zunge heraus, wickelte sie um die kristallinen Fasern und zog sie in den Mund. Das Glitzerstim knackte und zischte; als Doole die Lippen spitzte, schlugen winzige Funken aus seinen Mundwinkeln.
    Han starrte Doole an, der sein blindes Auge schloß und tief und gurgelnd atmete. Das Gewürz würde auf Dooles Gehirn einwirken und seine latenten Kräfte aktivieren. Der automatische Brennweiteregler von Dooles mechanischem Auge klickte und surrte und drehte sich in dem verzweifelten Bemühen, die Visionen zu erfassen, die durch das Bewußtsein des Rybeters fluteten. Dann drehte sich Doole Han und Chewbacca zu.
    Han zuckte zusammen, als er spürte, wie winzige Finger durch sein Gehirn tasteten, die Gedächtnislappen durchforschten, in den Bildern seiner Erinnerung blätterten… suchten, suchten. Er wollte zurückweichen, aber er wußte, daß es vor jemandem, der mit Glitzerstim vollgepumpt war, keine Geheimnisse gab.
    Skynxnex kicherte, verstummte aber abrupt wieder, als fürchtete er, Dooles Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und ihn zu Nachforschungen in seinem Gehirn zu veranlassen.
    Han spürte wachsenden Zorn und Empörung bei dem Gedanken, daß Moruth Doole Einblick in seine intimen Stunden mit Leia hatte und die Geburt von Hans drei Kindern beobachten konnte. Aber die Wirkung des Gewürzes dauerte nur ein paar Sekunden, und Doole würde sich allein auf die Gründe für Hans und Chewbaccas Besuch auf Kessel konzentrieren. »Ich habe Ihnen wirklich die Wahrheit gesagt, Doole«, versicherte Han ruhig. »Wir sind in einer Friedensmission hier und wollen die diplomatischen Beziehungen zu Kessel wiederherstellen. Die Neue Republik will mit Ihnen Handelsbeziehungen aufnehmen. Wir kamen in Frieden, aber Sie haben uns statt dessen den Krieg erklärt und die ersten Botschafter der Republik abgeschossen.«
    Chewbacca grollte.
    Skynxnex versteifte sich, trat dann zögernd ein paar Schritte näher. »Wovon redet er überhaupt?«
    Han hob seine Stimme. »Lesen Sie die Wahrheit in meinen Gedanken, Moruth.«
    Aus dem offenen Mund des Rybeters schlugen Funken und knisterten um seine Wangen. Han spürte, wie die winzigen forschenden Finger tiefer und tiefer in sein Bewußtsein eindrangen und herumtasteten. Doole versuchte verzweifelt, einen Beweis für seinen Verdacht zu finden, während die Wirkung des Gewürzes nachließ.
    Aber Doole konnte nichts finden; es gab nichts zu finden.
    Alles, was er erfahren konnte, war die Stärke der Allianzflotte, die sich ihm entgegenstellen würde. Eine Flotte, die das gesamte Imperium bezwungen hatte, war sicherlich stark genug, um den zusammengewürfelten Haufen der Gesetzlosen auf Kessel zu vernichten.
    »Nein!« wimmerte Doole. Er wirbelte herum und funkelte Skynxnex an. »Was sollen wir jetzt tun? Er sagt die Wahrheit!«
    »Das ist unmöglich!« sagte Skynxnex. »Er ist… er ist…«
    »Das Gewürz lügt nicht. Er ist genau aus den Gründen hier, die er genannt hat. Und wir haben ihn abgeschossen. Wir haben ihn gefangengenommen. Die Neue Republik wird über uns herfallen und uns auslöschen.«
    »Lassen Sie beide sofort töten«, sagte Skynxnex. »Wenn wir schnell handeln, können wir alles vertuschen.«
    Hans Furcht kehrte plötzlich zurück. »He, einen Moment! Ich bin sicher, daß wir den Schaden mit ein paar sorgfältig formulierten Botschaften beheben können. Schließlich bin ich der Botschafter! Mit Beglaubigungsschreiben und allem. Ich möchte nicht, daß ein schlichtes Mißverständnis…«
    »Nein!« stieß Skynxnex hervor, Doole mit seinen Blicken bannend. »Wir können das nicht riskieren. Sie wissen, was Solo Ihnen schon einmal angetan hat. Er weiß, daß Sie ihn an die imperialen Zollboote verraten haben.«
    In Wirklichkeit war Han sich dessen bis zu diesem Moment nicht sicher gewesen. »Es gibt keinen Grund zur Panik«, sagte er wieder. »Ich kann mit dem Senat der Neuen Republik reden. Ich kenne Mon Mothma persönlich, und meine Frau Leia ist Mitglied des Kabinetts und…« Hans Gedanken überschlugen sich. Wie würde Leia reagieren? Viele Male hatte er erlebt, wie sie diplomatische Probleme gelöst hatte. Sie war wortgewandt, verstand es, auf die Probleme anderer Leute einzugehen, ihr Vertrauen zu gewinnen und gegnerische Parteien geschickt zu Kompromissen zu veranlassen. Aber

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